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Egeland, Tom

Titel: Egeland, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frevel
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zurücklassen. Nicht gerade die amerikanische Flagge, aber dennoch eine Botschaft an diejenigen, die sie in der Zukunft verlassen haben. Eine Botschaft, dass sie unbeschadet angekommen sind. «
    » Warten Sie «, sage ich und versuche, mir über dieses unbegreifliche Gleichnis klar zu werden. » Dann können sie ihre eigene Botschaft lesen –ehe sie ihre Reise in die Vergangenheit beginnen, denn wenn sie in der Vergangenheit Erfolg hatten, sind sie imstande, ihre Botschaft in der Zukunft zu lesen … «
    » In der äußersten Konsequenz, ja. Aber wir stehen noc h i mmer vor dem ewigen Paradoxon –was geschieht, wenn man zurück in die Vergangenheit reist und seine Eltern tötet, ehe man selbst geboren worden ist. Wir glauben, es handelt sich um verschiedene Zeitströme. Parallele Universen oder Sphären. «
    Ich bin stumm. Schließlich sage ich: » Wollen Sie mir sagen, dass es das ist, was der Schrein beinhaltet? Eine Botschaft von einer Gruppe Zeitreisender? « Ich verschränke die Arme vor der Brust.
    Alle drei sehen mich feierlich an. Die Zeit vergeht. Wenn ich von irgendetwas genug habe, dann von der Zeit. Ich lasse die Sekunden verstreichen.
    » Wir haben die Zeitkapsel gefunden«, sagt MacMullin. »Ihr Fahrzeug. Die Zeitmaschine, wenn Sie so wollen.«
    »Beim Kloster Værne? «
    » Der Schrein vom Kloster Værne enthält die Botschaft, die sie zurückgelassen haben. «
    » Ah ja, interessant. Und wie ist der Schrein dorthin gekommen? «
    » Das ist eine lange Geschichte. Die Ägypter betrachteten die Zeitreisenden als Götter. Als der goldene Schrein mit ihren Schriften von Ägypten in den Nahen Osten kam, wurde er wie ein Heiligtum behandelt. Wie eine Reliquie. Schließlich haben sich die Johanniter um den Schrein gekümmert. Auch sie waren der Meinung, dass es sich um göttliche Schriften handelte. Sie hielten das Kloster Værne für ein sicheres Versteck. Das Ende der Welt. «
    Ich nicke vor mich hin. Als würde ich endlich verstehen.
    » Und wo haben Sie diese Zeitkapsel gefunden? «
    » In Ägypten. «
    » Ägypten? «
    » Unter der Cheopspyramide war keine Raumfähre verborgen, sondern eine Kapsel. «
    Jetzt kann ich mich nicht mehr beherrschen. Noch einmal beginne ich zu lachen. Das ist ein Problem, mit dem ich oft zu tun habe.
    Llyleworth sieht aus, als wolle er mit jedem seiner einhundertfünf Kilos über mich herfallen.
    » Sie meinen das ernst! «, rufe ich.
    Llyleworth lässt sich schwer auf den Stuhl fallen und nimmt die Zigarre aus dem Aschenbecher. Sie ist ausgegangen. Verärgert reißt er ein Streichholz an und pafft Leben in den Stumpen.
    » Ja «, erwidert MacMullin distinguiert.
    » Also ehrlich «, sage ich, » für was halten Sie mich? «
    MacMullin betrachtet mich, die Daumen unter das Kinn gedrückt und die Finger in einem Dach über der Nase. Wäre die Situation anders, würde ich denken, er amüsiere sich.
    » Sie können ja gerne versuchen, mich in die Irre zu führen «, sage ich. » Halten Sie mich ruhig für einen leichtgläubigen Idioten. «
    » Warum glauben Sie, wir wollen Sie täuschen? «, fragt Loland beleidigt.
    » Zeitreisen? Also bitte! Sogar ein einfacher Archäologiedozent weiß, dass das eine physikalische Unmöglichkeit ist. Sciencefiction. «
    » Das Gleiche hat man über die Mondfahrt gesagt. Vieles, von dem wir heute umgeben sind, hielt man vor fünfzig Jahren noch für Fantasterei. «
    » Trotzdem! Ich soll also glauben, dass sich in dem alten Goldschrein beim Kloster Værne eine Botschaft befindet, die jemand aus der Zukunft hinterlassen hat, als er durch die Zeit gereist und in der Vergangenheit gelandet ist? «
    » Genau. «
    » Also, nein – wissen Sie! «
    Ich lache und seufze theatralisch, breite die Arme aus un d g ebärde mich wild. » Meine Lieben, Sie vergessen eine Sache. Ein wichtiges Detail. «
    Sie sehen mich fragend an. Sie sind Machtmenschen. Sie sind es gewohnt, das zu bekommen, was sie wollen. Jetzt sind sie über meine Reaktion erstaunt.
    » Sie vergessen, dass ich es bin, der weiß, wo sich der Schrein befindet. «
    » Wie wahr, wie wahr «, seufzt MacMullin.
    Ich kann es nicht sein lassen, zum Matchball aufzuschlagen: » Außerdem weiß ich über Rennes-le-Château Bescheid «, sage ich.
    MacMullin erstarrt. Einen Augenblick später hat er seine Selbstbeherrschung wiedergefunden, doch er hat sich verraten.
    » Tun Sie das? «, fragt er in vertraulichem Ton.
    Ich räuspere mich viel sagend: » Gibt es sonst noch etwas? «
    MacMullin legt mir

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