Edens brisantes Geheimnis
kugelsichere Weste unter dem konservativen weißen Hemd.
„Und nun erzähle ich dir, wie es wirklich gewesen ist", fuhr Danny-O fort. „Du weißt, ich bin ein ehrgeiziger Bursche. Ich wollte weiterkommen, und als ich hörte, die Verones würden wieder aktiv, sah ich eine Möglichkeit für verdeckte Ermittlungen. Ich dachte, wenn ich hineingelange, würde ich sie fertig machen können."
Payne glaubte ihm kein einziges Wort, ließ es sich aber nicht anmerken. Er wollte von Danny-O
wissen, wer der neue Boss der Verones war und wer aus Skips Umgebung ihre geplante Landung in Slippery Spring verraten hatte.
Danny-O grinste. „Ich wollte wie du sein. Der legendäre Payne Magnuson. Der Agent, der die Verones vor zwölf Jahren unterwandert hatte."
Dachte der Kerl wirklich, er könnte sich mit dieser fadenscheinigen Geschichte herausreden, selbst bei einem Mord? „Hast du deswegen Eddy Verone umgebracht? Um wie ich zu sein?"
„Das war nicht so geplant", erklärte Danny-O. „Ich dachte, Eddy würde auf mich schießen. Ich sah seine Pistole. Also schoss ich zurück. Um mich selbst zu schützen."
„Du nennst das Notwehr?" fragte Payne fassungslos.
„Vollkommen richtig."
Payne erinnerte sich deutlich an die Szene im Restaurant. Danny-O und Luke Borman hatten vorgehabt, ihm den Mord an Eddy Verone in die Schuhe zu schieben. Leider hatte es nicht geklappt.
Zu schade für sie. Er war entkommen.
„Es ist nicht mein Job, ein Urteil zu fällen", sagte er. „Aber ich will meinen guten Namen zurück."
„Auf jeden Fall. Ich bin jederzeit bereit auszusagen, was ich sah. Luke Borman war anscheinend ein wenig durcheinander. Aus irgendeinem Grund zielte er auf dich. Und du erwidertest das Feuer."
„Und was ist mit Samuels in Abilene?"
„Was hat er dir erzählt?"
Auf keinen Fall würde Payne ihn wissen lassen, was Samuels eingestanden hatte. Damit würde er Eden in Gefahr bringen, die Zeugin gewesen war. „Nichts. Er hat mir nichts erzählt."
„Samuels muss direkt mit den Verones zusammengearbeitet haben", sagte Danny-O mit geheucheltem Abscheu. „Deswegen haben sie ihn umgebracht."
„Wer hat ihn umgebracht? Wer gab den Befehl?" fragte er.
Danny-O nahm seine Sonnenbrille ab. Er hatte dunkle Schatten unter den wässrigen blauen Augen. „Du willst, dass ich dir sage, wer jetzt der Boss der Verones ist, den Namen dessen, der den alten Gus abgelöst hat? Du willst die Ergebnisse meiner verdeckten Ermittlungen wissen?"
Ermittlungen? Wohl kaum! Danny-O war das dicke Geld versprochen worden, da hatte Payne keinen Zweifel. „Gib mir den Namen."
„Angela Benedict."
„Eine Frau?" Er wusste nicht, ob er Danny-O glauben sollte, auch wenn er selbst an sie gedacht hatte. „Willst du mir sagen, die Verones lassen sich von einer Frau führen?"
„Genau das. Sie ist knallhart. Und sie hat das Kommando."
„Hat sie deswegen Luke Borman verführt?"
„Das war nicht Angela, sondern Eddys Frau." Er begann zu grinsen. „He, deswegen hat Borman vielleicht auf dich gezielt. Er wollte seine Freundin beeindrucken."
Danny-O war wirklich Abschaum. Um seine eigene Haut zu retten, schreckte er nicht davor zurück, seinen Kumpan zu belasten.
„Noch eine Frage", sagte Payne. „Diese Falle in Slippery Spring - wer hat unsere Pläne verraten?"
„Keine Ahnung."
Zum ersten Mal glaubte Payne ihm. Dennoch versuchte er es noch einmal. „Ich brauche den Namen dieses Informanten."
„Da kann ich dir nicht helfen. Wer auch immer es war, er hat direkt mit den Verones gesprochen.
Nicht mit mir."
Payne klopfte an die Trennscheibe. Sie glitt lautlos nach unten. „Halten Sie hier", befahl er.
„Warte einen Moment", sagte Danny-O. „Ich habe dir gesagt, was du hören wolltest, nun brauche ich etwas von dir."
„Mit Verrätern verhandle ich nicht."
„Wenn es zu einer Untersuchung kommt ..." Danny-O sprach schnell, atmete schwer. Er hatte Angst. „Payne, du musst mich unterstützen. Du bist der Einzige, der weiß, wie es ist, bei diesen Leuten als verdeckter Ermittler zu arbeiten. Hilf mir zumindest, dass ich ins Zeugenschutzprogramm komme."
Der Wagen hielt am Straßenrand. Sie befanden sich im alten Teil von Las Vegas. Payne deutete mit dem Kopf auf die Wagentür. „Steig aus."
„Bei allem Respekt, Mister, aber wenn ich nicht gewesen wäre, läge deine Freundin längst unter der Erde."
„Warum?"
„Ich habe sie zurückgehalten", erklärte Danny-O. „Sie wollten sie schon bei der Kirche umlegen.
Direkt unter Gus'
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