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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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beste Freunde, wie er immer so schön sagte, und keiner von uns war in einer Beziehung. Mit Connor zum Abschlussball zu gehen, wäre ein schönes Highlight zum Ende unserer zwölfjährigen Schulzeit. Connor und ich: allerbeste Freunde.
    »Na ja«, setzte ich an.
    Dann sah ich Ryan. Er kam direkt auf uns zugeschlendert. Sein Hemd war komplett beschrieben, und seine Krawatte hatte er gelockert.
    »Eden!«, rief er. »Du hast noch nichts auf mein Hemd geschrieben!«
    Ich lächelte. »Sieht nicht so aus, als ob da noch irgendwo Platz für mich wäre.«
    »Für dich ist immer Platz«, erwiderte er.
    Die Röte stieg mir ins Gesicht.
    »Na ja, also dann – bis morgen«, verabschiedete sich Connor.
    »Am Strand«, ergänzte ich und nickte. »Ich freu mich schon.«
    »Perverserweise wird mir das hier irgendwie fehlen«, sagte Connor leise.

    Es war Flut, und die Wellen schlugen so hoch, dass nur ein schmaler Streifen Sand trocken blieb. Ryan und ich hatten uns mit den anderen am Strandhafen verabredet an unserem üblichen Treffpunkt unterhalb der Kaimauer, wo es einigermaßen windgeschützt war. Als wir ankamen, waren die anderen schon alle da. Amy hatte ihre helle Haut unter einem Strandschirm in Sicherheit gebracht. Die anderen aalten sich in kurzen Hosen und T-Shirts in der warmen Aprilsonne. Connor sah uns als Erster und starrte uns den ganzen Weg vom Strand zum Treffpunkt stumm entgegen.
    »Hatte euer Bus Verspätung?«, fragte er mit einem vorwurfsvollen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Nein, ich bin gefahren«, sagte Ryan.
    »Das scheint ja langsam zur Gewohnheit zu werden, dass du dich von Minderjährigen ohne Führerschein durch die Gegend kutschieren lässt«, stichelte Connor und schaute mich böse an.
    Ryan sah erst Connor, dann mich und schließlich wieder Connor an.
    »Und wie seid ihr gefahren? Über die Umgehungsstraße oder an der Küste entlang?«
    »Über die Küste«, gab Ryan Auskunft. »Aber was macht das für einen Unterschied?«
    Connor lächelte dünn. »Sie hat es dir nicht erzählt, oder?«
    Ryan hob fragend die Schultern. »Was soll sie mir erzählt haben? Und wie soll ich eine derart kryptische Frage sinnvoll beantworten? Kannst du mir das vielleicht mal sagen?«
    »Ach, halt doch die Klappe, Connor«, rief ich ungehalten. »Die Busfahrpläne sind eine Zumutung und Ryan ist ein guter Fahrer. Abgesehen davon ist es allein meine Entscheidung, wie und mit wem ich von A nach B komme.«
    »Jetzt streitet doch nicht, Kinder!«, beschwichtigte Megan uns.
    Matt stand auf. »Wir haben auf euch gewartet. Die Wellen sind super, und ihr wisst, was das bedeutet.«
    Ich stöhnte.
    »Wir springen von der Kaimauer! Das wird unser erster Sprung dieses Jahr! Kommt ihr mit?«
    »Geht ruhig vor«, sagte ich. »Wir kommen gleich nach.«
    Matt gackerte wie ein Huhn. »Na los, Eden! Die Wellen sind absolut hoch. Sicherer wird’s nicht mehr.«
    »Es ist nicht nur das Wasser«, gab ich zu. »Mir ist die Mauer zu hoch. Und ich habe ziemlichen Respekt vor den Felsen.«
    »Bei hohem Wellengang sind die Felsen absolut keine Gefahr. Du musst nur wissen, von wo aus du springst. Wenn du es genau machst wie ich, passiert dir nichts.«
    »Und wenn ich von woanders aus springe?«
    Matt schlug sich gegen den Kopf. »Puff! Dann war’s das.«
    »Ganz genau. Danke nein, kann ich da nur sagen.«
    Matt warf Ryan einen Neoprenanzug zu. »Ich hab zwei dabei. Wenn du willst, kannst du einen von mir haben. Könnte zwar knapp werden, aber besser als gar nichts.«
    Ryan zog seine Jacke aus und warf sie in den Sand. »Ich leiste lieber Eden Gesellschaft.«
    Die vier anderen zuckten ratlos die Schultern und rannten dann durch den Sand zur Kaimauer. Selbst bei starkem Wellengang ragte sie noch so hoch gen Himmel, dass man, wenn man auf ihr stand, nicht nass wurde.
    Der Wind wehte Ryan eine Haarsträhne ins Gesicht. Als er sie wegstrich, rutschte sein Ärmel hoch und gab den Blick auf ein Tattoo an seinem Bizeps frei. Es stellte einen blauen in einem weißen Kreis dar. Beide waren von schwarzen Ästen umschlungen.
    »Was ist das für ein Tattoo?«, fragte ich.
    Ryan warf einen flüchtigen Blick darauf. »Ach, ein Symbol eben. Von dieser Umweltschutzsache – du weißt schon.«
    »Hat es wehgetan, das Stechen?«
    »Nicht wirklich.«
    »Darf ich es mal genauer anschauen?«
    Ryan nickte und streckte mir seinen Arm entgegen. Vorsichtig berührte ich das Tattoo. Ich hatte erwartet, dass es sich anders als die anderen Hautpartien anfühlen würde, was

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