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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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Seite auf. Es war in etwa die Skizze, wie er sie in unserer ersten gemeinsamen Kunststunde von mir angefertigt hatte. Ich blätterte um. Skizzen von Blättern und Baumstämmen, ähnlich wie die von unserem Ausflug zum Eden-Projekt . Ich blätterte hastig weiter durch das Skizzenbuch. Eine Zeichnung von mir am Strand – wie ich mit geschlossenen Augen auf dem Rücken im Sand liege. Noch ein Bild von mir – ich auf meinem Bett, um mich herum Bücher. Mein Gesicht mit dem Anflug eines Lächelns. Ich in voller Größe vor dem Schultor. Ich vollkommen durchnässt. Eine Detailzeichnung meiner Augen – Regentropfen an den Wimpern, verschmierte Mascara. Ich in Cassies Kleidern auf seinem Bett sitzend.
    »Warum all diese Bilder von mir?«
    Ryan kickte gegen ein Stück Felsen. »Ich denke eben oft an dich.«
    »Warum? Sollte ich dir womöglich etwas bedeuten?«
    Ryan lachte. »Du meinst im Hinblick auf meine Mission, stimmt’s?«
    Ich nickte.
    »Definitiv nicht. Und zwar nicht das kleinste bisschen. Du warst für mich Das-Mädchen-das-Connor-sein-Herz-bricht . Mehr nicht.«
    »Und warum hast du dann all diese Zeichnungen von mir gemacht?«
    »Liegt das nicht auf der Hand?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Für mich lag gar nichts auf der Hand. Sicher wusste ich nur, dass er mich mochte. Dass er in den letzten Wochen oft mit mir geflirtet hatte. Und dass er auf keinen Fall weitergehen wollte. Daran hatte Ryan keinen Zweifel gelassen.
    »Ich kann es mir nicht erlauben, Gefühle für dich zu entwickeln«, sagte er sanft. »Am 23. Juni gehe ich zurück in meine Zeit.«
    »Am Tag von unserem Abschlussball?«
    »In der Nacht. Sobald die Mission erfüllt ist.«
    Ich schluckte, doch der Kloß in meinem Hals saß fest. »Und? Bist du schon weitergekommen?«, krächzte ich hastig. »Ich meine, weißt du schon, welche Pläne Connor für den Abend hat?«
    Ryan lächelte. »Ich nehme mal nicht an, dass du vorhast, mit ihm zu dem Ball zu gehen, oder? Wenn doch, dann wüsste ich wenigstens, wo er an diesem Abend sein wird.«
    Ich stöhnte. »Ich will einfach nicht, dass er sich falsche Hoffnungen macht.«
    Ryan knuffte mich sanft in den Arm. »Das ist ein geringes Opfer, Eden. Einen Abend lang Connors Annäherungsversuche abwehren für die Rettung deines Planeten.«
    »Wenn du es so hindrehst, habe ich ja gar keine andere Wahl mehr«, sagte ich missmutig. »Du wirst an dem Abend aber auch da sein, oder?«
    »Selbstverständlich.«
    »Und mit wem gehst du hin?«
    Ryan zuckte mit den Schultern. »Ich würde gerne mit dir hingehen.«
    Ein kleiner Funke Hoffnung blitzte in mir auf.
    »Aber du wirst voll und ganz mit Connor beschäftigt sein.«
    Ich beobachtete einen Krabbenkutter, der in der Ferne vorbeizog. »Versprich mir nur eines«, bat ich.
    »Alles, was du willst.«
    »Geh nicht mit Chloe.«

    Am Samstag fuhr Travis mich zum Bahnhof.
    »Für wen habt ihr euch eigentlich alle so aufgedonnert?«, fragte er, als wir auf dem Parkplatz anhielten und er die anderen sah.
    »Ich bin doch gar nicht aufgedonnert!«, widersprach ich, unangenehm berührt, und schüttelte den Kopf dazu.
    Travis grinste spöttisch. »Eden, mach mir nichts vor«, sagte er. »Ich kenne dich eigentlich nur in Jeans und Kapuzenpullis. Und auf einmal trippelst du in ziemlich kurzen Röcken durch die Welt und trägst Make-up, wenn ich mich nicht täusche. Also, Hand aufs Herz: Für wen machst du das? Für Ryan oder für Connor?«
    »Das geht dich nichts an.« Ich starrte bockig auf den Bahnsteig. Die anderen standen lachend und schwatzend beisammen. Ryan stand neben Connor und schaute konzentriert in eine Zeitschrift. Er trug, wie immer, T-Shirt, Jeans und Boots; heute war er ohne Jacke unterwegs, dafür aber mit einer tarnfarbenen Segeltuchtasche.
    »Danke fürs Fahren«, sagte ich und knallte die Tür zu, ohne Travis noch eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Ich kam gerade noch rechtzeitig: In dem Moment, als ich meine Fahrkarte gekauft hatte, fuhr der Zug auch schon ein. Wir drängelten uns hinein und hetzten so lange von Abteil zu Abteil, bis wir zwei freie Viererplätze mit Tisch fanden.
    Connor warf einen Blick auf meinen kurzen Rock und zwinkerte mir zu. »Na? Sind die Jeans wieder in der Wäsche?«
    »Alles Liebe zum Geburtstag, Connor!«, sagte ich strahlend, ignorierte die Kleiderfrage und schob ihm mein Geschenk und die Geburtstagskarte über den Tisch zu. Es war ein ziemliches Paket – ich hatte ihm ein paar Bücher gekauft, von denen er vergangene Woche

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