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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Baum war ein Geschenk des Sumerer-Königs gewesen.
    Er zitierte Texte, von denen sie noch nie gehört hatte: nicht kanonisierte Bibeltexte wie das Buch Enoch, in dem behauptet wird, der Baum des Lebens sei eine Art Tamarindenbaum. Syrische Texte über Alexander den Großen, in dem es heißt, er habe deshalb so große Teile der Welt erobert, weil er den Garten Eden finden wollte. Es gelang ihm nicht, und er starb in den Dreißigern. Das Gilgamesch-Epos, eine alte sumerische Geschichte von einem Gottkönig, der nach dem Geheimnis des Lebens strebte, nachdem sein Freund Enkidu getötet worden war. Gilgamesch entdeckte schließlich einen Garten, der voller edelsteinartiger Bäume war. Später fand Gilgamesch eine Pflanze, die ewiges Leben verlieh, auf dem Grund eines seichten Sees. Er barg die Pflanze, nur um sie sich von einer Schlange stehlen zu lassen.
    Ein weiteres Wunder, eine weitere Schlange. Danielle hoffte, ihre Suche würde anders ausgehen.
    Drei Stunden später hatten sie den Sumpf durchquert und legten mit ihrem Boot am Rand der Schlammebene an. Hawker lud zwei Quads aus, während Danielle die Ausrüstung zusammensuchte, die sie brauchen würden: zwei GPS -Empfänger, in die alle Informationen, die sie von McCarter bekommen hatten, bereits programmiert waren; zwei Nachtsichtgeräte, kugelsichere Westen, Helme, Handschuhe, Waffen. Sie hatten vier Pistolen, eine für jeden von ihnen, und Hawker und Danielle würden zusätzlich ein Gewehr mitführen.
    Sie gab Sonia eine Beretta. »Danke«, sagte Sonia, »ich habe meine eigene.«
    Danielle hielt inne. Vermutlich wäre jemand, der seit Jahren in Gefahr ist, ein Narr, nicht bewaffnet zu sein. Sie packte die Beretta wieder weg und wandte sich an Hawkers Freund Keegan. Er stand auf dem Propellerboot.
    »Sie kommen nicht mit?«
    »Ihr werdet ein gutes Stück marschieren müssen«, sagte er.
    »Wahrscheinlich.«
    »Ich bleibe hier«, sagte Keegan, »und passe auf, dass niemand unsere fahrbaren Untersätze stiehlt.«
    Es klang logisch. Den Satellitenfotos nach würde das Gelände teilweise schwierig werden. Keegan würde da draußen Probleme bekommen.
    »Hier«, sagte sie und gab das zweite Nachtsichtgerät Hawker. »Tut mir leid, dass ich keins für deine Freundin habe.«
    Hawker lachte, und Danielle wusste nicht, ob er mit ihr lachte oder über sie.
    »Ich nehme an, sie fährt bei dir mit«, sagte Danielle.
    »Es sei denn, du willst, dass sie ihre Arme um dich schlingt?«
    Sie knallte ihm die Westen mit extra viel Schwung vor die Brust. »Träum weiter.«
    Sie stiegen auf die Quads. Als sie die Zündschlüssel umdrehten, leuchteten die Armaturentafeln schwach auf, aber man hörte kein Geräusch. Die Gefährte wurden elektrisch angetrieben.
    »Lasst die Scheinwerfer aus«, sagte sie. »Das Licht der Sterne und die Nachtsichtgeräte sollten genügen.«
    Danielle brauchte einen Moment, bis sich ihre Augen an die Welt in Grün gewöhnt hatten. Nachdem sie sich orientiert hatte, drehte sie das Lenkrad und beschleunigte lautlos in die Nacht hinein.
    Kurz darauf raste sie in fast absoluter Dunkelheit und Stille durch die Wüste. Es war ein sonderbares Gefühl. Das Fahrzeug beschleunigte ohne jede Verzögerung, Tempo und Spritzigkeit konnten mit jedem hochmotorisierten Quad mithalten, aber abgesehen von dem kaum wahrnehmbaren Surren des Elektromotors, den Reifen und dem Wind war kein Geräusch zu hören. Es gab ihr das Gefühl, buchstäblich durch die Nacht zu fliegen.
    Danielle warf einen kurzen Blick auf den GPS -Empfänger, passte den Kurs leicht an und gab wieder Gas. Eine Viertelstunde später verließen sie die Schlammebene und begannen durch Sanddünen zu rasen, die sich auftürmten wie Meereswellen. Hier fuhr es sich sanfter, wenn auch etwas langsamer.
    Jenseits der Dünen kamen sie zu einem breiten Wadi, einem ausgetrockneten Flusstal, das früher zum Kanalsystem gehört hatte. Sie fuhren knapp zwei Kilometer daneben her und dann in das Flussbett hinein. Noch fünf Kilometer.
    Da Scanner und Radarwarner am Lenker ihres Quads keinerlei Aktivität erkennen ließen, war sich Danielle sicher, dass niemand von ihrer Anwesenheit wusste. Sie hoffte, ihr Glück würde anhalten, und beschleunigte noch ein wenig mehr. Je früher sie fanden, weswegen sie gekommen waren, und wieder verschwinden konnten, desto besser.
    Sie fuhr einen Bogen nach links, um einen toten Baum herum. Die Seitenwände des Wadi bestanden größtenteils aus aufgetürmtem Sand, aber an manchen Stellen

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