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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nichten.«
    Gwen hielt den Atem an. »Was ist mit ihnen?«
    Er stockte einen Moment, offenbar unsicher, wie er fortfahren sollte. »Es scheint, der Mann Ihrer Schwester war nicht ganz mittellos. War Ihnen bewusst, dass ihm das Schiff gehörte, mit dem sie unterwegs waren?«
    »Nein.«
    »Ihre Nichten könnten ein beträchtliches Vermögen erben.«
    »Man hat mir nichts von einem Erbe gesagt.«
    »Wir haben es gerade erst erfahren. Mein Onkel erhielt eine vage Information die Situation betreffend und prüft zur Stunde die Lage.« Albert klang etwas widerstrebend. »Offenbar ist Ihr gesetzliches Recht auf die Vormundschaft fraglich.«
    »Mr. Trumble.« Gwen zwang sich zu einem bestimmten Ton. »Diese Mädchen sind meine Familie, meine einzige Familie. Ich bin ihre nächste noch lebende Verwandte. Ich werde nicht zulassen, dass sie jemandem in die Hände fallen, dem ihr Geld mehr bedeutet als ihr Glück. Es spielt keine Rolle, ob sie etwas erben. Ich habe nun die nötigen Mittel, ihnen eine hervorragende Zukunft zu sichern. Und ich werde sie nicht aufgeben, ohne verflucht noch mal um sie zu kämpfen!«
    »Lady Pennington!« Albert riss entsetzt die Augen auf. »Was für eine Ausdrucksweise!«
    Gwen kümmerte sich nicht darum. Sie trat drohend auf ihn zu. »Sagen Sie Ihrem Onkel, ich erwarte von ihm, dass er mir und meinen Nichten mit der gleichen Gründlichkeit und Hingabe dient wie meinem Vater. Er hat meinen Segen zu tun, was auch immer nötig ist, um diese Angelegenheit zu klären und zufrieden stellend zu lösen. Haben wir uns verstanden, Mr. Trumble?«
    »Das haben wir, Mylady.« Albert musterte sie einen Moment lang. »Jetzt begreife ich, dass mein Angebot möglicherweise tatsächlich überflüssig war. Sie sind nicht ganz so hilflos, wie ich gedacht hatte.«
    »Ich war noch nie hilflos.« Sie lächelte kühl. »Impulsiv und unklug vielleicht, aber niemals hilflos. Allerdings, Mr. Trumble«, sie straffte die Schultern und sah ihm direkt in die Augen, »Albert, werde ich tatsächlich so frei sein, Sie um Ihre Hilfe zu bitten, sollten die Umstände es erfordern. Ich bin sehr dankbar für Ihr Angebot.«
    »Ausgezeichnet, Lady Pennington.« Albert machte den Eindruck, als wolle er ihre Hand ergreifen, doch überlegte er es sich anders. »Dann wünsche ich Ihnen einen guten Tag.« Er nickte und verließ den Raum.
    Gwen wartete, bis sich die Salontüren hinter ihm schlössen, dann ließ sie sich auf das Sofa fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Was sollte sie nur tun, wenn jemand versuchte, ihr die Mädchen wegzunehmen? Gut, noch vor wenigen Wochen hatte sie nichts von ihnen geahnt, und tatsächlich hatte sie zu Anfang lediglich dafür sorgen wollen, dass sie gut versorgt waren. Doch nun war alles anders.
    Sie wusste nur, dass Charily, Patience und Hope sie in ihre eigene Kindheit zurückversetzten und sie mit herzzerreißender Klarheit an die Verzweiflung von Kindern — von Mädchen - gemahnten, die genau wussten, dass man sie nicht wollte. Diese Verbindung zwischen ihnen war stärker als Blutsbande. Und sie würde sie nicht enttäuschen.
    Würde Marcus ihr helfen?
    Sie wollte sich so gerne auf Marcus verlassen können. Ihm anvertrauen, was unvermittelt zu einer Last wurde. Es ging nun nicht mehr nur darum, dass er sie akzeptierte, sondern dass sie die Mädchen in ihrem Leben behalten konnte. Doch immer noch wusste sie nicht genug über ihn, um ihm vollkommen zu vertrauen.
    Sie hob den Kopf und sah ins Leere. Bis sie sich nicht völlig im Klaren w a r über seine Gefühle, konnte sie ihm weder von den Mädchen erzählen noch mit seiner Hilfe rechnen. In dieser Situation, wie fast immer in ihrem Leben, würde sie sich nur auf sich selbst verlassen können.
    Sie war nun älter und, wie sie hoffte, klüger geworden verglichen mit der Zeit, als sie mit sechzehn Jahren ihr Schicksal selbst in die Hand nahm. Auch wenn dieser Entschluss nicht besonders erfolgreich gewesen war, so hatte sie doch immerhin überlebt, und die Erfahrungen, die sie gemacht hatte, würden ihr nun von Nutzen sein.
    Sie würde ihre Panik unterdrücken und nicht mit den Mädchen bei Nacht und Nebel die Flucht ergreifen. Dieses Mal würde sie geduldig warten, wie sehr es auch ihrem Naturell widersprach, bis Mr. Whiting entschied, was hinter dieser vagen Bedrohung wirklich steckte.
    Wenn es zum Äußersten käme, dann würde sie nicht zögern, mit ihren Nichten wegzulaufen, vielleicht zurück nach Amerika. Sicherlich würden Colette und

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