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Eifel-Liebe

Eifel-Liebe

Titel: Eifel-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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ist so ein typisch seltenes Stück. Und jetzt kommt’s: Er hat eine offizielle Genehmigung des bayerischen Landwirtschaftsministers, mit Jagdwaffen zu handeln. Also Tod allen Karnickeln!«
    »Wie weit seid ihr denn inzwischen mit Bliesheim? Und was ist eigentlich mit diesem Forst, kommt ihr an den ran?«, fragte ich.

    »Die portugiesischen Kollegen kümmern sich um Forst. Er darf die Stadt Monchique nicht mehr verlassen. Die Strategie wird sein, einen Keil zwischen Forst und Bliesheim zu treiben. Bliesheim könnten wir zwar auch kassieren, aber der Schuss könnte nach hinten losgehen. Am Ende müssen wir ihn wegen mangelnder Beweise wieder laufen lassen und haben immer noch nicht kapiert, was es mit den Morden auf sich hat.«

    »Was ist mit Geld? Da müssen ungeheure Summen bewegt worden sein, das muss doch Spuren hinterlassen haben.«

    »Schon«, nickte Özcan. »Wahrscheinlich sind die Geld- und Diamantentransporte nach Portugal nur die Spitze des Eisbergs. Aber das Firmengeflecht Bliesheim-Forst ist dermaßen unübersichtlich, dass Fachleute Monate brauchen werden, um Klarheit zu bekommen. Zum Teil sind die Erlöse aus dem Kokainhandel in den Baufirmen gewaschen worden. Wir sind uns sicher, dass der Geschäftszweig der Drogen weit über die Bundesrepublik hinausreicht.« Er sah Kischkewitz an. »Soll ich die Reisen erwähnen?«

    Kischkewitz explodierte wieder. »Lieber Gott, spiel nicht den Beamten, Junge. Ich weiß, wir tanzen da auf einem schmalen Grat, aber Baumeister wird nichts schreiben, was wir nicht wollen. Und darf ich dich daran erinnern, dass Baumeister zu einigen Erkenntnissen kam, die wir noch nicht hatten? Also, sag’s ihm.«

    »Ich kapiere euer Verhältnis immer noch nicht«, murrte Özcan. »Aber schön. Über den Bundesnachrichtendienst haben wir erfahren, dass Bliesheim vor anderthalb Jahren in das Goldene Dreieck Laos–Kambodscha–Thailand reiste und von dort nach Afghanistan. Dort hat er sich jeweils mit Leuten getroffen, die Kontakte zu Heroinproduzenten haben. Vermutlich ist er also auch in das internationale Heroingeschäft eingestiegen. Was für eine Rolle er in dem Bereich genau spielt, ist noch diffus. Tatsache ist, dass die Märkte in Zürich und Wien, in Hamburg und London starke Unsicherheiten zeigen, was eben bedeuten kann, dass ein anderer die Macht übernommen hat: zum Beispiel Bliesheim oder Forst oder beide. Eine zweite Reise führte Bliesheim nach Kolumbien. Er traf in Medellín und Cali Kokainhersteller und Politiker, die im Sold der Kokainleute stehen. Wir müssen annehmen, dass Bliesheim nun die Märkte in den Niederlanden fest im Griff hat, was immer auch bedeutet, dass er die deutschen Märkte beherrscht.«

    »Ein Eifler Jung mischt ganz oben mit«, murmelte ich.

    »Genau. Bliesheim kennt schon seit einiger Zeit keine Grenzen mehr, er scheint zu glauben, ihm kann keiner was. Doch, was er nicht bedacht hat, ist, dass sein Zentrum, diese blöde kleine Clique in Meerfeld, mal nicht mehr funktionieren könnte. Und nun ist in dieser komischen Gemeinschaft etwas schief gelaufen. Fragt sich allerdings immer noch, was. Solange wir das nicht wissen, kommen wir an die Morde nicht ran.« Kischkewitz zündete sich einen seiner furchtbaren Stumpen an, die als Angriffswaffen unter die Haager Konvention fallen müssten.

    »Das bedeutet aber doch«, sagte ich nach einigem Überlegen, »dass man die Verbindung Bliesheim–Anna Hennef in einem anderen Licht betrachten kann. Bliesheim ist der Boss einer mächtigen kriminellen Vereinigung. Und als solcher suchte er eine Frau, eine Familie – der treusorgende Familienvater als hübsche Fassade vor den dunklen Geschäften. Und mit Anna fand er praktischerweise nicht nur eine Geliebte, sondern auch eine Mutter. Die beiden verband vielleicht keine Liebe, sondern reine Vernunft.«

    Özcan nickte. »Dass sie wahrscheinlich fantastisch vögeln konnte, war das Sahnehäubchen obendrauf. Tatsächlich lieferte sie ihm die perfekte Legende für seine Außendarstellung: der Bauunternehmer mit der jungen, hübschen Frau und zwei angenehmen Kindern. Eine Vernunftbeziehung. Nur an einer Stelle hat sich Bliesheim absolut unvernünftig verhalten.« Er sah mich herausfordernd an.

    Ich zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht, machen Sie mich klug.«

    »Er wollte die Eifel nicht verlassen«, sagte Özcan geradezu triumphierend. »Claudia Vaals, die Schwester von Anna Hennef, hat uns erzählt, dass Anna Bliesheim überreden wollte, ganz nach

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