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Eifel-Connection

Titel: Eifel-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Füßen an. Ich hörte die dumpf-friedlichen Geräusche der Rinder in dem großen Stall, ansonsten war es totenstill.
    Nach einer Weile zog ich wieder ab, fuhr auf die Bundesstraße in Richtung Jünkerath.
    Ich wollte wissen, wo Bleckmann sich hätte ausruhen können. Ich fand nur eine als Rastplatz ausgewiesene Stelle auf der linken Seite der Straße, gute drei Kilometer weiter. Dazwischen aber die sehr breiten Einmündungen von mindestens sechs Waldwegen.
    Ein Regenschauer ging nieder, ich nahm den Rückweg über Walsdorf und Zilsdorf nach Dreis und blieb zehn Kilometer lang hinter einem Lkw, der erstaunlich schnell fuhr und seinen Weg genau zu kennen schien.
    Longerichs Goebbels-Biografie lenkte mich nicht ab, ich löschte das Licht und wartete auf Schlaf. Gegen vier Uhr morgens döste ich ein und wurde erst wach, als das Telefon neben mir unerträglich laut schrillte. Es war sieben Uhr.
    Emma meldete sich, sie sagte heiter: »Guten Morgen. Wir haben jetzt noch eine Leiche. Wenn du magst, kannst du mich abholen.«
    »Hat die Mordkommission angerufen?«
    »Ja, hat sie. Ich stehe bei denen offenbar wieder ganz oben auf der Liste. Seit der Sache mit Bleckmann.« Jetzt feixte sie sogar: »Oder es hat doch mit Rodenstock zu tun. Als wollten die mich beschäftigen. Wenn die wüssten! Sie schicken jedenfalls erst einmal eine Notmannschaft raus zum Fundort, das dauert. Ich soll nur absichern, hat Kischkewitz gesagt, er kann so schnell nicht kommen. Also, was ist, Baumeister? Möchtest du lieber in Ruhe ausschlafen?«
    »Bis gleich.«
     
    Fünf Minuten später war ich unterwegs, und froh abgelenkt zu sein.
    Emma stand schon in der Haustür und rutschte auf den Platz neben mir.
    »Wir müssen zu Rosi eins vor der Autobahnauffahrt auf die Al.«
    »Etwa eine Nutte?«
    »Nein. Es ist eine alte Frau, sagte er.«
    »Schläft die Kleine wenigstens?«
    »Die Kleine ist achtunddreißig. Ja, sie schläft. Wie war Gabi?«
    »Ende, aus und vorbei.«
    Sie schwieg einen Moment, dann fragte sie: »Tut es weh?«
    »Ziemlich.«
    »Das kommt bei dir in der letzten Zeit häufig vor.«
    »Ja, das ist der Teil in mir, der niemals erwachsen wird.«
    »Wir werden das schon schaffen«, murmelte sie tapfer. »Hat es lange gedauert?«
    »Nur ein paar Minuten. Sind Bullen dort?«
    »Ja, eine Streife.«
    Unwillkürlich wurde ich so schnell, dass ich in einer Kurve vor Kerpen die Reifen zum Quietschen brachte. »Langsam!«, mahnte Emma.
    »Wir sollten übrigens von der Vorstellung Abstand nehmen, dass Bleckmann zufällig auf den Wiesenstreifen oberhalb des Hofes von Jaax gefahren ist«, sagte ich. »Ich traue der Geschichte nicht mehr, ich habe die Begebenheiten vor Ort ausgemessen. Also, egal aus welcher Richtung du kommst und wo du hin willst, du biegst von der Bundesstraße ab in die kleine Siedlung. Die ist exakt 380 Meter lang. Dann beginnt der Feldweg, der Am Wegrain heißt. Wahrscheinlich ist der Weg als Straße ausgewiesen, weil er bereits zum Bauland erklärt wurde. Es geht zweihundert Meter geradeaus. Dann biegt der Feldweg scharf links ab. Bis zu der Stelle, an der Bleckmanns Mercedes stand, sind es weitere 220 Meter. Es sind alles in allem achthundert Meter. Nehmen wir an, er war müde und wollte eine Weile ausruhen. Dann ist der Weg durch die Siedlung auf die Wiesen hoch nicht zu erklären, viel zu lang und viel zu kompliziert. Und du kannst damit auch nicht erklären, wieso Bleckmann am Ende der kleinen Siedlung den Asphalt der Straße verlässt und den Feldweg nimmt. Wenn er aus Richtung Jünkerath kam, ist er an einem Parkplatz drei Kilometer vorher vorbeigefahren, aber auch an sechs sehr breiten Einmündungen von Waldwegen. Kam er aus Hillesheim, konnte er mitten in der Nacht in jeder Nebenstraße ausruhen, sowie auf mindestens drei große ausgewiesene Parkplätze fahren. Ich nehme also an, er hatte einen Grund, genau diesen Punkt anzufahren. Er kannte diesen Punkt.«
    Sie schwieg eine Weile. »Gut. Aber er starb. Nehmen wir also an, er fühlte sich unwohl, wusste nicht, was mit ihm los war. Er biegt also in die kleine Siedlung ab, fährt bis zum Straßenende, dann weiter geradeaus auf die Wiese, dann weiter … jetzt verstehe ich, was du meinst.«
    »Ich meine, er ist auf diesen Platz gefahren, weil er dorthin wollte. Denn normalerweise würde niemand auf diesen Wiesenweg einbiegen, es sei denn, er weiß genau, wo er hin will.«
    »Das könnte sein. Aber weshalb ist ein Bauernhof mitten in der Nacht interessant für ihn?«
    »Ich

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