Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beforderung eines Menschen von Ort zu Ort

Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beforderung eines Menschen von Ort zu Ort

Titel: Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beforderung eines Menschen von Ort zu Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beauman Ned
Vom Netzwerk:
grauen Platten verleidet, und in der Mitte stand ein kleines Podest.
    »Darf ich hinein?«
    »Aber nur ganz kurz.«
    Er trat ein. »Wozu ist das ganze Gummi?«
    Adele kam ihm nach. »Elektrische Isolierung. Und unter dem Gummi ist Blei. Der Professor weiß noch nicht, welche Auswirkungen die Strahlung da drinnen auf den menschlichen Körper haben könnte. Deshalb hat die Tür ein Zeitschloss.«
    »Wie ein Banktresor?«
    »Ja. Wenn sie einmal zu ist, kann man sie vor Abschluss des Zyklus nicht wieder öffnen. Damit niemand hereinplatzt.«
    Der Prototyp einer Teleportationskammer wäre ein ziemlich denkwürdiger Ort, um jemanden zu ficken, kam es Loeser plötzlich in den Sinn. »Wenn jemand jetzt die Tür schließen würde, dann würden wir hier stundenlang zusammen festsitzen?«
    »Das Zeitschloss ist mit dem Ultramigrationsakkumulator verbunden, und es läuft gerade kein Experiment, also ist es nicht in Betrieb. Ich wollte nur, dass du siehst, warum ich mir so sicher bin, dass niemand auf die Sachen einwirkt, die ich hier hineinlege.«
    »Was für Sachen sind das eigentlich?«
    »Einfach … Sachen. Ist doch egal. Aber es funktioniert. Jetzt muss es nur beim Professor genauso oft funktionieren wie bei mir. Und das wird es auch, das weiß ich, wenn er noch ein bisschen durchhält, ohne sich die Sache von diesen kleinen Rückschlägen verleiden zu lassen.«
    »Aber wenn diese Sachen verschwinden, müssen sie dann nicht auch irgendwo wieder auftauchen? Geht es bei der Teleportation nicht genau darum?«
    »Sie tauchen auch wieder auf. Irgendwo. Ganz bestimmt. Aber im Moment habe ich das nicht ganz unter Kontrolle, also weiß ich nicht, wo. Ich glaube, das liegt daran, dass ich auch mein Herz nicht ganz unter Kontrolle habe.«
    »Früher warst du ein kleiner Teufel, und heute redest du wie eine liebe kleine Putzhilfe. Wenn Bailey Hephaistos ist, dann bist du eine seiner Roboter-Dienstmägde.«
    »Na, wenigstens gehe ich nicht mehr mit anderen Männern ins Bett. War es nicht das, was dich immer so gestört hat?«
    »Ja, das stimmt natürlich. Aber du hast dich so verändert. Das gefällt mir nicht, Adele.«
    »Das ist doch die Verheißung dieses Landes, oder? Dass man herkommt und sich neu erfindet? Lese ich jedenfalls immer in den Leitartikeln im Herald .«
    »Wozu soll ich mich neu erfinden? Ich bin glücklich, wie ich bin.«
    »So glücklich siehst du nicht aus.«
    »Das kommt schon noch.« Nur dass ihm klar wurde, dass es eigentlich hatte kommen sollen, sobald er Adele fand. Und jetzt hatte er sie gefunden, und sie machte nicht gerade einen Stabhochsprung in seine Arme. Aber wenn sie nicht in der Teleportationsvorrichtung mit ihm ficken wollte, könnte er vielleicht irgendwann wenigstens ein paar Linien Koks vom Podest schnupfen.
    »Du solltest nicht hier drinnen sein«, sagte Adele, in weiser Voraussicht vielleicht.
    Loeser folgte ihr zurück ins Labor. »Weiß die Polizei, wer Marsh umgebracht hat?«, sagte er.
    »Nein.«
    »Ich habe nämlich darüber nachgedacht. Es war Ziesel.«
    »Wie bitte?«
    »Er muss es gewesen sein. Ziesel ist ein Mann, dem im Leben Schreckliches vorherbestimmt ist. Das ist bei ihm charakterimmanent. Und trotzdem hat er plötzlich eine Frau und eine feste Stelle und wird geliebt und geachtet. So einfach kann das nicht sein. Da muss es noch etwas anderes geben, von dem wir nichts wissen, das alles verdirbt. Und das hier passt genau. Offensichtlich treibt ihn etwas zum Mord. Sein Leben ist im Augenblick nur deshalb so perfekt, damit es noch mehr wehtut, wenn sie ihn in irgendeine schimmelige Irrenanstalt schleifen.«
    »Du klingst, als würdest du ihm wirklich ein Unglück an den Hals wünschen.«
    »Nein, überhaupt nicht, ich habe nichts gegen ihn, ich glaube nur, dass es Menschen gibt, bei denen einfach immer alles schiefgehen muss, weil sonst das Universum nicht richtig funktioniert. Und zu denen gehört Ziesel. Das merkt man, sobald man ihm gegenübersteht. Also hat er entweder irgendein anderes schreckliches Geheimnis, oder er ist das Ungeheuer von Caltech.«
    »Aber, Egon, es weiß doch jeder, dass es Slate war.«
    »Nur weil er ein zweidimensionales Gesicht hat und sprachbehindert ist?«
    »Nein. Er hat die ganzen Hunde umgebracht. Richtige Beweise hat es nie gegeben, aber jeder weiß, dass er es war. Und dann waren sie genauso zugerichtet, als man sie gefunden hat – mit aufgerissener Brust und ohne Herz.«
    »Mein Gott, Marsh hatte kein Herz mehr?«
    »Ja. Slate hat kein Alibi. Und

Weitere Kostenlose Bücher