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Ehemann für eine Nacht?

Ehemann für eine Nacht?

Titel: Ehemann für eine Nacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Depalo
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seines Stallmeisters und den Enkel der Haushälterin. Auch Daphnes siebenjährige Schwester Emily war dabei.
    Belinda hatte vorgeschlagen, ein Malzimmer einzurichten, nachdem sie erfahren hatte, dass es in seiner weitläufigen Familie und in den Familien seiner Bediensteten jüngere Kinder gab. Der Kunstunterricht war sehr gut angekommen. Wenigstens die Granvilles unter zwölf gingen mit Belinda ganz natürlich um. Und Sophie hatte sich bereit erklärt, wenn es ihre Zeit erlaubte, neben Belinda mit den Kindern im Atelier zu arbeiten.
    Colin schob die Hände in die Hosentaschen. Belinda verhielt sich ungezwungen, vermutlich, weil sie ihn noch nicht an der offenen Tür entdeckt hatte.
    Er nutzte die Gelegenheit, um sie eingehend zu betrachten.
    Ähnlich wie die Kinder war sie mit ihren Jeans und dem lavendelfarbenen Pullover leger angezogen. Die Jeans betonte ihren süßen Po, während der Kittel ihre fantastische Figur weitgehend verhüllte. Das Haar hatte sie locker zurückgenommen, doch einige Strähnchen hatten sich gelöst und umspielten ihr schönes Gesicht.
    Colin verspürte ein verräterisches Ziehen in der Lendengegend.
    Gemeinsam mit Daphne lachte Belinda herzlich über irgendetwas. Es war offensichtlich, dass sie mit den malenden Kindern ganz in ihrem Element war.
    Im nächsten Moment schaute sie hoch, fing seinen Blick auf und erstarrte. Spielerisch warf Colin ihr eine Kusshand zu.
    Für ihn barg jeder tiefe Blick die Erinnerung an Vegas, als er ihre vollen Lippen geküsst und die Hand langsam über ihren Oberschenkel und ihren Bauch hatte gleiten lassen.
    Schnell senkte Belinda den Blick, um eine weitere von Daphnes Fragen zu beantworten.
    Als Daphne endlich weitermalte, schlenderte Colin ins Atelier.
    Belinda sah ihm misstrauisch entgegen.
    „Wer hätte gedacht, dass im Haus ein Atelier gefehlt hat?“
    „Na ja, eine weitläufige Bibliothek, zwei Weinkeller und ein Privattheater gibt es ja schon. Oder habe ich etwas übersehen?“
    „Keine Bange. Du hast hinzugefügt, was noch gefehlt hat. Einen Raum für die Kunst.“
    „Im großen Schlafzimmer hast du doch einen Renoir hängen.“
    „Vielleicht hoffe ich ja, dich damit zu locken.“
    Belinda errötete. „Danke, aber ich bin vollkommen mit Reproduktionen in Kunstbänden zufrieden.“
    Er lachte leise. „Falls du deine Meinung einmal änderst …“
    „Das werde ich nicht.“
    „Die Vereinbarung wartet darauf, dass du sie durchsiehst und unterschreibst.“
    Sie wussten beide, von welcher Vereinbarung er redete. Es war die Scheidungsvereinbarung, die Belinda als letzte Barriere zwischen ihnen errichtet hatte.
    „Ja, ich weiß. Ich werde mich darum kümmern, sobald ich Zeit dafür habe.“
    „Warte nicht zu lange.“
    Er sagte das mit einem sinnlichen Unterton, und es entging ihm nicht, dass Belinda erneut errötete, ehe sie zu einem anderen Kind hinüberging, um ihm zu helfen.
    Colin schaute ihr nach.
    Er war eine Woche geschäftlich in London und New York gewesen, hatte eiskalt geduscht und seinen Anwalt gedrängt, sich zu beeilen. Belinda sollte ruhig merken, wie ungeduldig er war.
    Er musste die Leidenschaft am Köcheln halten. Er würde seine Frau dazu verführen, wieder mit ihm ins Bett zu gehen.
    Und dann würde er sein Ziel erreichen, dass Belinda einräumte, einen Granville als Mann zu wollen – dass ihre gemeinsame Nacht in Vegas kein Irrtum gewesen war.
    Ehrlich gesagt, hing vom Gelingen dieses Plans eine ganze Menge ab, denn allmählich war Colin drauf und dran, den Verstand zu verlieren.

9. KAPITEL
    Als Colin vorgeschlagen hatte, sich eine Vorstellung in Covent Garden anzusehen, hatte Belinda einfach nicht ablehnen können. Sie wusste, dass Aida auf dem Spielplan stand. Diese Oper hatte sie schon immer besonders schön gefunden.
    Am südlichen Berkshire, wo Downlands und Halstead Hall lagen, hatte ihr von jeher gefallen, dass es von dort nicht allzu weit nach London war und man deshalb ohne Weiteres einen Abend in der Stadt genießen konnte.
    Sie war glücklich und aufgeregt, als Colin Karten für gute Plätze besorgte, die nicht nur teuer, sondern meistens auch schwer zu bekommen waren. Sie hätte gern geglaubt, dass er ihr damit eine Freude machen wollte, erinnerte sich aber nur allzu gut an Onkel Hughs Worte: Colins Ego hatte stark gelitten, als sie beinah einen anderen Mann geheiratet hätte, daher würde er natürlich Wert darauf legen, in der Öffentlichkeit mit ihr gesehen zu werden.
    Sie hatte sich für ein

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