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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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antwortete Jim.
    Er tat so, als ob er an dem Wirt des »Goldenen Ostens« vorbeigehen wollte, drehte sich aber plötzlich um und packte Smith am Kragen. Bevor dieser ein Wort sagen konnte, hatte Jim ihn durch die offene Tür ins Freie gestoßen. Auf der Straße sprang ein Mann, der sich im Schatten versteckt hatte, auf ihn zu und schlug ihm zweimal mit einem schweren Stock über den Schädel. Smith fiel mit einem Stöhnen zu Boden.
    Jim war sofort draußen und verfolgte den Flüchtling. In kürzester Zeit hatte er ihn eingeholt und stieß ihn schnell in die Kniekehlen, so daß er der Länge nach auf das harte Straßenpflaster fiel. Jim zog ihn mit eisernem Griff nach oben und stellte ihn wieder auf die Füße.
    »Ich will mich nicht wehren« winselte der Mann und ließ seine Waffe fallen, die polternd auf den Asphalt aufschlug. »Ich wollte ihm ja gar nichts tun, das war wirklich nicht meine Absicht. Coldharbour Smith hat mir Geld gegeben, daß ich einen Mann niederschlagen sollte, der aus der Tür kam.«
    »Coldharbour Smith wünscht jetzt wohl selbst nicht, daß er das getan hat, mein Freund« sagte Jim.
    Er schleppte seinen Gefangenen zu einer Straßenlaterne und bog ihm den Kopf zurück, daß er sein Gesicht sehen konnte. Es war derselbe Mann, der ihm schon vorher gefolgt war. Er wand sich unter Jims hartem Griff.
    »Coldharbour wird mich kalt machen« stöhnte er.
    Als sie zu der Tür zurückkamen, fanden sie Smith, der eben wieder zu sich gekommen war. Er saß auf dem Pflaster und hielt seinen schmerzenden und blutenden Kopf. Die beiden beschuldigten sich gegenseitig, und Jim hörte belustigt und interessiert zu.
    »Wenn Sie hier behaupten, daß ich Ihnen den Auftrag gab, diesem Gentleman aufzulauern, dann lügen Sie ganz unverschämt« brüllte Smith. »Wenn ich Sie erst in die Finger bekomme, drehe ich Ihnen das Genick um, Sie dreckiger Kerl! Lochen Sie den Hund nur ein, Featherstone!«
    »Einlochen!« schrie der andere. »Sie wären schon längst eingebuchtet, Smith, wenn Sie nicht immer mit der Polizei zusammensteckten! Das wäre ja ein Heidenspaß, wenn Sie einmal im Gefängnis säßen, Sie lahmer Hund!« Der Mann war über den Verrat von Coldharbour Smith empört und wurde immer wütender, trotzdem Jim ihn am Kragen festhielt.
    »Sie würden keinen Ausschank mehr hier haben, Sie würden keine Valerie –«
    Jim riß ihn wild herum.
    »Was ist das?« fragte er scharf.
    »Valerie Howett – wird Mrs. Smith« brüllte der Gefangene.
    Jim fühlte, wie sein Blut zu Eis erstarrte.

35
    » H ören Sie nicht auf den Kerl, Captain« schrie Smith heiser. »Er ist verrückt, er war schon immer unzurechnungsfähig, er war in einer Irrenanstalt!«
    Plötzlich überschüttete er den Mann mit einem furchtbaren Wortschwall. Er sprach jiddisch, und Jims Gefangener wurde unter dem Anprall seiner Rede plötzlich mäuschenstill.
    »Halten Sie jetzt den Mund, Smith« sagte Featherstone scharf. »Wenn Sie in meiner Gegenwart zu dem Mann sprechen, haben Sie die englische Sprache zu gebrauchen.« Er wandte sich wieder an seinen Gefangenen. »Heraus mit der Sprache! Was meinten Sie, als Sie den Namen dieser Dame erwähnten.«
    »Ich habe mir nur einen Scherz erlaubt« antwortete der Mann kleinlaut.
    »Ich habe viel Sinn für Humor« fuhr Jim ihn an, »aber hierüber kann ich nicht lachen. Was wissen Sie von Miss Howett?«
    »Ich weiß gar nichts von ihr.«
    »Er hat ihren Namen in der Zeitung gelesen« warf Smith ein. »Aber ich kann Ihnen versichern, Captain, er ist wirklich nicht richtig im Kopf. Sie sind doch im Irrenhaus gewesen, Isaacs?«
    »Ja, das stimmt« gab der andere seufzend zu. »Man darf mich nicht für meine Worte verantwortlich machen.«
    In diesem Augenblick kamen die vier Polizisten an, nach denen Jim telephoniert hatte.
    »Nehmen Sie diesen Mann und bringen Sie ihn zur Station. Ich beschuldige ihn wegen bewaffneten Überfalls und Körperverletzung. Ich werde nachher hinkommen und ihn verhören.«
    Als sich die Beamten mit dem Gefangenen entfernt hatten, wandte sich Featherstone an Smith.
    »Vermutlich haben Sie schon seit langer Zeit Sehnsucht nach Unannehmlichkeiten. Ihr Wunsch wird setzt über Erwarten in Erfüllung gehen! Wenn ich mit dem Kerl da fertig bin, komme ich zurück und werde Sie vornehmen.«
    »Sie können mir keine Angst einjagen, Captain« sagte Smith und hielt sich noch immer den blutenden Kopf.
    »Es kommt auch gar nicht darauf an, ob Sie Angst haben – es handelt sich darum, daß Sie

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