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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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Boot bist«, sagte Ben und lächelte mich freundlich an. »Und zwar aus vielerlei Gründen. Vor allem aber, weil du etwas Wesentliches zum Gelingen der Mission beitragen kannst – ganz einfach, indem du dich nicht mit Connor streitest. In der ursprünglichen Geschichtslinie hat euer Streit dazu geführt, dass Connor weggerannt ist und dann den Planeten entdeckte. Also beiß dir dieses Mal unbedingt auf die Zunge und sag in Gottes Namen Ja und Amen zu allem, was Connor vorschlägt.«
    »Na ja, zumindest in Grenzen«, schränkte Ryan ein.
    »Ich versuche mein Bestes«, versprach ich.
    Cassie sah in ihre Notizen. »Morgen Abend veranstaltet der Amateur-Astronomieverein Südcornwall ein Teleskoptreffen am Lizard Point. Das sind über 40 Kilometer von Perran.«
    »Connor hat noch keinen Führerschein«, wandte ich ein. »Der einzige Freund, der Auto fahren kann, ist Ryan.«
    »Ich denke, wir können relativ sicher davon ausgehen, dass Connor nicht zum Lizard Point trampt, wenn ihr Abschlussball habt und er ein Date mit Megan hat«, sagte Cassie. »Trotzdem werde ich nicht schlau aus der ganzen Sache: Connor selbst hat gar kein Teleskop, die Astronomie-AG hat für die nächsten vierzehn Tage keine Sternbeobachtungsnacht angesetzt, und mir sind keine weiteren Amateurvereine bekannt, die hier in der Gegend Veranstaltungen anböten. Wie zum Teufel stellt Connor es also an, morgen Abend Eden zu entdecken? Woher hat er das gottverdammte Teleskop?«
    »Es muss sich um ein Teleskop von jemand anderem handeln«, schloss Ben. »Und es muss nach dem Ball passieren. Auf irgendeiner Privatparty. Connor schreibt in seiner Autobiographie, dass er den Planet entdeckt habe, als er auf einer Party war.«
    »Vielleicht haben wir eure Mission schon gerettet, indem wir ihn daran gehindert haben, an seinem Geburtstag das Teleskop zu kaufen«, warf ich in die Runde.
    »Das wäre in der Tat möglich. Aber wir dürfen uns auf keinen Fall in Sicherheit wiegen«, mahnte Ben. »Das haben wir ja bereits besprochen, nachdem wir Connors letzte Gespräche abgehört haben.«
    Cassie fuhr mit dem Zeigefinger über ihre Notizen. »Dann setzen wir die Koordinaten also für morgen um Punkt Mitternacht. Das verschafft dir eine Stunde, um hierher zurückzukommen, Ryan. Was meinst du, reicht das aus? Immerhin fährst du ja nur zehn Minuten.«
    »Mitternacht also«, sagte Ryan langsam und suchte meinen Blick über den Tisch hinweg. »Warum können wir nicht ein paar Stunden später fliegen?«
    »Weil es nachts sicherer ist zu reisen«, antwortete Cassie. »Und ganz ehrlich: Wenn sich das Zeitfenster geschlossen hat, gibt es auch keinen Grund mehr zu bleiben.«

Fünfzehntes Kapitel
    Wir Mädchen zogen uns bei Megan um. Als wir sicher waren, dass auch wirklich alles perfekt saß – Make-up, Haare, Kleider –, fotografierte Megans Mutter uns im Garten. Jede einzeln – Amy, Megan und mich –, dann alle drei zusammen. Sie alberte noch eine Weile mit uns herum und schoss Quatschbilder, auf denen wir Grimassen schnitten und uns in unmögliche Posen warfen. Megan und Amy waren ganz hibbelig vor Aufregung. Endlich war er angebrochen, der Abend der Abende, auf den wir so lange hingefiebert hatten. Heute schien alles möglich. Die Zukunft lag vor uns wie ein offenes Buch. Ich lachte und hüpfte mit den anderen herum. Dabei versuchte ich mir einzureden, dass dies einer der besten Abende meines Lebens werden würde. Doch es gelang mir einfach nicht auszublenden, dass ich den Ball nicht würde genießen können, weil ich dauernd auf der Hut sein musste, keinen Streit mit Connor zu provozieren. Denn wer will am Ende schuld sein am Untergang unserer Welt – und sei es auch nur aus Versehen?
    Während wir auf das Taxi warteten, schauten wir die Fotos auf Megans Laptop an: Megan vor dem blauen Fliederbaum in ihrem bodenlangen Satinkleid, das dunkellila wie der Abendhimmel glänzte. Sie war wunderschön mit ihrer Hochsteckfrisur und den vielen kleinen Löckchen, die ihr Gesicht umrahmten, und dem hoffnungsvollen, unschuldigen Lächeln.
    Amy vor einer Bank bei einem Rosenstrauch, ein Bein auf die Sitzfläche gestellt und kokett in die Kamera zwinkernd. Ihren Rock hatte sie so weit hochgeschoben, dass man darunter ein schwarzes Strumpfband hervorblitzen sah. Megans Mutter hielt ihre Pose für schelmisch und selbstironisch. Wir wussten es besser.
    Ich in meinem perlenbesetzten Charlestonkleid, das die Farbe von Seegras hatte. Es war kürzer als die Kleider der anderen beiden

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