EduAction: Wir machen Schule (German Edition)
der Sekundarstufe II werden.
Während ihres dreimonatigen Auslandsaufenthalts lernen die Schüler andere Kulturen kennen, erweitern ihren Horizont und verbessern ihre Fremdsprachenkenntnisse.
Wir befinden uns mitten im Transformationsprozess, Neues und Altes existiert in einigen Bereichen noch nebeneinander. Vor allem wenn Noten gegeben werden müssen und die zentralen Prüfungen anstehen, sind wir immer wieder gefährdet, in alte Muster zurückzufallen.
Es ist wichtig, sich das bewusst zu machen. Oft sind es auch die Schüler, die uns darauf aufmerksam machen. Probleme, die sich im Transformationsprozess zeigen, sind nicht per se schlecht – unser Gehirn freut sich darüber, es ist zum Problemlösen gemacht. Wichtig ist, wie eine Institution mit Herausforderungen, mit Schei tern umgeht. Denn das prägt den heimlichen Lehrplan und das wahre Lernen für das Leben.
Das Kollegium
Wir sind eine Teamschule, da wir davon überzeugt sind, dass eine gute Beziehungskultur mit Kooperationsstrukturen auch für das Kollegium eine Qualität darstellt. Als Lehrer an der esbz muss man Offenheit mitbringen, den Kollegen und Schülern gegenüber wie auch gegenüber Veränderungen. Teamarbeit wird auch bei den Schülern von Anfang an gefordert und gefördert.
Die kleinste Einheit ist das Klassen-Tandem: Jede Klasse hat zwei Klassenlehrer. Sie sind die Tutoren, die als Vertrauenspersonen und für Erziehungsfragen und die Elternzusammenarbeit in besonderem Maße verantwortlich sind.
Jeweils drei Klassen bilden ein Kleinteam, zu dem sechs Lehrer mit unterschiedlichen fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen gehören. Dieses Kleinteam ist als pädagogische Einheit eine kleine Schule in der großen und bildet das Zentrum unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit. Es ist demokratisch organisiert und wählt Teamsprecher, die als Bindeglied die Kleinteams im erweiterten Schulleitungsteam vertreten. Im Rah men des Schulprofils reflektiert, koordiniert und evaluiert jedes Kleinteam seine fachliche und pädagogische Arbeit, oft mit Super vision.
Die Erzieher und Sozialpädagogen tagen manchmal als eigenes »Team Q«, sind aber auch den Kleinteams zugeordnet und nehmen themenbezogen an deren Sitzungen teil.
Alle zusammen bilden das Großteam, das dem Gesamtkollegium entspricht.
Auch die Schulleitung arbeitet in Teamstruktur. Das erweiterte Schulleitungsteam besteht aus der Schulleiterin, der pädagogischen Leiterin, der Mittelstufenleiterin, der Oberstufenleiterin, den Sprechern der Kleinteams und einem Mitarbeitervertreter. Ein stellvertretender Schulleiter wird noch dazukommen.
Donnerstag ist Konferenztag. Kleinteams tagen zweimal monatlich. Hinzu kommen in regelmäßigen Abständen der Pädagogische Salon, Arbeitsgruppensitzungen, Fachkonferenzen und Großteamsitzungen. Vor einem Jahr hat ein Kollege den Kulinarischen Salon initiiert. Er findet bei den Kollegen privat statt. In unregelmäßigen Abständen wird reihum zum Essen eingeladen, die dabei geführten anregenden Gespräche dauern meist bis in die Nacht. Dieser Rahmen ermöglicht es in besonderem Maße, sich ohne Tagesordnung, ohne Moderation und vor allem ohne den Zwang, Ergebnisse zu erzeugen, kennenzulernen, Vertrauen zu gewinnen und miteinander auszutauschen.
Elternmitarbeit
War die Schule in den letzten über 200 Jahren die untere Instanz einer Anweisungshierarchie, so ist sie nach modernem Verständnis eine Verstehens- und Verständigungsgemeinschaft, eine Verantwortungsgemeinschaft, die nur dann erfolgreich agieren kann, wenn es unter den verschiedenen, aber gleichwertigen Partnern, den Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern, den professionellen Pädagogen in multiprofessionellen Teams und den Partnern im Gemeinwesen, zu Abstimmungen über die wesentlichen Fragen kommt.
Dazu ist ein Mehr an Zeit aller vier Gruppen für Begegnung, Kommunikation und Kooperation notwendig. Manchmal sind die Fähigkeiten für eine entsprechende wertschätzende Kommunikation und Kooperation noch wenig ausgeprägt, viele Erwachsene haben keine gute Erinnerung an ihre eigene Schulzeit, so dass es umso wichtiger ist, viele Gelegenheiten zu entwickeln, die Begegnungen und Vertrauensbildung ermöglichen.
Die Regel in unserer Bildungslandschaft ist jedoch häufig, dass Eltern eher einen Beobachterstatus in Bezug auf die Schule ihrer Kinder haben. Obwohl die gute Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule längst als Schlüssel für den erfolgreichen Lernweg der Kinder gilt, sind
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