Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
Vom Netzwerk:
und betonte meine schlaksige Figur. Die Haare hatte ich mir so hochgesteckt, dass sie aussahen wie ein 20er-Jahre-Bob. Mein Lächeln fiel jedoch eher traurig als hoffnungsfroh aus. Nostalgisch, wie mein Kleid. Irgendwie sah ich aus, als wäre ich aus der Zeit gefallen.
    Noch mehr Bilder von uns dreien. Eines von Megan und mir, Arm in Arm, blöde in die Kamera grinsend. Wir alle, mit gespitzten Kussmündern. Megan mit ihren Eltern.
    Endlich fuhr das Taxi vor und hupte.
    »Ciao, Mama!«, brüllte Megan in Richtung Wohnzimmer, als sie ihr Kleid raffte und mit uns hinausstürmte. Die Haustür fiel krachend hinter uns ins Schloss.
    Ryan, Connor und Matt saßen schon im Taxi. Sie trugen alle Smoking. Matt hielt eine bereits halb leere Flasche Wodka in der Hand. Er reichte mir die Flasche herüber.
    »Danke, ich möchte nichts«, sagte ich und reichte den Wodka weiter an Megan.
    »Hat da noch jemand einen Kater?«, grinste Connor mich an.
    Da fiel mir ein, dass ich ja noch sauer auf ihn war, weil er mich bei Miranda verpfiffen hatte.
    »Gutes Stichwort«, sagte ich und bemühte mich, ruhig zu bleiben. »Hattest du am Donnerstag eigentlich nichts Besseres zu tun, als gleich zu deiner Mama zu rennen und zu petzen, dass ich mich mit euch betrunken habe?«
    »Hey, ganz cool bleiben!«, versuchte Connor mich mit erschrocken aufgerissenen Augen zu beschwichtigen. »Ich dachte, du hättest eine Alkoholvergiftung! Ich meine, normalerweise trinkst du doch nicht, und am Donnerstag hast du ziemlich viele Julischkas in ziemlich kurzer Zeit vernichtet.«
    »Oh, bitte!«, rief ich höhnisch. »Ryan war doch dabei. Und hat mich später heimgefahren.«
    »… was eine genauso bescheuerte Idee war, wie so viel zu trinken. Ganz ehrlich, Ryan!«
    »Verdammt noch mal, Connor!«, rief ich empört. »Wenn du dir ach-so-große Sorgen um mich gemacht hast – weshalb hast du dann nicht Ryan angerufen? Oder mich? Und dich erkundigt, wie es mir geht?«
    »Ging nicht, ich war zu beschäftigt«, sagte Connor und grinste. »Mit Kotzen.« Er zuckte bedauernd die Schultern. »Ich konnte meiner Mutter gerade noch sagen, dass du genauso schlecht dran seist, dann ging’s auch schon los.«
    »Oh Mann, Connor«, schimpfte ich. »Du weißt doch, wie Miranda tickt!«
    Ryan gab mir einen sanften Tritt. Ich fuhr auf. Als unsere Blicke sich begegneten, lächelte er mir aufmunternd zu und schüttelte kaum merklich den Kopf.
    »Ich wollte doch nur sichergehen, dass du nicht ohnmächtig wirst in deinem Zimmer und an deinem eigenen Erbrochenen erstickst«, sagte Connor.
    Ich biss mir im besten Wortsinne auf die Zunge und zählte bis zehn. Dann verzog ich mein Gesicht zu einem milden Lächeln. »Das war sehr aufmerksam von dir, Connor. Vielen Dank«, säuselte ich.
    »Wo ist die zweite Flasche?«, fragte Amy.
    Matt zog eine mittelgroße Wodkaflasche aus der Innentasche seines Smokings. Amy wollte schon danach greifen, doch er schob ihre Hand freundlich, aber bestimmt weg.
    »Lass mich«, sagte er.
    Amy lachte und zog lasziv ihr Kleid hoch, sodass jeder das schwarzseidene Strumpfband sehen konnte.
    »Schließt die Augen, Jungs«, sagte Matt.
    Was die beiden anderen natürlich nicht machten und grinsend beobachteten, wie Matt die Flasche unter ihr Strumpfband schob und ausführlichst prüfte, ob sie auch nicht rutschte.
    »Na, wie fühlt sich das an?«, fragte er.
    »Ganz gut«, grinste Amy und schob das Kleid darüber.
    »Warum trägst du unter deinem Kleid eine Flasche Wodka?«, fragte Ryan verständnislos.
    Amy zog die Augenbrauen hoch. »Wie sollen wir sonst Alkohol auf den Ball schmuggeln?«, fragte sie und sah Ryan an, als wäre er ein wenig zurückgeblieben. »Die kontrollieren doch eure Jacken und unsere Handtaschen!« Sie grinste. »Unter den Rock werden sie mir aber ja wohl nicht schauen …«

    Mr Peterson, der Konrektor, stand am Eingang der Schulkantine, neben ihm Mrs Link und Mr Chinn. Die beiden Männer trugen dieselben Anzüge wie jeden Tag zum Unterricht, Mrs Link hatte sich für den Ball jedoch in Schale geworfen: Sie trug ein grellrosa Cocktailkleid mit einem für unseren Geschmack etwas zu freizügigen Ausschnitt.
    »Die Link sieht heute ja betörend aus, findet ihr nicht?«, murmelte Ryan und hob missbilligend eine Augenbraue.
    Matt lachte und wandte sich an die beiden anderen Jungs. »Ich sollte sie unbedingt zum Tanzen auffordern. Stellt euch mal vor, ihr drückt euch an dieses Dekolleté …«
    Connor würgte. »Es reicht jetzt!«, keuchte

Weitere Kostenlose Bücher