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Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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damit! Lass den Mann in Ruhe! Du machst alles kaputt!‹ Dann wurde das Gespräch abgebrochen. Der Anrufer hat nicht einmal seinen Namen genannt. Ungefähr zwei Stunden später ist derselbe Mann wieder am Telefon. Mitten in der Nacht. Diesmal hat er seinen Namen genannt, diesmal sagte er: ›Hier ist Horst Walbusch. Wir kennen uns, du Sau. Du hast meinem Sohn Drogen geschenkt.‹ Und dann noch: ›Dafür mache ich dich fertig.‹ Ich habe nichts mehr gesagt, ich habe einfach das Gespräch unterbrochen. Aber ich gebe zu: Ich hatte Angst. Der Mann sprach so, als könnte er jeden Moment zur Tür reinkommen. Das war sehr unheimlich.«
    »Und? Haben Sie dem Kind Drogen geschenkt oder verkauft?«
    »So etwas tue ich nicht«, erklärte er sehr endgültig. »Kinder? Niemals!«
    Ich bedachte das und sagte: »Okay. Sie können gehen. Und noch ein Rat: Melden Sie sich in Oberstadtfeld ab und woanders an. Sie machen sich unglaubwürdig, wenn jemand an der Bruchbude aufkreuzt. Vielleicht ist ja diese Gespielin nett und lässt Sie bei sich wohnen.«
    »Das ist schon geregelt, hat aber mit Frau Vorderhem nichts zu tun.«
    »Dann habe ich noch eine Bitte. Der Leiter der Mordkommission, Kriminalrat Kischkewitz, bittet Sie, ihn anzurufen.«
    Er war augenblicklich fahrig, seine Hände griffen nach vorn, als müsste er einen Halt suchen. Er murmelte: »Das können Sie nicht von mir verlangen.«
    »Ich verlange es nicht«, sagte ich matt. »Ich soll Ihnen die Bitte ausrichten, nichts sonst.«
    »Was will der denn von mir?«
    »Was wohl? Er will Ihnen wahrscheinlich die gleichen Fragen stellen, die ich Ihnen jetzt gestellt habe.«
    Wir stiegen aus, er drückte den Knopf, der BMW schloss sich. Er nickte mir zu und bemerkte trocken und voll Ironie: »Danke für die Chance, und ich will auch immer artig sein, Papa.« Dann lachte er leise und ging davon.
    Ich war vollkommen verblüfft. Der Kerl passte weder zu dem verrotteten Haus in Oberstadtfeld, noch zur Legende eines vorbestraften Kleindealers.

9. Kapitel
    Als ich zu Hause ankam, war ich müde und erschöpft, und ich musste zugeben, dass ich nicht sehr weit gekommen war. Die Ergebnisse waren ausgesprochen mager und erhellten die trübe Szene um drei bizarre Morde überhaupt nicht, kamen ihnen noch nicht einmal nahe.
    Ich rief Rodenstock an und erzählte ihm, was ich erreicht hatte. Ich schloss: »Wir müssen unbedingt mit Walbuschs Sohn Julian wegen der Drogen reden. Und mit Walbuschs Frau. Da sind zwei Polizisten erschossen worden, und wir kommen der Sache nicht einmal näher. Bei Samba können wir immerhin davon ausgehen, dass er schwarze Gelder annahm und weiterleitete. Bei Schirmer und Walbusch tanzen wir immer noch im Vorgarten herum, haben das Haus noch nicht einmal betreten.«
    »Irgendjemand«, sagte Rodenstock düster, »irgendjemand lacht sich über uns tot.«
    »Du hast recht, mein Freund. Irgendjemand lacht sich tot. Ich glaube eher, dass er abgebrüht ist und kalt. Aber das heißt ja auch, dass irgendjemand sehr genau wusste, dass die beiden Polizisten eine massive Bedrohung für ihn waren. Woher hat er das erfahren? Beide, das ist sicher, haben auf ihren privaten Computern nicht einmal festgestellt, wer sie denn bedrohen könnte. Eine Polizistin fuhrwerkt angeblich hinter den Dieben und Händlern von teuren Autos her, ein Polizist hinter Drogendealern. Und beide hinterlassen in ihren Computern keine Spuren. Und angeblich soll das seit etwa anderthalb Jahren gelaufen sein. Das kann nicht sein, Rodenstock, das kann nicht sein. Da ist irgendetwas passiert, von dem wir nicht die geringste Ahnung haben. Was machen wir falsch?«
    »Ich weiß es nicht, verdammt noch mal«, brummte er.
    »Hat die Mordkommission Neues?«, fragte ich.
    »Hat sie nicht«, antwortete er. »Ich habe eben gedacht, dass wir mit dem Vater von Gaby Schirmer sprechen müssen. Die Mordkommission hat ihn angehört, aber er ist muffig und todtraurig und sowieso maulfaul und sagt, er habe seine zweite Tochter verloren, das reiche ihm. Und sie sollen ihn in Ruhe lassen. Das ist ja verständlich, hilft aber nicht im Geringsten. Mit der Mutter von der Gaby können wir überhaupt nicht reden, sie steht unter starken Sedativen und liegt im Bett.«
    »Dann gehe ich jetzt schlafen«, stellte ich fest. »Melde dich, wenn irgendetwas Neues passiert ist.«
    Ich machte mir eine Dose Thunfisch auf, gab meinem Kater die Hälfte und aß die andere Hälfte mit einem Stück Brot. Wir saßen auf der Terrasse und starrten in die

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