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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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für die Heftigkeit meines Ausbruchs. Im ersten Moment ließ er es einfach nur geschehen; saß neben mir wie erstarrt, jeder Muskel angespannt, die Lippen hart und regungslos. Ich ließ von ihm ab, doch bevor ich beschämt oder verletzt sein konnte, erschrocken, gekränkt oder was sich da in meinem Inneren zu regen begann, legte er mir die eine Hand in den Nacken, die andere um die Hüfte; zog mich wieder an sich und küsste mich. Warm und weich, unendlich zärtlich und süß. Als ich mit den Fingern durch sein braunes Haar fuhr, küsste er mich fordernder und leidenschaftlicher – als wolle er die Zärtlichkeiten eines ganzen verpassten Lebens in diesen kurzen Moment legen.
    Als Connor nach draußen kam, um frische Luft zu schnappen, sahen wir einander gerade tief in die Augen.
    »Ich wünschte, diese Nacht würde nie enden«, sagte ich.
    Statt einer Antwort umfing Ryan mich noch enger und vergrub seinen Kopf an meinem Hals. »Wenn ich die Zeit anhalten könnte, würde ich das genau jetzt tun. Und einfach nur hier sitzen bleiben mit dir. Für den Rest der Ewigkeit.«
    »Das ist das Romantischste, was ich je gehört habe«, flüsterte ich und lächelte aufgeregt.
    Dann küsste Ryan mich noch einmal.

    Ich zitterte. In dieser sternklaren Nacht wehte ein kalter Wind. Ryan legte einen Arm um mich, und wir gingen langsam zurück.
    Mr Chinn sah stirnrunzelnd auf seine Armbanduhr, als wir zum Eingang zurückkamen. »Na ja«, sagte er missbilligend. »Mit viel gutem Willen … Ich war kurz davor, einen Suchtrupp nach euch loszuschicken. Nur weil ihr jetzt einen Abschluss habt, heißt das noch lange nicht, dass ihr euch die akademische Viertelstunde einfach rausnehmen könnt.«
    »Vielen Dank, Mr Chinn«, sagte Ryan höflich. »Es hat sich aber gelohnt. Wir fühlen uns sehr erfrischt.« Dann zog er mich weiter.
    Ich schaute auf meine Uhr. Viertel nach neun. »Noch sieben Minuten bis zum Sonnenuntergang«, sagte ich, und mein Herz klopfte schneller.
    »Es ist noch recht hell«, antwortete Ryan und sah in den Himmel. »In diesen Breitengraden dauert die Dämmerung plus/minus sechzig Minuten. Mein Gefühl sagt mir, dass wir in der nächsten Stunde nichts zu befürchten haben.«
    Connor und Megan tanzten Stehblues. Sie winkte, als sie mich sah.
    »Schau dir das an – Connor tanzt!«, sagte ich beeindruckt.
    »Nennt man das tanzen?«, spottete Ryan. »Für mich sieht es eher so aus, als würde Megan krampfhaft versuchen, ihn zu stützen.«
    »Das ist ein absoluter Fortschritt für Connor. Ich habe ihn noch nie tanzen gesehen«, sagte ich milde.
    »Wollen wir auch?«, fragte Ryan.
    Ich nickte und ließ mich von ihm auf die Tanzfläche führen. Dort legte Ryan die Arme um meine Hüften, ich schlang meine um seinen Hals. Mit geschlossenen Augen wiegte ich mich sanft im Takt der Musik und genoss es, Ryans Nähe zu spüren. Seinen Körper an meinem. Seine Hüften an meine gepresst.
    »Achtung! Connor kommt auf uns zu«, flüsterte Ryan plötzlich und löste sich ein wenig von mir. »Denk an dein Versprechen: nicht ausfällig werden, ja?«
    »Und wenn er versucht mich anzugrapschen?«
    »Dann lächelst du freundlich und sagst ihm, dass er seine Hände bitte bei sich behalten soll.« Ryan zwinkerte mir komplizenhaft zu. »So, wie er Megan den ganzen Abend angeschmachtet hat, glaube ich aber eher nicht, dass du diejenige bist, die er gerne antatschen würde …«
    »Tanzt du mit mir, Eden?«, fragte Connor atemlos.
    Ich drohte ihm lachend mit dem Zeigefinger. »So, erwischt, Fremder! Du bist enttarnt!«, rief ich. »Du kannst gar nicht Connor sein. Der richtige Connor würde nämlich niemals mit einem Mädchen tanzen – geschweige denn mit zweien.«
    »Diese Gelegenheit würde ich mir auf keinen Fall entgehen lassen!«, grinste Connor. »Jetzt oder nie, sage ich nur. Denn es wird kein zweites Mal geben – die Sterne stehen nur heute Nacht so günstig, und ich habe genug Alkohol im Blut, um gefühlsduselig zu werden und mit alten Gewohnheiten zu brechen. Abgesehen davon …«
    »Ist ja gut!«, unterbrach ich ihn und ging einen Schritt auf Connor zu. »Sei einfach still, ja?«
    Ich wusste überhaupt nicht, wohin mit meinen Händen: Sie auf Connors Hüften zu legen, war mir zu intim, sie um seinen Hals zu schlingen, zu romantisch. Schließlich entschied ich mich für Connors Schultern, während er seine Arme um meine Taille legte.
    »Und? Hast du Spaß?«, brüllte er mir ins Ohr.
    »Und wie!«, brüllte ich zurück.
    »Wohin seid

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