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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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griff erneut nach Megans Pommes. »Mit wem möchtest du eigentlich gerne gehen, Meggie?«
    Megan lief puterrot an, lächelte aber tapfer. »Ich wüsste da schon jemanden«, orakelte sie.
    »Megan?« Ich sah sie scharf an.
    Sie lachte. »Sag ich dir später.«
    »Was ist eigentlich mit dir, Westland?«, wandte Amy sich jetzt an Ryan. »Erlöst du Chloe Mason endlich von ihren Qualen und gehst mit ihr aus?«
    Ryan lachte. »So mutig bin ich nicht.«
    Amy knuffte ihn. »Du musst aber zum Ball kommen.« Sie warf mir einen Blick zu. »Chloe wäre nicht die Einzige, die enttäuscht wäre, wenn du nicht kämst.«
    »Wann ist das noch mal?«, fragte Ryan und zog das fettige Plakat zu sich heran.
    »Am dreiundzwanzigsten Juni«, klärte Amy ihn auf.
    Ryans Miene hellte sich auf. »Ich glaube, da komme ich wirklich«, sagte er und strahlte.

    Connor reichte mir einen schwarzen Filzstift. »Dir halte ich einen ganz besonderen Platz frei«, sagte er grinsend und deutete auf seine Brust.
    »Wo? An deinem rechten Nippel?«, stichelte ich und zog eine Grimasse.
    »In meinem Herzen«, seufzte Connor und schlug sich mit beiden Händen theatralisch gegen die Brust. »Du bist schließlich meine älteste Freundin. Immerhin sitze ich seit deinem ersten Kindergartentag neben dir.«
    »Jaja, das waren die glücklichsten Zeiten unserer Kindheit«, erwiderte ich und grinste zurück. Doch dann wurde ich nachdenklich. »Warum sagen die Leute so was? Soll das bedeuten, dass es jetzt, wo unsere Schulzeit vorbei ist, nur noch bergab geht?«
    Ich zog den Deckel des Filzstiftes ab und schrieb Connor und Eden 2000–2012 auf sein Schuluniformhemd.
    »Ich erinnere mich noch genau an deinen ersten Kindergartentag«, sagte Connor. »Du kamst mit deiner Mutter. An der Tür hast du sie stehen gelassen, dir ein Puzzle genommen und dich zu mir an den Tisch gesetzt. Du hast sie sofort vergessen; sie aber stand noch eine halbe Ewigkeit in der Tür und sah dir zu.«
    Ich wünschte, ich wüsste das alles auch noch. Ich hatte keine richtigen Erinnerungen an meine Mutter. Nur das, was Miranda mir von ihr erzählte, wenn wir alte Fotos anschauten.
    »Ich erinnere mich auch noch an dich«, antwortete ich betont fröhlich, um die düsteren Gedanken zu verjagen. »Du hast dir gleich bei unserer ersten Begegnung in die Hosen gepinkelt.«
    »Schönen Dank, Eden. Auf dich kann man sich echt verlassen. Du rufst einem immer die schönsten Momente ins Gedächtnis.«
    »Dafür sind Freunde schließlich da«, grinste ich und gab ihm den Filzstift zurück. »So, du bist dran.«
    Er starrte skeptisch auf meine Bluse. Sie war schon über und über mit Sprüchen und Unterschriften bekritzelt. »Da ist ja gar kein Platz mehr.«
    »An der Ärmelunterseite«, sagte ich und drehte den Arm nach außen. Es war ziemlich wenig Platz, sodass er dasselbe schrieb wie ich: Connor und Eden 2000–2012 .
    »Nicht besonders originell«, murmelte er. »Aber immerhin das Produkt einer tollen Inspiration.«
    »Das müssen wir verewigen«, sagte ich und zog mein Handy aus der Tasche. »Stell dich mal an die Treppe, unter die Hinweistafel.«
    Er trottete folgsam dorthin. Als Connor sich der Kamera zuwandte, stand er direkt im Licht; sein blondes Haar reflektierte die Sonnenstrahlen, und er hatte ein breites Grinsen im Gesicht.
    »Sag mal ›Cheese‹«, sagte ich und machte ein paar Schnappschüsse.
    »So, jetzt darf ich. Und ich wünsche mir ein Bild von uns beiden«, bestimmte Connor. Er legte einen Arm um meine Hüften und zog mich eng an sich heran; mit der anderen Hand hielt er mein Handy in die Höhe, um uns beide aufs Display zu bekommen.
    »Versprich mir aber, dass du die Bilder löschst, wenn sie nichts werden, ja?«
    »Niemals. Diese Bilder stelle ich gleich ins Netz.«
    Eine graue Dieselwolke kam näher. Kurz darauf hielt der Schulbus knatternd an der Haltestelle.
    »So, das war’s also«, sagte ich, und die Wehmut überrollte mich ohne Vorwarnung.
    »Immerhin haben wir die Prüfungen noch vor uns«, sagte Connor. »Das ist doch mal was!«
    Ich sah ihn eingeschnappt an.
    »Na ja, und da wäre ja auch noch der Abschlussball.«
    »Das lasse ich mir schon eher gefallen«, sagte ich. »Wird bestimmt ein toller Abend.«
    Connor scharrte mit den Schuhspitzen auf dem Boden. »Hast du dir schon Gedanken gemacht, mit wem du gerne gehen würdest?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Irgendwie war ich ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass Connor mich fragen würde. Schließlich waren wir

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