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Eifel-Filz

Eifel-Filz

Titel: Eifel-Filz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Berndorf
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Schweiz. Eventuell noch einige Südseeinseln, das kommt darauf an, wo Ihre Freunde sind. Diese Plätze haben in der Regel sogenannte Risikogelder vorrätig. Das sind Anleger, die ohnehin schon satt sind und etwas riskieren wollen.«
    »Sehr schön erklärt«, schlängelte Rodenstock kriechend wie ein Leibsklave. »Und wie funktioniert das?«
    »Ganz einfach. Sie rufen an, schildern Ihre Lage. Der andere sagt entweder aus dem Stand ja oder nein. Das hängt davon ab, ob er Ihnen vertraut, wie seriös Sie sind.«
    »Kann ich diesen Helfer veranlassen zu kommen? Hierher?«
    Eine Weile herrschte Schweigen, man hörte sehr deutlich, daß der Mensch am anderen Ende der Leitung schneller zu atmen begann. »Oha, Rodenstock, ich rieche sozusagen eine menschliche Schweinerei.«
    »Sie riechen richtig«, sagte Rodenstock gar nicht mehr kriecherisch.
    »Das wird schwer, sehr schwer. Diese Leute haben gewöhnlich keine ganz saubere Weste. Möglicherweise wird ihr Finanzgebaren untersucht. Wahrscheinlich ist das doch so, oder?«
    »Das können Sie einmal annehmen«, erwiderte Rodenstock leicht zittrig.
    »Keine Ungesetzlichkeiten!« dröhnte die Stimme ganz ernst. »Da kann ich nicht mitmachen, davon darf ich nichts wissen. Wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie einen ausländischen Finanzmakler in die Bundesrepublik Deutschland locken.«
    »Ganz gesetzmäßig«, versicherte Rodenstock eifrig.
    »Haben Sie denn einen Notfall zu beschreiben?« fragte die Stimme.
    »Haben wir«, nickte Rodenstock fest.
    Eine Weile war Schweigen.
    »Aber Sie können sich vermutlich nicht auf Einzelheiten festlegen, nicht wahr?«
    »Einzelheiten wären nicht so gut«, gab Rodenstock zu und grinste wie jemand, der beim Falschparken erwischt wurde.
    »Hat Ihr Verbindungsmann ein voll ausgebautes Büro? Sekretärinnen, Sachbearbeiter, Spezialisten für verschiedene Fälle?«
    »Hat er«, sagte Rodenstock.
    Schweigen.
    »Dann rate ich Ihnen folgendes: Warten Sie ab, bis es nachts ist. Rufen Sie also dort erst an, wenn die Büros geschlossen haben. Melden Sie sich mit der Kennummer und...«
    »Moment, was ist eine Kennummer?«
    »Das kommt darauf an. Entweder haben Sie bei diesem Makler eine eigene Nummer, oder Sie geben die Nummer Ihres Institutes an, also der Bank, die diese Hilfe will. Banken haben Kennummern, Rodenstock, das sollten Sie wissen. Nicht etwa die Bankleitzahl. Das ist eine Art Code. Ach, du lieber Gott, Rodenstock, wie groß ist denn die Schweinerei, die Sie anrichten wollen?«
    »Nicht sehr groß. Nicht skandalträchtig und nur sehr vorübergehend.«
    Wieder Schweigen.
    »Na ja, ich will Ihnen mal vertrauen. Ich nehme an, Sie haben gar keine Kennummer.«
    Rodenstock hatte einen so breiten Mund wie ein Clown. »Habe ich nicht.«
    »Um welche Bank geht es denn?«
    »Die Sparkasse in Daun«, sagte Rodenstock. »Daun, Eifel.«
    »Sparkasse? Ich glaube, mein Känguruh pfeift, wie mein Sohn zu sagen pflegt. Die haben zwei Nummern. Eine im Inlandverkehr, eine im internationalen Verkehr. Moment mal, bitte.« Es gab eine Reihe diffuser Geräusche. Dann war die Stimme wieder da. »Die Nummern sind im Inland SDAU 10-10. Im internationalen Verkehr D-W 16-10-10. Aber was machen Sie, wenn ein anderer Code vereinbart wurde?«
    »Dann sind wir im Eimer«, entgegnete Rodenstock knapp. »Ich danke Ihnen sehr für die Hilfe.«
    »Gott steh mir bei«, sagte die Stimme.
    Rodenstock wandte sich an Dinah. »Wo ist das Foto mit den Firmennamen an Danzers Haus?«
    »Hier«, sagte sie.
    Er nahm es und starrte es an. »Wahrscheinlich hat jede Firma in Danzers Büro einen eigenen Code. Den knacken wir nie. Udler muß jetzt ran.« Er wählte eine Nummer und verlangte Udler.
    »Herr Udler, Rodenstock hier. Sie waren so freundlich, uns Ihre Hilfe anzubieten. Ich nehme das an. Wir versuchten gerade herauszufinden, was Pierre und Heidelinde wohl in den letzten Tagen getan haben könnten. Dabei fiel uns eine Aussage Charlies auf, der sagte, er habe Geld aus der Finanzierung des Kyllheim-Projektes herausgenommen. Anschließend erzählte uns jemand, die Lücke sei durch eine Schweizer Firma geschlossen worden. Welche Firma ist das? Wissen Sie das, oder war das ausschließlich Pierres Werk?«
    »Nein.« Udler klang sehr freundlich. »Bei so wichtigen Projekten mache ich das natürlich selbst. Es handelt sich um die Geneve-Trade, niedergelassen bei dem Notar Dr. Danzer in Liechtenstein. Soll ich Ihnen eine Verbindung herstellen? Kein Problem.«
    »Oh, nein, vielen Dank, das

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