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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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überaus dankbar, wenn du dafür sorgtest, dass es nicht wieder vorkommt.«
    »Vielleicht hätten wir das in unser Ehegelöbnis einschließen sollen.«
    Wider Willen musste sie lächeln. »Dafür wäre ich dir sehr verbunden gewesen.«
    Er lachte, beugte sich nah zu ihr und berührte ganz leicht ihre Lippen mit den seinen. Dann stand er auf, nahm ihre Hände und zog sie zu sich hoch. Die Decke rutschte zu Boden. Marcus' Blick wanderte langsam und genüsslich an ihr herunter, wie eine Liebkosung. Ihr Nachthemd bedeckte sie vom Hals bis zu den Zehen, doch ihr war bisher nicht bewusst gewesen, wie durchsichtig das Material war. Dem Blick ihres Ehemannes nach zu urteilen, wusste er das sehr wohl zu schätzen. Sie zitterte vor Vorfreude.
    »Ist dir kalt?« Seine Hände lösten sich aus ihren, und seine Finger strichen leicht, wie geistesabwesend über ihre Unterarme. Prickelnde Wärme strömte durch den dünnen Stoff.
    »Nein. Mir ist sogar ziemlich warm.« Sie sah ihm in die Augen und hielt den Atem an. Würde er sie jetzt küssen? Sie zweifelte nicht daran, dass er es wollte. Sie konnte diesen Wunsch in seinen Augen lesen und fragte sich, was er wohl in ihren entdeckte.
    Er blickte sie einen langen Moment an, dann wirbelte er sie rasch herum und zog sie wieder an seine Brust.
    »Was machst du?«
    »Eine Art wissenschaftliches Experiment.« Er schlang von hinten die Arme um sie. »Die Essenz wissenschaftlichen Experimentierens liegt in der Wiederholung. Ich wiederhole ein Experiment, das ich heute begonnen habe. Die Fortführung von heute Nachmittag.«
    »Ich wusste ja gar nicht, dass du dich für Wissenschaft interessierst.«
    »Ich begeistere mich für alle möglichen Dinge«, erwiderte er leichthin. Er ließ sein Kinn auf ihrem Kopf ruhen und umarmte sie noch fester. Sie fühlte sich wunderbar in dieser Umschlingung.
    »Ich versuche herauszufinden, ob es manchmal tatsächlich leichter ist, mit jemandem zu sprechen, wenn man ihn nicht ansieht. Stört dich das?«
    »Nein «, gab sie vorsichtig zurück. »Worüber möchtest du sprechen?«
    »Reggie glaubt, ich hätte mich verliebt.«
    Ihr stockte der Atem. »Ach ja?«
    »Ich war noch nie verliebt, obwohl ich zweimal sehr nahe dran war. Beide Male orientierten sich die betroffenen Damen anderweitig.«
    »Ich verstehe.« Sie atmete tief ein. Wenn er ehrlich sein konnte, dann konnte sie das auch. Wenigstens in dieser Hinsicht. »Jeder, der mir je etwas bedeutete, hat mich verlassen. Entweder der Tod nahm sie mir, oder sie gingen freiwillig. Außer Madame Freneau und Madame de Chabot.«
    Er schwieg eine Zeit lang. »Du hattest es nicht leicht.«
    »Ich hätte es viel einfacher haben können, wenn ich, wie soll ich sagen, klüger gewesen wäre.« Sie lehnte sich entspannt an ihn. Es war tatsächlich erstaunlich einfach, offen zu sprechen, wenn man sich nicht gegenüberstand. Besonders, wenn einen starke Männerarme festhielten. »Ich habe die Neigung, meine Probleme durch Flucht lösen zu wollen.«
    »Führt dieser Weg zum Erfolg?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Das weiß ich inzwischen.«
    »Bin ich ein Problem?« Seine Stimme war leise, aber durchdringend.
    »Das habe ich noch nicht entschieden«, gab sie unbekümmert zurück.
    Er wirbelte sie herum und zog sie in seine Arme. »Und wann gedenkst du das zu entscheiden?«
    »Das weiß ich noch nicht.« Sie reckte ihr Kinn empor und schlang die Arme um seinen Hals. »Vielleicht könnten Sie mir bei der Entscheidung helfen, Lord Pennington.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Und wie soll ich das tun?«
    Sie berührte sanft seine Lippen mit den ihren. Er bewegte sich nicht, und sie verstärkte den Druck ihrer Lippen. Es fühlte sich sehr gut an, aber sie wusste, dass eigentlich viel mehr geschehen sollte als sich nur leicht mit den Lippen zu berühren. Bei ihrem letzten Kuss hatte sich eine ungeahnte Erregung in ihr breit gemacht. Natürlich war da Brandy im Spiel gewesen. Machte sie etwas falsch? Sie erinnerte sich an eine Bemerkung Colettes, die sie damals etwas abstoßend gefunden hatte. Doch nun klang es verführerisch. Sie öffnete den Mund und ließ ihre Zunge über seine Lippen gleiten.
    »Was war das?« Er packte sie an den Schultern und schob sie von sich fort.
    Sie fuhr zusammen. »Hast du es nicht genossen?«
    »O doch, es hat mir gefallen. Sogar sehr«, erwiderte er rasch. »Ich habe es nur nicht erwartet.«
    Sie entzog sich seinem Griff und trat ein paar Schritte zurück. »Hältst du mich jetzt für ein

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