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Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Also, ich sage mal: Sein Stern ging auf, und ich ging unter. Jetzt hat er ja ein Riesengeschäft mit Holz, aber da weiß ich nicht Bescheid. Mein Vater sagt immer, er sei einer der Großen im Gewerbe und ein achtbarer Mann. Ist ein uralter Ausdruck, ich weiß, aber wenn mein Vater das sagt, dann meint er allererste Sahne, und vollkommen legal.«
    »Jetzt stell dir bitte einmal vor, dass dieser Straubing einfach Geld liebt. Und stell dir weiter vor, dieser Straubing tut sich zusammen mit Mirkoboy, eben weil sie beide Geld lieben. Es geht dabei sicher um Drogen, also zum Beispiel um Crystal, es geht aber auch um Bargeld. Wo finden die das?«
    Jetzt hatte er ein ganz ernstes Gesicht, es zeigte plötzlich scharfe Linien, seine Augen lagen eine Spur tiefer in ihren Höhlen, er verschränkte die Hände ineinander und knetete sie. »Kann ich erst mal ins Unreine sprechen?« Er dachte wahrscheinlich an seine Erfahrungen in einem Leben, das immer haarscharf an den Grenzen zweier Welten verlief, zwischen legal und illegal. »Ich würde mal sagen, du kannst viel Geld verdienen, wenn du mit Frauen handelst. Die bringen echt viel Geld. Und am meisten Geld bringen sie, wenn du sie aussuchst, für die Reise sorgst, und sie dann an die Abnehmer verscheuerst. Dann kassierst du die ganze Palette. Das sind dann schon mal vierzigtausend pro Kopf. Aber das ist selten. Gehe mal davon aus, dass du die Hälfte kassieren kannst.«
    »Wie teuer ist so eine Frau?«
    »Wenn sie gut aussieht, und wenn du sie sofort einsetzen kannst, also, wenn sie schon gebrochen ist, dann kannst du sie für lockere zwanzigtausend verkaufen. Das ist Bargeld, etwas anderes wird gar nicht akzeptiert. Und wenn du den Preis kennst, dann kannst du schlecht von deiner Bank mal eben zwanzigtausend in bar abheben, weil sie dich sofort komisch angucken. Aber, du brauchst das Geld irgendwie in bar. Du musst also umdenken, wenn du in dem Gewerbe bist, du kannst nicht wie ein braver Bürger denken. Ist das klar? Wenn du also für vier Frauen kassiert hast, musst du wissen, welche Bank deine achtzigtausend ohne Nachweis überhaupt annimmt. Also, egal ob die Frau aus Thailand ist oder aus Rumänien oder so. Im Moment, das kann ich sagen, laufen Frauen aus Schwarzafrika besonders gut.«
    Unser Essen kam, wir schwiegen eine Weile.
    Ich dachte ganz instinktiv: Hoffentlich muss ich nicht fragen, was »gebrochen« heißt. Aber ich wusste es ja schon. »Wieso denn Schwarzafrika?«
    »Das weiß ich zufällig, ich bin mit einer verheiratet.«
    »Aber die hast du doch nicht gekauft!«
    »Nein«, grinste er. »Wir haben zwei Kinder. Das schönste Kaffeebraun, das du je gesehen hast.« Sein Gesicht war plötzlich hell.
    »Okay, also Frauen. Dann wahrscheinlich Drogen aller Art, oder?«
    »Ja, klar. Das bringt viel Geld. Du brauchst aber Leute, die die lokalen Märkte im Blick haben. Also so Typen wie dieser Kerl in dem blauen BMW, der das Crystal verscheuert. Mit Crystal fixt er die Szene nur an, er hat wahrscheinlich die ganze Palette im Angebot, von Hasch bis Heroin und den ganzen Chemiekram. Also auch gängige Speeds und Amphetamine. Er konzentriert sich zum Beispiel auf die Discos. Aber der kontrolliert dann nicht Daun allein, sondern meistens einen größeren Raum. Zum Beispiel die größeren Orte entlang einer Autobahn, also die A 48 von Trier bis Koblenz oder von Trier bis Saarbrücken. Bei Drogen machst du im mittleren Bereich deine Kohle, also da, wo Drogen in großer Menge umgesetzt und in die Märkte geschoben werden. Bei den großen Verteilern. Die kleinen Dealer sind da unwichtig, die funktionieren sowieso.« Dann setzte er seufzend hinzu: »Und sie gehen dabei ja auch mit großer Selbstverständlichkeit vor die Hunde.«
    »Aber da gibt es noch etwas, an das du denken musst. Gebrauchte Autos. Die bringen ein Schweinegeld. Du kaufst sie hier in Deutschland und verkaufst sie in Russland, Polen, Bulgarien, Rumänien, Kroatien und so weiter. Oder in den Nahen Osten. Da ist richtig viel Geld zu holen, weil kein Mensch, auch nicht der deutsche Zoll, das kontrollieren kann. Da fahren Güterzüge mit dreißig, vierzig, sechzig Waggons rüber, auf jedem stehen je nach Größe zehn oder mehr gebrauchte Autos.«
    »Du willst mir also sagen, dass es Banken gibt, bei denen du dein Bargeld abholen oder auch einzahlen kannst, die nicht kontrolliert werden, die einfach in den Geschäften mitschwimmen?«
    »Genau das. Und manchmal sind es sogar Vertreter höchst ehrenwerter Bankhäuser, die

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