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Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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angeboten. Er zahlt ihr soundso viel, und sie hält den Mund. Marlene war damals nicht die einzige Frau, der er Geld angeboten hat. Marlene war nervlich irgendwie am Ende, sie meinte es ernst mit dem Typen. Sie ging zu ihm, das wissen wir genau. Sie sagte ihm, dass sie schwanger war. Auch das ist sicher. Und er antwortete, das ginge ihn nichts an. Es war zu spät.«
    »Wie lange ging die Geschichte?«
    »Fünf oder sechs Monate, wir wissen das nicht genau.«
    »Und Marlene hat gesagt, sie spricht mit der Mutter?«
    »Ja, hat sie auf jeden Fall. Sie hat auch gesagt: Ich bin schwanger. Das lief so ab, Sie können mir das glauben.«
    »Oh, ich glaube Ihnen«, versicherte ich. »Wir müssen aber noch einmal zurück zu Marcus Straubing und diesem Gangstertypen, den ich leider noch nicht persönlich kenne. Gaby hat also die ganzen Jahre hindurch gewusst, dass es Straubing war, der den Freitod ihrer Schwester auslöste. Dann kam aber noch etwas hinzu. Etwas, was mit der Marlene überhaupt nichts zu tun hatte. Ist das so richtig?«
    »Das stimmt«, sagte sie zögerlich. »Vor zwei Jahren, ungefähr zu dem Zeitpunkt, als Horst und sie in die Wohnung bei der Tante Anne in Dockweiler einzogen, hat Gaby mir erzählt, dass Straubing neuerdings Fehler über Fehler macht, und dass sie jetzt an ihn herankönnen, der Horst und sie. Bis dahin konnte Gaby gar nichts tun, denn die Sache mit Marlene war ja nichts Ungesetzliches. Sie war furchtbar, aber der Straubing war damit nicht zu fassen. Gaby sagte mir, es ginge jetzt um Drogen und um sehr viel Geld, jetzt sei Straubing zu gierig geworden.«
    »Hat sie Einzelheiten erwähnt?«
    »Nein, hat sie nicht. Sie sagte nur: ›Wenn ich dann vor Straubing stehe und mit ihm allein bin, werde ich ihm sagen:
Schöne Grüße von meiner Schwester Marlene!
Und leider kann ich dann nicht schießen.‹«

17. Kapitel
    Ich wusste, dass ich ohne Timo Walbuschs Hilfe nicht weiterkommen würde. Oder einfach formuliert: Er konnte mir wahrscheinlich sagen, an welcher Ecke in diesem Dickicht ich besser Angst entwickeln sollte und welche voraussichtlich harmlos war. Das jedenfalls hoffte ich.
    Ich stand noch vor Sarah Bitters Haus, als ich ihn anrief.
    »Ich weiß nicht, wo du bist, und was du treibst, aber ich könnte deine Hilfe jetzt gebrauchen. Es geht noch immer um den Tod deines Bruders. Ich würde es begrüßen, wenn wir uns bei mir treffen könnten.«
    »Wann soll das sein?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht recht, ich müsste erst einmal einen Happen essen.«
    »Gehst du irgendwo essen?«
    »Das könnte ich. Bei uns in Dreis, beim
Holzschnitzer
. Kann ich dich einladen?«
    »Mit Freuden«, sagte er und unterdrückte ein Lachen. »Mein Vater macht heute Abend Grünkohl. Und da er Grünkohl todsicher genau wie meine Mutter macht, erwarte ich, dass das Ergebnis schmeckt wie Pappe. Wann?«
    »Sagen wir in einer Stunde?«
    Ich fuhr nach Hause und setzte mich auf mein Sofa. Ich war hundemüde und rief Tessa an.
    »Eine Nachricht auf die Schnelle. Du kannst jetzt jemand zu Sarah Bitter in Hillesheim schicken. Da gibt es die Geschichte von Marlene, Gabys Schwester. Die Geschichte kennst du schon. Und der Mann, der das anrichtete, war Marcus Straubing. Und es gibt einen ersten deutlichen Hinweis darauf, dass Marcus Straubing in reiner Gier irgendetwas mit Drogen und viel Bargeld zusammen mit Mirkoboy inszeniert. Sarah Bitter sagt unmissverständlich, dass die beiden Erschossenen genau das recherchierten. Wir haben jetzt zum ersten Mal einen deutlichen Hinweis darauf, weshalb die beiden Polizisten wahrscheinlich erschossen wurden. Gaby und Horst haben die Geschichte mit den Drogen und dem Bargeld recherchiert und sind wahrscheinlich zu weit gegangen, oder sie haben sich zu weit aus dem Fenster gelehnt oder einen massiven Fehler gemacht. Bist du morgen bei der Feier in Trier?«
    »Na, sicher. Ich bin die zuständige Staatsanwältin. Kommst du auch?«
    »Auf jeden Fall. Dann sehen wir uns in Trier.«
    »Ich will dir aber noch sagen, dass ich bei Tante Anne nicht die Fassung verloren habe. Ich bin einfach schlecht drauf. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich dem Druck nicht standhalten kann. Meine Leute sehen mich schon ganz mitleidig an.«
    »Wenn sie dich so ansehen, dann mögen sie dich auch. So wie ich. Bis morgen.«
    Ich nahm mein Manuskript über
Holz International
und legte es auf das Faxgerät. Ich schrieb Straubing, dass ich ihm für die Hilfe danke und fast immer zu erreichen bin. Und meine

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