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Ehemann für eine Nacht?

Ehemann für eine Nacht?

Titel: Ehemann für eine Nacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Depalo
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Wohltätigkeitsveranstaltungen während des Studiums. Alle drei waren mit Mitte zwanzig nach New York gezogen. Obwohl sie in Manhattan in unterschiedlichen Gegenden lebten und unterschiedliche Berufe hatten – Tamara war Schmuckdesignerin, Pia Hochzeitsplanerin –, waren sie schnell gute Freundinnen geworden.
    Als Tochter eines englischen Viscounts hatte Tamara nach der Scheidung ihrer Eltern meist bei ihrer amerikanischen Mutter in den Vereinigten Staaten gelebt. Das war schade, denn ihre unkonventionelle Freundin hätte frischen Wind in Belindas steife, von Traditionen bestimmte Jugend gebracht. Pia war ihr ähnlicher, obwohl sie aus einer Familie der Mittelschicht im ländlichen Pennsylvania stammte.
    „Keine Sorge“, scherzte Belinda, denn sie ahnte, warum Pia anrief. „Ich lebe noch, und ich habe fest vor, mir meine Freiheit vom Marquess zurückgeben zu lassen.“
    „Oh, Belinda, ich wünschte, ich könnte irgendetwas für dich tun.“
    „Colin und ich haben diesen Schlamassel angerichtet, also müssen wir ihn auch selbst ausbaden.“
    Es tat Belinda leid, dass Pias Ruf als Hochzeitsplanerin durch das Desaster am Sonnabend womöglich geschädigt worden war. Weil sie Pia geschäftlich hatte unterstützen wollen, hatte sie sie gebeten, ihre Hochzeit auszurichten, statt ihr als Brautjungfer zur Seite zu stehen. Leider war ihre gesamte Planung über den Haufen geworfen worden.
    Zum Teufel mit Colin.
    Kopfschüttelnd fragte sie Pia nach dem Grund ihres Anrufs.
    „Na ja“, antwortete Pia zögernd, „da wäre die Frage, was für eine Anzeige – falls überhaupt – ich nach der, äh, geplatzten Hochzeit drucken lassen soll. Und dann natürlich die Hochzeitsgeschenke …“
    „Schick sie alle zurück.“
    Belinda war zwar Optimistin, aber auch realistisch genug, die Dinge so zu sehen, wie sie waren. Sie hatte keine Ahnung, wie lange es dauern würde, bis sie den Marquess dazu gebracht hatte, einer Annullierung ihrer Ehe oder einer Scheidung zuzustimmen.
    „Okay.“ Pia klang erleichtert und verunsichert zugleich. „Bist du sicher, weil …“
    „Ich bin sicher. Und auf eine Anzeige können wir, denke ich, verzichten. Eine Hochzeit bekannt zu geben erübrigt sich offensichtlich, und alles andere wäre unnötig. Dank Mrs Hollings sind die Ereignisse vom Sonnabend inzwischen wohl allgemein bekannt.“
    „Was ist mit dir und Todd? Werdet ihr, äh, die Scherben kitten können?“
    Belinda dachte an den Sonnabend zurück.
    Vor der Kirche war sie mit Todd, der offenbar kurz nach ihr die Auseinandersetzung mit Colin beendet hatte, zusammengetroffen. Sie hatten ein kurzes, unangenehmes Gespräch geführt. Auch wenn er sich um Haltung bemühte, hatte Todd fassungslos gewirkt, verärgert und peinlich berührt.
    Sie hatte ihm seinen Verlobungsring zurückgegeben. Was hätte sie sonst auch tun sollen, denn schließlich hatte sie eben entdeckt, dass sie noch mit einem anderen Mann verheiratet war.
    Dann war sie in den weißen Rolls Royce geflüchtet, der am Straßenrand wartete, erleichtert, endlich allein zu sein. Sie war tief aufgewühlt gewesen, seit sie Colins Stimme in der Kirche gehört hatte.
    Belinda seufzte auf. „Todd ist entgeistert und wütend, und das kann ich ihm kaum verdenken.“
    Angewidert verzog sie das Gesicht, als sie daran dachte, dass sie ihm ihre überstürzte Heirat verschwiegen hatte. Ihre einzige Entschuldigung war, dass sie diese selbst kaum wahrhaben wollte. Es war einfach zu schmerzhaft.
    Sie konnte ja selbst kaum glauben, was sie zwei Jahre zuvor in Las Vegas getan hatte. Und dann war Colin plötzlich aufgetaucht und hatte sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
    Pia räusperte sich. „Die Sache zwischen dir und Todd ist also …“
    „… in der Schwebe. Auf unbestimmte Zeit. Er wartet darauf, dass ich die Dinge kläre, und dann werden wir entscheiden, wie es mit uns weitergehen soll.“
    „Du willst also keine öffentliche … Erklärung abgeben?“
    „Willst du dich bei mir als Pressesprecherin bewerben?“, scherzte Belinda.
    „Es wäre nicht das erste Mal, dass ich eine öffentliche Erklärung oder eine Pressemitteilung für ein Brautpaar verfasse. Medienarbeit gehört heutzutage zum Job einer Hochzeitsplanerin der High Society.“
    „Was könnte ich schon mitteilen, außer zu bestätigen, dass ich tatsächlich noch mit Easterbridge verheiratet bin?“
    „Ich weiß, was du meinst. Aber ich dachte, ich sollte dir Gelegenheit geben, auf Mrs Hollings Kolumne zu

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