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Eifel-Connection

Titel: Eifel-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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misstrauisch beäugt, ehe wir zugestimmt haben. Aber dann, bei der Einweihung, waren alle Beteiligten zufrieden. Nur der Rotwein, den sie ausschenkten, der hatte einwandfrei was von ALDI.«
    »Eine Scheune, die eingeweiht wird? So was höre ich zum ersten Mal«, sagte Emma verblüfft. »Und mit Rotwein?«
    »Also, das war ausschließlich sie! Ich meine die Frau Jaax, also Klara Jaax.« Er lächelte maliziös. »Sie sucht unermüdlich nach Aufstiegschancen in der besseren Gesellschaft. Und das in der Eifel! Das stelle man sich einmal vor! Also, ich würde hier keine gehobene Gesellschaft feststellen können, denke ich. Das hier ist doch alles sehr Provinz, oder?«
    »Und wo verkehren Sie, junger Mann?«, fragte ich.
    »Also, grundsätzlich kommt für mich nur Köln infrage. Oder, noch besser, Kurztrips nach Berlin!«
    »Da haben Sie recht, Herr Heisenmann!«, strahlte Emma. »Was hat denn die Scheune bei dieser Familie …? Also, ich weiß den Namen nicht mehr.«
    »Jaax«, bekundete Herr Heisenmann. »Sebastian und Klara Jaax.«
    »Ich meine, wie viel Geld muss man denn in die Hand nehmen, um solch eine Scheune zu bauen?«, fragte Emma.
    »Also, gute 250.000 waren das schon. Also, leicht gefallen ist uns das nicht, das können Sie mir glauben. Aber er konnte ja eine gute Einnahme durch das Kraftfutter nachweisen. Er verkauft ja auch nach Holland und nach Belgien. Von nichts kommt nichts. Aber beim Kraftfutter läuft auch viel über Bargeld, genauso wie beim Viehverkauf. So sehen wir denn Sebastian Jaax einmal oder zweimal im Monat in unserem Hause, wie er seinen Verdienst bei uns ablädt. Mein Chef machte neulich so einen herrlichen Witz. >Solange Herr Jaax durch unsere Tür kommt, so lange ist unser Land nicht verloren.< Also, ich finde das himmlisch.«
    »Was zum Teufel macht eine Scheune so teuer?«, fragte ich.
    »Die Außenhaut«, antwortete Herr Heisenmann. »Sie ist gewissermaßen atmungsaktiv. Und natürlich das Innere mit den ganzen Spezialstahlregalen, die eigens geschmiedet werden mussten. Das geht ja mächtig ins Geld.«
    »Ach, da erinnere ich mich, dass neulich jemand sagte: Die haben viel Wald geerbt, diese Jaaxens. Stimmt das eigentlich?« Emma machte einen derart naiven Eindruck, dass ich ihr nicht einmal einen müden Euro überlassen hätte. Aber sie war erfolgreich, weil Herr Heisenmann augenblicklich gedankenschwer nickte.
    »Ja, davon war die Rede, aber davon ist uns nichts bekannt. Bei uns jedenfalls nicht dokumentiert. Und so was wüssten wir. Aber so ein Gerede hat man ja oft in Kleinstädten oder auf dem Lande.«
    »Wie viel Leute arbeiten denn auf dem Hof der Jaaxens?«, fragte ich.
    »Also, sie haben ja alles unter Automaten umgestellt, von der Milch bis zum Mist, alles läuft über Computer. Das muss man auch haben. Sie hatten über die Jahre einen Mann aus Hillesheim, aber der hat wohl gekündigt vor einem halben Jahr. Jetzt haben sie keinen mehr, und es geht immer noch schlank mit der Arbeit. Jobst hat ja auch gesagt, sie nutzen jeden Angestellten mies aus. Obwohl das jeder Angestellte sagt. Und außerdem ist Jobst auch jeden Tag, den Gott werden lässt, dabei, seine zahlreichen Abendbierchen zu nehmen. Und da kann er morgens nicht fit sein, sage ich mal.«
    »Also, ich will mal eben in Rodenstocks Adressverzeichnis sehen. Geht das?«, fragte ich.
    »Geh nur«, nickte Emma.
    Also ging ich die Treppe hoch in Rodenstocks Arbeitszimmer und rief Tom Ewertz an, der bei allem, was mit Bauern zusammenhing, auf einen guten Wissensfundus zurückgreifen konnte.
    Es dauerte eine Weile, ehe ihn seine Frau auftreiben konnte, aber dann war er da und fragte: »Was willst du denn wissen?«
    »Ich will wissen, ob man Kraftfutter in einer vollklimatisierten Scheue lagern muss.«
    Er schwieg eine geraume Weile, dann fragte er lachend: »Du redest von Jaax, Sebastian Jaax, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Also, ich kenne keinen Hersteller, der das vorschreibt oder aber anregt. Als damals in der Zeitung die Rede von der neuen Scheune bei Jaax war, haben wir gelacht. Wir haben gedacht, er hätte die Bank über den Tisch gezogen oder eine neue Masche für gekühltes Heu erfunden. Aber die Bank hat das ganze Gerede ja auch als Werbung für sich betrachtet. Also, bei Kraftfutter ist es so, dass es entweder in Eimern oder in Säcken geliefert wird. Es wird ziemlich schnell verbraucht, aber besonders lagern musst du es nicht Und selbst wenn du Säcke oder Eimer ein Jahr lang lagerst, dann spielt das nicht die geringste

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