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Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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reicher Mann und habe zwanzig Pferde und sechs Frauen.«
    »Lieber zwanzig Frauen und sechs Pferde, das ist wärmer«, sagte Emma.
    »Sie planen die Feierstunde im Trierer Dom«, erklärte Rodenstock. »Kann ich mal das Band hören?«
    Ich drückte ihm das Gerät in die Hand.
    »Und einen Tullamore Dew, einen doppelten«, fügte er hinzu. Dann drückte er den Knopf, und sie hörten sich die mageren Sätze des Gerd Bludenz an.
    Ich goss ihm reichlich Whisky ein und fragte: »Hältst du das für einen Durchbruch?«
    »Nein«, antwortete er sofort und rigoros. »Er versucht nur, dich zu kaufen. Er sieht das ganz richtig: Der schlimmste Gegner ist für ihn die Öffentlichkeit, also du. Er verliert sein Gesicht bei den Eiflern. Das schmerzt. Die Bullen nimmt er nicht so ernst. Bei denen, das weiß er genau, kommen irgendwann Verhandlungen vor Gericht, endlose Verhandlungen, ein Marathon, Verhandlungsabbrüche, Befangenheitsanträge. Er kauft sich eine ganze Anwaltskanzlei. Und wenn du schreibst, dass er mit Mirko Slavic zusammenarbeitete, kriegst du eine Unterlassungsverfügung an den Hals, Streitwert drei Millionen. Das hat er doch schon immer so gemacht. Er wird wahrscheinlich aus der U-Haft entlassen und kann zu Hause bleiben. Er kauft und verkauft weiter sein Holz, sein Laden brummt. Was kommt denn dabei heraus? Ein winziger Pipifax, sage ich dir.«
    »Aber ich habe jetzt ein Problem«, stellte Tessa fest. »Ich muss ihn davor bewahren, von Mirkoboys Leuten erschossen zu werden. Das Geld da ist also eine Kriegserklärung.«
    »Ich habe aber auch ein Problem«, sagte ich. »Das Geld da gehört eindeutig mir, er hat mich nach allen Regeln der Zunft gekauft. Das möchte ich mal festgestellt wissen.«
    Wir rätselten noch ein bisschen herum, was nun zu tun war, bis Kischkewitz auftauchte und einen jungen Mann im Schlepptau hatte, der wortlos den Rucksack mit dem Geld nahm und schleunigst damit verschwand.
    »Was machen wir jetzt damit, Tessa?«, fragte Kischkewitz.
    »Zunächst einmal wird Krieg herrschen«, antwortete sie. »Da die Polizei auch Leben zu bewahren hat, müssen wir uns darauf konzentrieren, dass Straubing und Slavic sich nicht gegenseitig umbringen. Wir bekommen von einem Richter das Recht, ihre Telefone abzuhören, sie unter Bewachung zu stellen, und wir werden den Staat Tschechien bitten, Mirkoboy zu verhaften und uns zu überstellen. Nach EU-Recht. Habe ich etwas vergessen?«
    »Ja, du hast etwas vergessen«, lächelte Kischkewitz. »Du hast vergessen, dass Mirkoboy zurzeit in Deutschland ist, und dass wir alles versuchen sollten, ihn schon hier zu erwischen. Es gibt viel Arbeit.«
    »Mirko wird als Erstes seine drei roten Porsche Cayenne irgendwo bei Freunden parken, damit wir ihn nicht finden. Er hat einen Ruf zu verlieren«, überlegte Rodenstock.
    »Ich wüsste gern ein bisschen mehr über diesen Mirko. Haben wir da was?«, fragte ich.
    »Ich habe etwas aufgeschrieben«, antwortete Tessa. »Ich gebe es dir. Kischkewitz, ich würde gern morgen am Nachmittag mit dir zu Straubing gehen. Ich würde ihn gern anhören.«
    »Selbstverständlich, junge Frau«, antwortete er.
    »Kann ich deinen Computer missbrauchen?«, fragte sie mich. »Ich habe viel zu tun. Bundeskriminalamt, Landeskriminalämter, Fahndung an den Grenzen, Flughafenüberwachung, Einrichtung von statischen Beobachtern, Zusammenstellung von Zweiergruppen samt PKW, Informationssperre für die Medien. Dann Fahndung über ARD, ZDF, RTL und allen möglichen Kleinkram.« Sie schlug sehr heftig auf die Tischplatte. »Ich habe kaum Leute.«
    »Das alles hat meine Eifel nicht verdient«, seufzte ich. »Wer hat bloß diesen Straubing erfunden?«
    »Da hat der liebe Gott gepatzt«, lächelte Emma.
    Als sie gingen, war es nach Mitternacht, und Emma flüsterte: »Pass auf die Kleine auf, sie ist mächtig erschöpft.«
    »Aber ja«, nickte ich. »Ich sehe euch morgen im Dom.«
    Dann war mein Haus still, nur Tessa saß vor dem Computer und schrieb lautlos, und dauernd war der Drucker in Betrieb, und dauernd telefonierte sie, wobei mir einfiel, dass die Polizei keine Pause kennt. Bis drei Uhr brachte ich ihr drei oder vier Becher schwarzen Tee, dann schlief ich auf einem Sessel in meinem Wohnzimmer ein, während irgendein Wildwest-Schinken ohne Ton lief.
    Ich wachte davon auf, dass Satchmo neben dem Sessel saß und mir mit einer Pfote und scharfen Krallen auf meinem Oberschenkel klarzumachen versuchte, dass er Unterhaltung wünschte.
    »Soll ich dir

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