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Ehrensachen

Ehrensachen

Titel: Ehrensachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louis Begley
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pétanque. Endlich kann ich nutzen, was ich in Brooklyn bei meinen seltenen Ausflügen zu einer Bowlingbahn gelernt habe. Sie trinken gern danach einen Pastis mit mir, und sie stellen keine Fragen. Würden sie fragen, würde ich ihnen die Wahrheit sagen. Vielleicht eine vereinfachte Version, aber keine erfundene.
    Und was passiert, wenn du auf Amerikaner triffst? Ist es nicht wahrscheinlich, daß Amerikaner in dein Büro kommen, vielleicht sogar Leute, die dich kennen?
    Noch ist es nicht passiert, aber wenn es sich ergibt und wenn mich jemand erkennt, werde ich damit fertig. Schließlich bin ich nicht aus Devil’s Island entflohen! Dabei fällt mir ein: Meine Briefe sind doch angekommen?
    Ja. Aber ich konnte dir keinen Dank schicken.
    In Zukunft kannst du es.
    Und du hast ihn Sam genannt.
    Ja, antwortete er lächelnd.
    Henry, fragte ich, warum mußtest du mit mir brechen, mit George, mit deinen Freunden und Partnern, warum hast du das Leuten angetan, denen du so wichtig warst?
    Er wurde sehr ernst. Ihr wart alle meine Komplizen, immer habt ihr eifrig Beihilfe geleistet. Ich hätte mein alteskriminelles Leben mit euch an meiner Seite nicht aufgeben können. Ich mußte euch hinter mir lassen.
    Er hielt inne und horchte. Ich lauschte auch. Man hörte Räder auf dem Kies.
    Das ist Mireille, sagte er. Sie weiß alles von mir und viel von dir, kennt auch deine Bücher. Ich bin so froh, daß du ihr doch noch begegnest. Kurz. Danach mußt du gehen.
    Sie war klein und sah heiter aus, hatte das ausgeprägte mediterrane Gesicht, das man mit der Region assoziiert, und glänzend schwarzes Haar. Sie lachte wie ein junges Mädchen. Der kleine Sam war so hochgewachsen wie sein Vater. Er hatte den Teint seiner Mutter. Wir unterhielten uns ein paar Minuten lang angeregt, und dann sagte ich, daß ich gehen müsse. Henry fragte, wo ich untergebracht sei. In Villeneuve, erwiderte ich. In dem Fall, sagte er, wird Sam dich fahren.
    Es war dunkel geworden. Als Sam und ich zum Auto gingen, sah ich zum Himmel. Er war sternklar.

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