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Eifel-Feuer

Eifel-Feuer

Titel: Eifel-Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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war nicht eigentlich hübsch, aber auf eine eigene Weise schön. Vielleicht mochte sie diese Schönheit nicht, denn sie trug einen sackähnlichen dünnen Pullover in wild fließenden Farbstreifen, grau, grün, rötlich. Dazu einen aus gelbbraunen Streifen zusammengesetzten Rock. Sie hatte wirklich alles getan, um sich möglichst unvorteilhaft zu kleiden.
    Als sie mit großem, breiten Mund: »Das ist doch unmöglich!« hauchte, sahen wir alle die Zahnlücke in ihrem Oberkiefer. Es fehlten zwei Schneidezähne, und die Wunden sahen dunkel und frisch aus. Jetzt war auch klar, daß ihre Oberlippe aufgeschwollen war, und mit Sicherheit mußte sie Schmerzen haben. Sie wirkte verletzlich wie ein Kind.
    Die Stimme der Heike Schmitz kam zärtlich. »Es stimmt aber bedauerlicherweise.« Im Wohnraum bewegte sich noch immer niemand, das Wachsfigurenkabinett war perfekt.
    »Ich will ihn sehen«, sagte die Suchmann fest.
    Der Dicke musterte sie mit dem kalten Interesse des Käfersammlers, nickte betulich und sagte dann: »Kommen Sie.«
    Sie machte ein paar Schritte nach vorn, und die Schmitz hielt sich an ihrer Seite. Vielleicht war Germaine Suchmann dreißig Jahre alt, vielleicht vierzig, das leichte Dämmerlicht unter den Bäumen zeichnete ihr Gesicht ganz weich. Auf dem Rücken trug sie einen kleinen Stoffrucksack, er war vollgepackt. Die Männer im Wohnraum kamen jetzt an die Türen und gingen hinaus. Der Dicke, Schmitz und die Frau gingen hinein. Niemand sagte ein Wort, und niemand außer der Frau hob den Blick. Sie stand da und sah wie hypnotisiert auf den toten General hinunter. Sie flüsterte: »Das ist ja schrecklich.«
    »Ja.« Der Dicke wirkte tatsächlich betrübt.
    »Wann ist er ... wie ist denn das passiert?«
    »Wir nehmen an, zwischen 14 und 15 Uhr. Wir wissen es nicht genau, werden das aber feststellen. Wann sollten Sie hier sein?«
    »Wir haben keine feste Zeit ausgemacht. Das machten wir nie.«
    »In welchem Verhältnis ... Ich meine, was sind Sie für den General?«
    »Oh.« Sie drehte sich herum und starrte auf den Boden. »Wir sind Freunde. Ich bin eine Freundin von Otmar.«
    »Freundin?« fragte der Dicke sehr interessiert. »Was heißt das, bitte?«
    »Was das heißt? Ja, was heißt das? Eine Freundschaft. Viele, viele Jahre alt. Ach so, Sie wollen sicher Eindeutiges hören, nicht wahr? Sie sehen jedenfalls so aus. Ja, wir haben auch miteinander geschlafen. Oft. Wir mochten uns, wenn Sie wissen, was das ist.«
    »Aha.« Der Dicke war irritiert. »Und wann und wo haben Sie mit ihm geschlafen?«
    Sie hörte ihm eigentlich nicht mehr zu, dachte über etwas nach, antwortete abwesend: »In München, in Washington, in Berlin, in Bonn, in Brüssel, ja, und dann noch auf Hawaii, glaube ich. Aber meistens in München und Washington. Nein, halt, auch in New York.«
    Plötzlich versteifte sich ihr Rücken, seine Worte waren wohl in ihr Bewußtsein gedrungen. Sie sah ihn wütend an. »Glauben Sie, daß Sie das etwas angeht? Es geht Sie einen feuchten Kehricht an, mein Lieber. Sagen Sie mal, wer sind Sie eigentlich und wie heißen Sie?«
    »Mein Name ist Meier«, erklärte der Dicke. »Und seit wann haben Sie mit General Ravenstein ge... eine so enge Beziehung?«
    »Seit ich ihn entdeckte. Aber das geht Sie auch nichts an, nicht wahr? Sie heißen also Meier?«
    »Ich heiße Meier«, nickte der Dicke. Es war klar, daß er sie für eine Lügnerin hielt. »Und in seinem Haus in Meckenheim? Waren Sie auch dort?«
    »Ach ja, das habe ich vergessen. Dort war ich auch, aber ich mag das Haus in Meckenheim nicht. Das ist so hoffnungslos provinziell.«
    »Haben Sie heute mit ihm telefoniert?«
    »Habe ich. Gegen zehn Uhr heute morgen.«
    »War irgend etwas Besonderes? An seiner Stimme, an seinem Benehmen?«
    »Nicht das Geringste, er war guter Dinge«, lächelte sie. »Er war gutgelaunt, er hackte Holz und fragte mich, ob ich nicht kommen wolle. Ich wollte.«
    »Und warum kommen Sie erst jetzt? Warum nicht zum Mittagessen, oder so?«
    »Ich habe mich verspätet«, sagte sie vollkommen desinteressiert.
    »Eine letzte Frage«, meinte der Dicke, der sich Meier nannte. »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«
    »Ungefähr vor sechs Monaten.«
    »Seitdem telefoniert?«
    »Nein, bis heute nicht. Das ging auch nicht, weil ich in Washington bei meinem Mann war.«
    »Aha«, meinte der dicke Meier, als sei das alles völlig normal. »Ihr Mann? In Washington? Was macht der da?«
    »Deutsche Botschaft«, entgegnete sie.
    »Aha. Und wo können

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