Ehemann für eine Nacht?
Fehler.“
„Woher weißt du das? Du weigerst dich ja, meinen Vorschlag auszuprobieren.“
„Ich brauche nicht noch einmal ins Feuer zu fassen, um zu wissen, dass ich mich daran verbrenne.“
Augenblicklich erkannte sie, dass sie den falschen Vergleich gewählt hatte, denn in Colins Augen blitzte es auf.
„Interessant. Waren wir wie Feuer? Sind wir in Rauch aufgegangen?“
„Ich habe nicht gesagt …“
Er legte ihr einen Finger auf die Lippen.
Sie erstarrten beide und sahen sich tief in die Augen.
Dann strich Colin federleicht mit dem Finger über ihr Kinn und weiter abwärts über ihren Hals. An ihrem Puls hielt er inne.
Das heftige Klopfen ihres Herzens verriet, wie aufgewühlt sie war.
„Es war gut, nicht wahr?“, fragte er, während er sie zärtlich streichelte. „Der beste Sex aller Zeiten.“
Belinda schluckte. Sie hatte versucht, nicht mehr daran zu denken, musste aber zugeben, dass es die wunderbarste Nacht ihres Lebens gewesen war.
„Sollte ich mich geschmeichelt fühlen?“
Er lachte. „Vielmehr kannst du dich glücklich schätzen, da du ähnliche Nächte kostenlos haben kannst.“
„Alles hat seinen Preis.“
„Ich bin gewillt, weiter zu zahlen.“
„Und was werde ich zahlen müssen?“
„So gut wie nichts verglichen mit dem, was du bekommst … und was wir gemeinsam tun können. Was wir bereits getan haben, erinnerst du dich?“
Belinda sog scharf den Atem ein. „Das war in Vegas. Dort tut man die verrücktesten Dinge.“
„Jetzt sind wir zurück, atmen die gleiche Luft. Und es ist unser Hochzeitstag.“
Gütiger Himmel. „Unsere Familien sind verfeindet. Es war verbotener Sex, weiter nichts.“
„Wir sind verheiratet. Ich bin dein Mann, und du bist meine Frau.“
„Nur weil du nicht fair gespielt hast.“
„Du hast damals gesagt, du wolltest einen Mann, dem es ernst sei, weil du einmal verletzt worden bist. Trotzdem hast du mich am Morgen danach verlassen.“
„Und was willst du jetzt, Sex aus Rache?“
Er lächelte geheimnisvoll. „Wirst du das als Ausrede nehmen, wenn es genauso explosiv sein sollte?“
Sie wollte gerade heftig den Kopf schütteln, doch Colin eroberte ihren Mund, ehe sie es sich versah.
Drei Jahre. Drei Jahre hatte sie mit der Erinnerung gelebt, von Colin Granville, Marquess of Easterbridge, geküsst und besessen zu werden.
In einem einzigen Moment jedoch wurde die Erinnerung durch eine noch aufregendere Realität weggewischt.
Wenn Colin sie fordernd geküsst hätte, hätte Belinda ihm womöglich widerstehen können. Aber er küsste sie hingebungsvoll und sanft und ließ sich dabei alle Zeit der Welt.
Er schmeckte nach Minze, und seine Lippen waren ganz warm. Behutsam ließ er die Zunge in ihren Mund gleiten und verleitete Belinda so, den Kuss zu vertiefen.
Sie wurde von ihren Emotionen mitgerissen. Colin zu küssen machte sie schwindelig, und sie konnte nicht genug bekommen.
Mit einer Hand auf ihrem Po drängte Colin sie an sich, und es blieb kein Zweifel, dass er in höchstem Maße erregt war. Die andere Hand legte er ihr auf den Rücken, um sie noch enger an sich zu ziehen.
Durch den dünnen Stoff ihres Kleides spürte Belinda Colin praktisch hautnah. Sie war sich überbewusst, wie ihre harten Knospen sich gegen seine Brust drängten.
Sie hatte gehofft, dass ihre Erinnerungen übertrieben waren, aber Colin belehrte sie jetzt eines Besseren.
In seinen Armen zu liegen war eine berauschende Mischung aus Gefahr – als würde sie an einem Abgrund stehen und er locke sie auf unbekanntes und gefährliches Terrain – und Trost. Er war wie ein Fels in der Brandung und ließ sie sich seltsam frei fühlen, als könne sie zusammen mit ihm endlich sie selbst sein.
Merkwürdig. Er sollte ihr auf keinen Fall das Gefühl geben, dass er jemand war, der ihr helfen könnte, ihre Last zu tragen. Er war ein Granville, und sie war sich immer noch nicht sicher, welches Spiel er spielte. Und es half ihr überhaupt nicht, dass sie eben bestätigt bekommen hatte, dass sie sexuell heftig auf ihn reagierte.
Stöhnend löste sie sich von ihm.
Gebannt sahen sie einander an, während sie beide nach Atem rangen.
Colins Augen strahlten, doch dann hatte er sich wieder unter Kontrolle, und das Leuchten erlosch.
Belinda konnte sich nur vorstellen, wie sie aussehen musste. Ihre Lippen prickelten, und sie kämpfte gegen die plötzliche Sehnsucht an, sich Colin erneut in die Arme zu werfen, um den Kuss fortzusetzen.
Schnell hob sie ihre Tasche vom Boden
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