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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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kann, wurden die Statuten geändert und die Aufnahmebedingungen erleichtert, bis der Klub schließlich alle Leute umfaßte, die irgendwie an dem Handel mit Indien und China interessiert waren. Aber selbst diese Entwicklungsstufe gehörte schon der Vergangenheit an. Der Klub hatte allmählich seine vornehme, gesellschaftliche Stellung und sein Ansehen eingebüßt, und als schließlich jeder aufgenommen werden konnte, kam er sehr schnell herunter.
    Coldharbour Smith war auch Mitglied geworden. Er fand bald heraus, welche Gewinnchancen sich ihm hier boten, brachte die Majorität der Aktien an sich und war endlich alleiniger und erfolgreicher Besitzer des Klubs. Seltsame Dinge ereigneten sich in dem ›Goldenen Osten‹. Fast alle Vorschriften der Polizei über das Klubwesen wurden hier übertreten, so daß man den Klub zu jeder Zeit hätte schließen können. Aber vom Standpunkt der Polizeidirektion aus war der ›Goldene Osten‹ eine ganz brauchbare Einrichtung. Es verkehrten viele lichtscheue Elemente dort, und gerade weil die Polizei hier ein Auge zudrückte, konnte man häufig gesuchte Verbrecher aufspüren und dingfest machen.
    Coldharbour Smith war sehr großzügig und lebte in der Überzeugung, daß seine Geschenke an gewisse Polizeibeamte ihm diese Achtung und Rücksichtnahme verschafften. Er wäre sehr erstaunt gewesen, wenn er erfahren hätte, daß das Geld, das er dem Polizeiinspektor seines Quartiers zusteckte, jeden Sonnabend dem Polizeiwaisenhaus übergeben wurde und daß der Kassierer darüber regelmäßig Buch führte und offizielle Quittungen erteilte.
    Der Klub hatte früher nur kleine Räumlichkeiten an einer Straßenecke gehabt, aber allmählich war er zu einem großen Etablissement geworden. Die Räume im Erdgeschoß wurden als Büros benützt, erst im Obergeschoß lagen die eigentlichen Gesellschaftsräume, zu denen auch eine lange, fensterlose Eingangshalle gehörte, die ihr Licht von oben erhielt. Nichts wurde hier gewöhnlich gespielt.
    Den Tanzsaal im Obergeschoß bevölkerte ein merkwürdiges Publikum. Man fand dort Schauspielerinnen aus dem Westen und junge Leute, die sich einmal die Verbrecherwelt Londons ansehen wollten. Auch ein paar Chinesen und Neger waren zu sehen, ebenso eine große Anzahl elegant gekleideter Damen, die scheinbar keine andere Beschäftigung hatten, als sich im Klub aufzuhalten. Hinter dem Tanzsaal lag die Bar, in der man gewöhnlich Coldharbour Smith finden konnte. Er trug einen gutsitzenden, karierten Anzug mit weißer Krawatte und ließ die Zigarre im Munde niemals ausgehen.
    Um Mitternacht war der Betrieb meistens am größten. Die Theater des Westens hatten dann geschlossen, und die vornehmeren Besucher kamen in das Lokal. Die farbigen Kellner in ihren schmucken Livreen eilten von Tisch zu Tisch, um die Aufträge der Gäste in Empfang zu nehmen, und die Jazz-Band spielte wild und laut. Der Klub lag mitten in einer ärmlichen, dürftigen Gegend, wo Männer, Frauen und Kinder eng wie in Ställen zusammengepfercht lebten und hungerten, wie man Vieh nicht hätte hungern lassen. Aber trotzdem waren diese Leute stolz auf den Klub. Die ausgelassene Fröhlichkeit und die Eleganz der Besucher boten ihnen eine abwechslungsreiche Unterhaltung. Jeden Abend standen diese Menschen in ihren armseligen Kleidern zitternd vor Frost vor dem Lokal, um die Auffahrt der schönen Automobile und Wagen zu beobachten.
    Der »Goldene Osten« war beliebt und modern. Die Fremden besichtigten ihn ebenso wie sie die berühmten Sehenswürdigkeiten, die Kathedrale, die großen Handelshäuser und die Museen besuchten.
    Lärmendes Gelächter und wilde Synkopenmelodien schollen Jim Featherstone entgegen, als er in die Eingangshalle trat, den Portier mit einem Kopfnicken begrüßte und dann auf der teppichbelegten Treppe nach oben ging. Aber der Portier setzte sofort unauffällig eine geheime Alarmklingel in Bewegung, und als Jim den Tanzsaal erreichte, war dort eine allgemeine Ruhepause eingetreten. Das Orchester spielte nicht mehr, und die Tänzer waren zu ihren Tischen zurückgekehrt. Wer das Lokal nicht genau kannte, mochte ein wenig erschrocken sein, denn Coldharbour Smith hatte das Zauberwort »Polizei« ins Lokal gerufen.
    »Ich freue mich, Sie zu sehen, Captain.« Coldharbour kam Featherstone halbwegs durch den Tanzsaal entgegen und reichte ihm seine von Brillantringen glitzernde Hand zum Gruß.
    »Es ist heute abend sehr ruhig hier, Smith.«
    »Ach, es ist nicht außergewöhnlich ruhig. Wir

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