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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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besinnen, daß ich etwas angestellt habe, warum mir die Polizei böse sein sollte.«
    »Kommen Sie nur ein wenig mit mir« sagte der Detektiv. Lacy, der nicht ahnte, was ihm bevorstand – sonst hätte er sich mit allen Kräften widersetzt – ging bescheiden und ruhig zur Station. Dort gab er seiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß die Polizei unzufrieden mit ihm sei und daß er von nichts wisse.
    Captain Featherstone ging zu ihm in die Zelle und fragte ihn möglichst unauffällig aus, ohne den Grund zu verraten, weshalb er verhaftet worden war. Es war für Jim einer der kritischsten Augenblicke seines Lebens. Da er aus Lacy auf diese Weise nichts herausbringen konnte, hatte er einen schwerwiegenden Entschluß gefaßt. Er wußte sehr wohl, daß er dadurch in große Unannehmlichkeiten kommen konnte und seinen Beruf aufgeben mußte, wenn die Sache schief ging. Aber es gab nichts, das er nicht für Valerie Howett hingegeben hätte.
    Jim wohnte in St. James Street, die besonders an einem Sonnabend eine der ruhigsten Straßen Londons ist, trotz des großen Verkehrs, der unaufhörlich die Stadt durchflutet.
    »Ich werde diesen Mann mit nach Scotland Yard nehmen, um ihn dort zu verhören. Nein, ich brauche Ihre Hilfe nicht, Johnson, ich danke Ihnen. Ich werde dafür sorgen, daß man dem Polizeipräsidenten mitteilt, daß Sie die Verhaftung so gut durchgefühlt haben.«
    Lacy wurde zu seinem größten Erstaunen aus der Zelle geholt und in ein vornehmes Auto gebracht, das Captain Featherstone steuerte.
    »Sie können sich im Augenblick als nicht verhaftet betrachten« sagte Jim.
    »Wo fahren wir denn hin?«
    »Sie kommen mit in meine Wohnung.« Lacy war aufs höchste erstaunt. »Was soll ich denn eigentlich getan haben, Captain?« fragte Lacy neugierig.
    »Das werde ich Ihnen bald sagen« antwortete Jim kurz.
    Lacy überlegte alle nur denkbaren Möglichkeiten.
    Der Wagen hielt nach einiger Zeit vor einem geschlossenen Laden, über dessen Räumen Jims Wohnung lag. Im ganzen Haus befanden sich keine anderen Mieter, und der Inhaber des Geschäftes wohnte in einer der Vorstädte.
    Angus, der Kammerdiener, begrüßte die beiden oben auf dem Treppenabsatz.
    »Geben Sie Mr. Lacy etwas zu trinken. Dann bringen Sie den Wagen zur Garage – Sie brauchen nicht wiederzukommen.«
    Jim selbst ging in sein Zimmer, zog Rock und Weste aus und legte den Kragen ab. Als er zurückkam, hatte Angus seine Aufträge erledigt und wartete noch.
    »Ich sagte Ihnen doch, Sie sollten das Auto in die Garage fahren und heute abend nicht wiederkommen« wiederholte Jim.
    Lacy hielt ein Glas Whisky-Soda in der Hand, wunderte sich über Captain Featherstone und wurde ein wenig unruhig bei seinem Anblick.
    »Haben Sie fertig getrunken?« fragte Jim, als sich die Tür hinter Angus schloß. »Nun werden wir einmal in mein Arbeitszimmer gehen.«
    Als sie in das große Zimmer eintraten, sah Lacy, daß der Raum mehr einer Turnhalle glich. Kein Teppich lag auf dem Fußboden, und als er sich umschaute, entdeckte er ein Schwebereck und Ringe. Hinten sah er einen Punch-Ball. Jim schloß die Tür hinter sich und lud Lacy zum Sitzen ein.
    »Ich weiß nicht, warum Sie die Ärmel so aufgerollt haben, Captain« meinte Lacy bedrückt.
    »Das ist auch nicht nötig, das werde ich Ihnen schon noch erklären. Sagen Sie mir mal erst, wo Miss Valerie Howett ist.«
    »Welche Miss, mein Herr?«
    Aber kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als er plötzlich die eiserne Faust Jims unter seiner Kinnlade spürte und dröhnend gegen die Wand flog. Jammernd erhob er sich wieder.
    »Warum haben Sie das getan? Sie haben mich elend geschlagen und bei Gott –«
    »Wo ist Miss Valerie Howett?« fragte Jim ruhig.
    »Ich weiß es nicht« stöhnte Lacy trotzig.
    Diesmal war er vorbereitet und versuchte auszuweichen, aber zwei blitzartige Schläge kamen durch seine Deckung, und er fiel wieder krachend zu Boden.
    »Stehen Sie auf!« befahl Jim kurz.
    »Ich stehe nicht auf« sagte der Mann und strich über sein zerschlagenes Gesicht. »Ich werde Sie dafür anzeigen, Featherstone –«
    »Stehen Sie auf« wiederholte Jim, »und glauben Sie nicht, daß ich Sie nicht schlagen kann, wenn Sie sitzen. Stehen Sie auf!«
    »Ich will Sie in der Hölle sehen« grollte Lacy und sprang auf, als Jims Schuhe ihn berührten. »Das werde ich Ihnen heimzahlen, bei Gott! Dafür sollen Sie büßen, Featherstone! Das werde ich am Montag Ihren Vorgesetzten berichten!«
    »Wenn Sie dann noch am Leben sind!«
    Lacy

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