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Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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spielst auf Hochstapler und Heiratsschwindler an, vermute ich mal. Da würde ich dir zur Vorsicht raten. Wenn Menschen aus Einsamkeit Verbindungen suchen, kommt es vor, dass sie zu Falschnamen greifen. Weil sie nämlich Furcht haben, sie könnten bloßgestellt werden. Sie denken an die Nachbarn, oder Leute aus der eigenen Familie, weil es im reifen Alter auch meistens um ein Erbe geht. Du ahnst es nicht.«
    »Gut, also ist Gerd Bludenz bei dir Günter Hahnen. Auf welche Anzeigen hin hat er sich gemeldet?«
    »Zuletzt auf die Anzeigen von zwei Frauen. Aber ich weiß nicht recht, ob ich dir die Anzeigen im Wortlaut geben darf. Du kommst damit auch nicht weiter, denn die Adresse haben nur wir. Kunden bekommen bei uns einen Vertrag, in dem steht, dass wir ihre Unterlagen nicht preisgeben, nur sichten und weiterleiten.« Dann hatte er plötzlich einen Mund wie ein trotziges Kind. »Und was hat denn dieser Mann mit dem Fall der beiden erschossenen Polizeibeamten zu tun? Das solltest du mir schon mitteilen, finde ich.«
    »Genau wissen wir das nicht. Er kannte den Horst Walbusch, den Polizeibeamten, der erschossen wurde. Walbusch hat ihn wohl verhaftet, als es um eine Drogensache ging. Er wurde auch zweimal zu einer Haftstrafe mit Bewährung verurteilt. Die Polizei sagt, dass sein gegenwärtiger Aufenthalt nicht feststeht, also man weiß nicht, wo er wohnt.«
    »Moment, in meinen Unterlagen steht eine Adresse in Oberstadtfeld«, widersprach er. Sein Lächeln war nicht mehr echt, was er hörte, gefiel ihm wohl nicht.
    »Ja, ja, die Adresse kenne ich«, sagte ich. »Das Haus ist abbruchreif, da kann er nicht wohnen. Gib mir die zwei Kontaktanzeigen mit den Adressen der Frauen, und ich kann ihn suchen gehen.«
    »Das ist unmöglich«, erwiderte er schnell. »Das würde die Agentur bloßstellen.«
    »Hat er denn außer der Adresse in Oberstadtfeld noch irgendeinen anderen Nachweis angegeben? Ein Handy zum Beispiel?«
    »Er hat ein Handy angegeben. Aber wenn du ihn anrufst, kann das nur von mir stammen, oder?«
    »Wieso denn das? Deine Logik ist ziemlich merkwürdig, Junge. Seine Freunde und Bekannten werden doch die Handynummer haben. Machen wir es so: Du rufst hier in meinem Beisein die beiden Frauen an, und du fragst, wie es ihnen geht, und wo denn der Günter Hahnen ist, und ob sie mit dem verabredet sind und so. Und wie es ihren vereinsamten Seelen geht. Das kommt doch dem guten Ruf deiner Agentur zugute, das ist doch das reine Marketing. Du kannst mir trotzdem die Handynummer geben, dann habe ich vielleicht eine weitere Chance.«
    »Das geht auf keinen Fall, ich verstoße doch nicht gegen meine eigenen Verträge. Presseleute sind ziemlich übel. Du ahnst es nicht«, befand er wütend. »Anfangs verlangst du eine kleine Indiskretion, und dann willst du mich ins Verderben stürzen.« Seine rosigen Apfelbäckchen waren einer fahlen Blässe gewichen.
    Ich versetzte ihm den Todesstoß, ich hatte kein Mitleid mehr. »Wenn wir Journalisten bei der Aufdeckung von Mordtaten recherchieren, teilen wir unsere Erkenntnisse selbstverständlich mit der Mordkommission. Was meinst du, was hier los ist, wenn die Fahnder hier einfallen? Erst verwüsten sie deine Agentur und anschließend die Wohnung hier. Das ist nicht gerade die Werbung, die du dir wünschst, Junge. Und jetzt will ich sehen, wie du arbeitest.«
    Er sah mich an. Zuerst mit schmalen, verkniffenen Augen, und dann mit vollem Begreifen, wobei seine Augen kugelrund wurden. Er flüsterte: »Du ahnst es nicht!« Dann stand er auf und verschwand irgendwohin. Er kam mit einem Handy und einer bedruckten DIN-A4-Seite zurück, setzte sich wieder und begann als Seelsorger tätig zu sein. »Frau Schulte-Vorderhem, wie schön, Sie zu erreichen. Ich telefoniere mit meinen Kunden, vornehmlich dann, wenn ihre Anzeigen erfolgreich waren. Steht denn alles zum Guten?« Er hörte eine Weile zu. Dann fragte er: »Darf ich denn erfahren, ob jemand, der freundlicherweise Ihre Anzeige korrespondierte, sich gemeldet hat?« Nach einer Weile sagte er begeistert: »Das ist ja geradezu traumhaft, das zu hören erfüllt mich mit Stolz. Und Herr Hahnen hat sich gemeldet und ist bei Ihnen eingetroffen? Wie schön für Sie. Vielleicht wird aus dieser kleinen Wolke Sieben so etwas wie ein Schritt in eine segensreiche, bessere, zukunftssichere Lebensschau. Dass ich das nun erfahre, verschönt mir den Tag. Ja, alles Gute für Sie. Und Sie wissen ja: Niemals die Hoffnung verlieren.« Dann brach er das Gespräch

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