Ehrensache
heruntergerissen. Was hatte er denn zu finden erwartet?
Irgendwas... gar nichts.
Was er tatsächlich fand, war ein schwarzer BMW aus der Dreier-Serie mit dem Kennzeichen von
Elizabeth Jack. Nun war es an Rebus, missbilligend mit der Zunge zu schnalzen, aber erst nachdem
er heftig eingeatmet und einen Freudenjauchzer unterdrückt hatte.
»Ach, du meine Güte, Mrs. Corbie«, sagte er. »Das ist genau das Auto, das ich gesucht
habe.«
Mrs. Corbie hörte gar nicht zu. »Er ist ein guter Junge, er meint es nicht böse. Ich weiß nicht,
was ich ohne ihn machen würde.« Und so weiter. Währenddessen umkreiste Rebus das Auto, sah sich
alles an, ohne etwas anzufassen.
Wie gut, dass die Spurensicherung gerade auf dem Weg war. Die würden ganz schön was zu tun
kriegen...
Moment mal, was war denn das? Da auf dem Rücksitz.
Ein klobiges Etwas. Er schaute durch die getönte Scheibe ins Innere.
»Erwarte immer das Unerwartete, John«, murmelte er vor sich hin.
Es war eine Mikrowelle.
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7. Duthil
Rebus rief in Edinburgh an, um Bericht zu erstatten und einen zusätzlichen Tag oben im Norden
zu beantragen.
Lauderdale klang so beeindruckt darüber, dass das Auto gefunden worden war, dass Rebus vergaß,
ihn über den Einbruch in der Lodge zu informieren. Als Alec Corbie schließlich nach Hause
gekommen war (betrunken am Steuer eines Kraftfahrzeugs - aber da sah man drüber hinweg), war er
verhaftet und nach Dufftown gebracht worden. Rebus schien die örtliche Polizei in einer Weise zu
strapazieren, wie sie noch nie strapaziert worden war, sodass Detective Sergeant Knox von der
Lodge abgezogen und zur Farm geholt werden musste. Er sah aus wie ein älterer Bruder von
Constable Moffat oder vielleicht wie ein entfernter Cousin.
»Ich möchte, dass die Spurensicherung dieses Auto untersucht«, erklärte Rebus ihm. »Das hat
Priorität, die Lodge kann warten.«
Knox kratzte sich am Kinn. »Dazu braucht man einen Abschleppwagen.«
»Ein Anhänger wäre besser.«
»Ich werde sehen, was ich tun kann. Wo wollen Sie den Wagen hinhaben?«
»Irgendwohin, wo's sicher und überdacht ist.«
»Die Polizeigarage?«
»Das ginge.«
»Wonach suchen wir denn genau?«
»Weiß der Himmel.«
Rebus ging zurück in die Küche, wo Mrs. Corbie am Tisch saß und eine größere Ansammlung
verbrannter Kuchen betrachtete. Er öffnete den Mund, um zu sprechen, schwieg dann jedoch.
Natürlich hatte sie sich der Beihilfe schuldig gemacht. Sie hatte ihn angelogen, um ihren Sohn zu
schützen. Doch jetzt hatten sie ja den Sohn, und das war es, was zählte. So leise er konnte,
verließ Rebus den Bauernhof und startete sein Auto. Dabei fiel sein Blick durch die
Windschutzscheibe auf die Motorhaube, wo eines der Hühner ihm ein kleines Geschenk hinterlassen
hatte.
Für sein Gespräch mit Alec Corbie konnte er die Polizeiwache in Dufftown benutzen.
»Du sitzt bis zum Kinn in der Scheiße, Junge. Fang von vorn an zu erzählen und lass nichts
aus.«
Rebus und Corbie saßen sich am Tisch gegenüber und rauchten. DS Knox, der sich hinter Rebus gegen
die Wand lehnte, rauchte nicht. Corbie hatte eine extrem dünne Schicht machohafter
Gleichgültigkeit aufgelegt, die Rebus jedoch schnell wegwischte.
»Das hier ist eine Ermittlung in einem Mordfall. Der Wagen des Opfers ist in eurer Scheune
gefunden worden. Alle glatten Flächen werden eingestaubt, um die Fingerabdrücke sichtbar zu
machen, und wenn wir welche von Ihnen finden, werde ich Sie wegen Mordes anklagen müssen. Wenn
Sie etwas zu wissen glauben, das Sie entlasten könnte, sollten Sie besser reden.«
Und als er die Wirkung dieser Worte sah, hatte er hinzugefügt: »Du sitzt bis zum Kinn in der
Scheiße, Junge. Fang von vorn an zu erzählen und lass nichts aus.«
Corbie sang wie sein Namensvetter, der Rabe aus der Fabel. Es war nicht gerade erbaulich
anzuhören, aber es klang ehrlich. Als Erstes bat er jedoch um ein Paracetamol.
»Ich hab höllische Kopfschmerzen.«
»Das kommt davon, wenn man tagsüber trinkt«, sagte Rebus, der genau wusste, dass es nicht vom
Trinken kam, sondern vom Alkoholentzug. Die Tabletten wurden gebracht und mit Wasser
hinuntergespült. Corbie hustete ein wenig, dann zündete er sich eine weitere Zigarette an.
Rebus hatte seine Zigarette ausgedrückt. Die Raucherei wurde ihm in letzter Zeit manchmal einfach
zu viel.
»Das Auto stand in der Parkbucht«, begann Corbie. »Und zwar stundenlang, also bin ich hingegangen
und hab einen Blick reingeworfen. Der
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