Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown

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Gebiet, das einmal ein Schlachtfeld gewesen war.
    Da der Sumpf zu beiden Seiten der Grenze lag, war iranischen Soldaten damals in Massen seine Durchquerung befohlen worden. Größtenteils handelte es sich um unbewaffnete Wehrpflichtige, die als Kanonenfutter den Bewaffneten hinter ihnen den Weg freimachen sollten.
    Als Reaktion darauf hatte Saddam Hussein Teile des Sumpfs unter Strom setzen lassen und die Iraner zu Tausenden getötet. Davon war jetzt nichts mehr zu sehen, aber Danielle spürte eine große Traurigkeit ringsum, als sie durch den Sumpf fuhren.
    »Dann erzähl mal, was der Professor denkt«, sagte Hawker. »Und wie froh er ist, jetzt nicht hier bei uns sein zu müssen.«
    Danielle musste lachen. Sie erklärte McCarters Theorie, wonach es der Kupferschriftrolle zufolge viele Gärten gebe, und dass der Fluss, der um das Land Chawila floss, genau wie jener, der um das Land Kusch herumfloss, eine Erklärung sei, wie der Garten angelegt war: mit vier Kanälen und einem ringförmigen Graben, der eine Insel einschloss.
    Als der Mittlere Osten infolge des 5,9K-Events auszutrocknen begann, überlebte dieser Garten, weil er von Kanälen gespeist wurde, die Wasser von Euphrat und Tigris abzweigten. Solange die gleiche Mischung aus Wasser den Garten erreichte, glaubten die Menschen der alten Zeit, würde der Baum des Lebens Früchte tragen.
    »Das ergibt einen Sinn«, sagte Sonia. »Mein Vater hat festgestellt, dass es in allen Kulturen, die er studierte, Bäume oder Pflanzen mit lebensverlängernden Eigenschaften gab, die alle an einer Art Dürre oder Fäulnis eingingen.«
    »Inwiefern hilft uns das?«, fragte Hawker. »Wenn dieser Ort seit siebentausend Jahren verlassen daliegt, wie können wir dann erwarten, etwas zu finden?«
    Danielle sah, wie er die Satellitenaufnahmen betrachtete. Sie kannte die Antwort, aber Sonia ergriff zuerst das Wort.
    »Samen können unter den richtigen Bedingungen überleben«, sagte sie. »Sie können Feuer überleben, sie können Dürre überleben. Winter, Sommer, Vulkanausbrüche. Sie können wie inaktive Programme in einem Computer warten, bis der richtige Moment sie weckt.«
    »Was für ein Moment?«
    »Der mit der richtigen Temperatur und Feuchtigkeit«, sagte Sonia. »Wenn die Mischung stimmt, spürt ein Same irgendwie, dass es Zeit ist, zum Leben zu erwachen.«
    »Nach sieben Jahrtausenden?«
    »Vielleicht. Wenn die Bedingungen stimmen. Aber es ist für uns gar nicht wichtig, dass ein Same von allein zum Leben erwacht. Wir müssen nur einen finden. Das Virus müsste noch in ihm sein.«
    »Wie können Sie das wissen?«, fragte Danielle.
    »Viren sind in mancher Hinsicht extrem zäh«, sagte sie. »Da sie eigentlich nur Bündel von Chemikalien sind, die nichts tun, bis sie mit einer Zelle in Kontakt kommen, können sie extrem lange untätig bleiben – unter den richtigen Bedingungen.«
    »Müssen sie nicht essen oder so?«, fragte Hawker.
    »Nein. Sie verdauen keine Nahrung oder zerlegen sie, sie erzeugen keine Wärme und haben keinen Stoffwechsel.«
    »Wie leben sie dann?«
    »Manche Wissenschaftler glauben, dass es sich gar nicht um Leben handelt. Sie sind nichts als eine zufällige Codierung, die in der Welt herumschwebt. Bis sie in Kontakt mit einer Zelle kommen, sind sie so leblos wie ein Stein.«
    »Unter den richtigen Bedingungen«, sagte Danielle, »könnte das Virus, von dem Sie sprechen, also immer noch existieren, auch wenn der Baum oder die Frucht es nicht tun. Solange es einen Ort hat, an dem es sich verstecken kann.«
    Sonia nickte. »Wenn wir es finden, können wir die DNA isolieren und es klonen. Viren sind sehr simpel. Das erledige ich in vierundzwanzig Stunden. Und dann können wir unseren eigenen Baum des Lebens erschaffen, wenn auch wohl ohne den Baum, und daraus das Serum entwickeln, von dem ich gesprochen habe.«
    Trotz einer gewissen Eifersucht, die sie überraschte, empfand Danielle unwillkürlich Bewunderung für die junge Frau. Sie schätzte Menschen, die versuchten, was andere für unmöglich hielten. Danielle war selbst dazu erzogen worden, so zu leben. Es hatte sie schließlich dazu getrieben, Agentin beim NRI zu werden.
    » DNA wird seit Jahren aus fossilen Pflanzen und Tieren gewonnen. Ein in der richtigen Sorte Schlamm konservierter Same kann so gut wie intakt sein«, sagte Danielle.
    Sonia lächelte, und Danielle nahm an, die Unterstützung tat ihr gut.
    »Ist es das, wonach wir suchen?«, fragte Hawker. »Samen im Schlamm?«
    Sonia lächelte