Eden
>Zivilisationswüste<, einer >Zivilisationsleere< von sechzig Kilometer Durchmesser niedergegangen sind. Das wäre ein zu sonderbarer Zufall. Seid ihr der gleichen Meinung?« »Ich ja«, sagte der Ingenieur, ohne jemanden anzusehen. »Ich auch.« Der Chemiker nickte und fügte hinzu: »Wir hätten von Anfang an diese Sprache sprechen sollen.« »Ich teile die Zweifel des Doktors«, fuhr der Koordinator fort, »aber ich halte seinen Vorschlag für naiv und in unserer Lage für unangebracht. Er wird der Situation nicht gerecht. Die Regeln bei der Kontaktaufnahme mit fremden Wesen sind uns allen bekannt. Sie sehen leider keine solche Situation vor wie die, in der wir uns befinden - als nahezu wehrlose Schiffbrüchige und als Bewohner eines im Sande steckenden Wracks. Selbstverständlich müssen wir die Schäden an der Rakete beheben. Gleichzeitig findet aber auch ein Wettlauf im Sammeln von Informationen zwischen uns und ihnen statt. Vorerst führen wir. Den, der uns angegriffen hat, haben wir vernichtet. Warum er uns angegriffen hat, wissen wir nicht. Vielleicht erinnern wir sie wirklich an gewisse Feinde, das muss ebenfalls nach Möglichkeit festgestellt werden. Da in nächster Zukunft nicht mit der Inbetriebnahme des Raumschiffes zu rechnen ist, müssen wir gegen alles gewappnet sein. Wenn die uns umgebende Zivilisation auf einer beachtlichen Höhe steht, und ich glaube, dass das der Fall ist, dann wird das, was ich, was wir getan haben, im besten Falle nur den Zeitpunkt verzögern, wo man uns findet. Unsere größten Anstrengungen müssen wir jetzt auf unsere Bewaffnung richten.«
»Darf ich dazu etwas sagen?« meldete sich der Physiker. »Bitte.«
»Ich möchte auf den Gesichtspunkt des Doktors zurückkommen. Er ist, so möchte ich das bezeichnen, vor allen Dingen emotional, es stehen jedoch auch andere Argumente dahinter. Ihr alle kennt den Doktor recht gut. Ich weiß, dass er von dem, was ich zur Verteidigung seines Vorschlages vorbringen kann, nicht gerade begeistert wäre, aber ich will es sagen. Es ist nämlich durchaus nicht gleichgültig, in welcher Situation der erste Kontakt zwischen uns und ihnen stattfindet. Wenn sie zu uns kommen, folgen sie unseren Spuren. Dann wird es schwerfallen, an eine Verständigung zu denken. Zweifellos haben wir dann mit einem Angriff zu rechnen und werden gezwungen sein, um unser Leben zu kämpfen. Wenn aber wir ihnen entgegentreten, ist eine Verständigungschance, obwohl gering, so doch vorhanden. Vom taktischen Standpunkt aus ist es also besser, die Initiative und die Handlungsfreiheit zu behalten, ganz unabhängig davon, welche moralischen Ansichten man darüber haben mag …«
»Nun gut, aber wie soll das in der Praxis aussehen?« hielt ihm der Ingenieur entgegen. »In der Praxis wird sich vorläufig nichts ändern. Wir müssen Waffen haben, und das auf schnellstem Wege. Es geht darum, dass wir, mit Waffen gerüstet, versuchen, Kontakt aufzunehmen, jedoch nicht auf dem bereits erforschten Gebiet.« »Warum?« fragte der Koordinator. »Weil wir dann höchstwahrscheinlich in einen Kampf verwickelt werden, bevor wir in die Stadt gelangen. Man kann sich nicht mit den Wesen verständigen, die in den Scheiben dahinsausen. Das wären die schwierigsten Umstände, die man sich denken kann.« »Wie willst du wissen, dass wir woanders auf bessere stoßen?« »Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass wir im Norden und Osten erst gar nichts zu suchen brauchen. Wenigstens vorläufig nicht.« »Das können wir uns überlegen«, sagte der Koordinator. »Was weiter?«
»Wir müssen den Beschützer in Betrieb nehmen«, schlug der Chemiker vor. »In welcher Zeit ließe sich das bewerkstelligen?« Der Koordinator sah den Ingenieur an. »Das kann ich nicht sagen. Ohne die Automaten kommen wir nicht einmal bis zum Beschützer durch. Er wiegt vierzehn Tonnen. Der Kybernetiker sollte sich dazu äußern.«
»Ich brauche zwei Tage, um ihn zu überprüfen. Wenigstens zwei.« Der Kybernetiker betonte die letzten Worte. »Zuerst müssen aber meine Automaten in Ordnung sein.« »In dieser Zeit willst du sämtliche Automaten repariert haben?« Das Gesicht des Koordinators drückte Zweifel aus. »Ach wo! Zwei Tage kostet mich allein der Beschützer, wenn ich einen Automaten in Ordnung habe. Den zu Reparaturzwecken. Und ich brauche noch einen, den Lastautomaten. Um den zu überprüfen, benötige ich weitere zwei Tage. Dabei weiß ich nicht, ob sie sich überhaupt instand setzen lassen.«
»Kann man
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