Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
Vom Netzwerk:
Nacht. Irgendwann legte er sich mit beiden Vorderpfoten auf meinen linken Oberschenkel und schnurrte.
    »Das Leben ist ätzend«, teilte ich ihm mit. Dann marschierte ich in die erste Etage zu meinem Bett und vergaß die Welt für eine Weile.
    Um sieben meldete sich Emma und sagte: »Ihr zwei könnt um acht bei den Eltern vom Horst Walbusch sein. Und ich fahre mit dir um zwölf Uhr mittags zu Nicole Walbusch, wenn es recht ist.«
    »Das ist mir recht. Sag deinem Mann, ich hole ihn ab. Und wenn es geht, komme ich fünf Minuten vorher einen Espresso trinken. Mir ist der Kaffee ausgegangen.«
    »Das Leiden der Junggesellen«, stellte sie fest. Aber sie lächelte, das konnte ich hören.
    Als ich dann in Heyroth aufkreuzte, hatte Emma mir ein Leberwurstbrot hingestellt mit einem doppelten Espresso, was meinem Tag den entscheidenden Schub gab.
    Sie sagte: »Ich habe noch einmal darüber nachgedacht. Wenn zwei Polizeibeamte beschließen, sich zwei Komplexen der Kriminalität besonders zu widmen, dann muss irgendetwas geschehen sein, weshalb sie das tun. Das kann nur bedeuten, dass sie wahrscheinlich zufällig im ganz normalen Alltag darauf gestoßen sind. Also erstens der Diebstahl von Luxuskarossen und zweitens irgendwelche Dinge oder Vorfälle im Bereich der Drogen. Die Frau macht sich an die Luxuskarossen, der Mann an die Drogenwelt. Beide Themen haben viel mit Bargeld zu tun. Es wird bar bezahlt, und niemand verlangt eine Quittung. Ist das bis hierhin richtig?«
    »Das ist richtig«, pflichtete ich bei.
    »Als der Samba auf seinem Motorrad erschossen wird, stellt man fest: Er hat Bargeld transportiert. Von irgendwem bekommen, um es irgendwem zu bringen. Also kann der Schluss gezogen werden, dass Samba womöglich die Person war, die Bargeld aus beiden Bereichen transportierte. Ist das immer noch richtig?«
    »Immer noch richtig«, sagte ich. »Das kann sein, muss aber nicht. Es kann auch sein, dass Samba nur das Geld aus einem Bereich transportierte.«
    »Es wird behauptet oder dauernd erwähnt, dass die beiden Polizeibeamten ihre Ermittlungen vor etwa anderthalb Jahren aufnahmen. Dieser Zeitpunkt wird unterschiedlich mit anderthalb Jahren oder einem Jahr angegeben, den genauen Zeitpunkt können wir nicht festlegen. Also müssen wir herausfinden, was die beiden vor anderthalb Jahren taten. Ob sich in ihrem Leben irgendetwas veränderte, ob sie irgendetwas darüber zu irgendwem sagten.«
    »Du bist immer noch richtig.«
    Sie trug blaue Jeans und darüber eine dünne, blaue, luftige Sache, ein kurzes Kleidchen, das kurz unter ihrem Po endete. Das sah ausgesprochen gut aus. Sie war eine dieser modernen, gertenschlanken Sechzigjährigen, denen man ihr Alter nicht glauben wollte, und die das Leben spannend fanden und dauernd lachten.
    »Wenn ich jetzt frage, warum der Samba getötet wurde, kann die Antwort doch lauten: Er musste sterben, weil die beiden Polizisten bei ihren Ermittlungen auf ihn gestoßen waren. Das wird deutlich unterstützt von der Tatsache, dass Gaby Schirmer schon von Kindertagen an eine Freundin von Samba war. Die beiden kannten sich nicht nur, sondern sie kannten sich gut. Als sie erschossen wurden, stand bereits fest, dass auch Samba getötet werden musste. Kann also Samba den beiden Polizisten etwas Entscheidendes gesagt haben? War Samba zu einer Aussage bereit?«
    »Das kann so sein«, sagte ich. »Dann bleibt aber immer noch die Frage, warum die Polizeibeamten sich so naiv einem Treffpunkt in Eisenschmitt näherten. Denke daran: Sie waren offensichtlich nicht bereit, an irgendeine Gefahr zu denken, sie ahnten absolut nichts. Warum?«
    Rodenstock kam die Treppe herunter und sagte: »Wir müssen los.«
    »Weil der Mensch, der sie dorthin bestellte, jemand war, mit dem sie keine Gefahr verbanden«, fuhr ich fort. »Bis später.«
    »Ja, ja«, nickte sie. »Kann das nicht Samba gewesen sein?«
    Ich war schon an der Haustür und reagierte vollkommen verblüfft. »Ja, durchaus. Das könnte sein. Aber warum ist er dann nicht an Ort und Stelle getötet worden? Das Urteil gegen ihn war doch schon gesprochen.«
    »Kein theoretisches Geschwafel mehr!«, sagte Rodenstock freundlich. »Das verwirrt euch nur.«
    Es war wie der Eintritt in eine andere, längst vergessene Welt. Das kleine Haus stand mit dem Rücken zum Wald in einem Garten, in dem neben sehr vielen fröhlichen, blauen und roten Blumenflecken auch Blattsalat, viele Kräuter und sogar ein kleines Feld Stangenbohnen standen. Das Haus wirkte ganz still,

Weitere Kostenlose Bücher