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Eifel-Feuer

Eifel-Feuer

Titel: Eifel-Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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bleibe noch etwas.«
    Rodenstock und ich begaben uns auf direktem Weg nach Hause. Wir waren so betroffen, daß wir kein Wort wechselten.
    Zwei Stunden später fand ein Pärchen, das allein sein wollte, Rolf Mehren an einem Holztisch auf dem Rastplatz unmittelbar vor Waldkönigen an der B 421. Sein Kopf war auf die Tischplatte gesunken. Jemand hatte ihm eine Neun-Millimeter-Kugel in die linke Schläfe geschossen. Er sah wohl nicht einmal erschrocken aus, nicht erstaunt. Es war ein sehr kurzer schmerzloser Abschied aus dieser Welt, und der Polizist, der mich hin und wieder freundlicherweise von derartigen Abstrusitäten informiert, war ganz erstaunt: »Siggi, du kannst mir glauben. Der Mann hatte ein so ruhiges Gesicht wie ein Baby im Schlaf.«
    Rodenstock starrte aus dem Fenster in meinen Garten. »Da spielt jemand verrückt«, sagte er trocken. »Emma, nimm alle diese netten Damen und hau ab.«
    »Wohin?« fragte sie sachlich.
    »In dein Haus, in dein schönes niederländisches Haus.«
    »Ist das nicht übertrieben?« fragte Germaine.
    »Nicht die Spur«, sagte ich. »Offensichtlich wird jeder, der den gesamten Vorgang kennt, getötet. Wir sind die nächsten.«
    »Das ist doch verrückt!« meinte Seepferdchen schrill.
    »Na sicher ist das verrückt«, nickte Rodenstock. »Also, haut ab. Sofort!«
    »Und was machst du?« fragte Emma.
    »Wir verschwinden auch«, versprach Rodenstock.
    Sie fuhren eine halbe Stunde später in Emmas Wagen und einem der beiden Polos.
    »Was schlägst du vor?« fragte er mich.
    »Ich will an die Dame Ursula Zimmer heran.«
    »Gut, einverstanden. Und was machen wir, wenn sie an irgendeinem Strand auf Teneriffa liegt?«
    »Dann fliegen wir dorthin«, bestimmte ich.
    Wir packten jeder eine Tasche mit dem Notwendigsten für die nächsten Tage und fuhren los, nachdem ich das Haus abgeschlossen und den Katzen genügend Futter in die Schüsseln getan hatte. Sie drückten sich beleidigt in meiner Nähe herum, kamen aber nicht, um sich streicheln zu lassen. Sie wußten, daß sie im Augenblick keine große Rolle spielten, und waren sauer deswegen.
    »Vielleicht sollten wir erst einmal etwas essen«, schlug ich vor. »Wir könnten nach Mander scheid in die Alte Molkerei fahren und Flammkuchen essen. Dann auf die Autobahn über Koblenz nach Bonn.«
    »Wieso Autobahn?« fragte er.
    »Weil wir da am schnellsten merken, ob wir beschattet werden«, sagte ich.
    Er schnalzte mit der Zunge. »Du bist wirklich gut«, lobte er.
    Also fuhren wir zu Beate und aßen Elsässer Flammkuchen, ehe wir uns zur A 48 aufmachten und Bonn ansteuerten. Wir entdeckten niemanden, der uns folgte, obwohl wir uns alle Mühe gaben.
    Die Adresse von Ursula Zimmer in Bonn herauszufinden war einfach. Sie stand im Telefonbuch, sie wohnte am Domfreihof in Bad Godesberg und machte keinerlei Geheimnis um ihre Existenz, was in dieser Stadt sehr selten ist. Sie hatte sogar ihren Titel angegeben. ORegR. stand da.
    »Fahren wir sofort hin?« fragte ich.
    »Selbstverständlich«, antwortete Rodenstock aufgebracht. »Sie ist doch auch in Gefahr, oder?«
    Es war ein altes schmales Haus, frisch renoviert. An der Seite eine kleine Garage, davor ein BMW Boxter, offensichtlich hinter dem Haus ein Gartenstreifen, von irgendwoher erklang getragene Musik, Meditationsklänge.
    Ich schellte. Keine Reaktion.
    »Gehen wir herum«, sagte Rodenstock resolut.
    Wir schlängelten uns an dem BMW vorbei und erreichten einen schmalen Durchgang zwischen Haus und Garage. Der führte zu einer kleinen Rasenfläche an einem kleinen Teich mit einer weißen hölzernen Sitzgruppe. Die Hausherrin lag auf einer flachen Liege auf einem bunten langen Kissen.
    »Hallo«, grüßte Rodenstock jovial. »Ich vermute mal, Sie sind Ursula Zimmer.«
    »Das bin ich«, sagte sie etwas gequält. Sie trug einen Bikini, sie war eine schöne Frau mit einer schönen Figur. Sie nahm die Sonnenbrille ab.
    »Etwas merkwürdig, einfach aufzutauchen«, erklärte Rodenstock, »ich weiß das. Aber wir möchten uns mit Ihnen über den General Ravenstein unterhalten. Und über eine gewisse Seite 92 aus einem Dossier, das den Namen Greybird trägt. Wir nehmen an, daß Sie das interessieren könnte.«
    Sie war hellwach. »Irrtum«, sagte sie. »Das interessiert mich nicht im geringsten.«
    »Das glaube ich. In dieser Sache lieben Sie die Friedhofsruhe, nicht wahr?« Ich betrachtete ihren Garten. »Wenn Sie allerdings weiter so verharren, sind Sie buchstäblich bald Teil der Friedhofsruhe. Hier rennt

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