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Eifel-Müll

Eifel-Müll

Titel: Eifel-Müll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Kanälen die Story serviert zu bekommen, dass zwei Polizeibeamte aufs Äußerste in diese mysteriösen Todesfälle verstrickt sind. Es werden Fragen gestellt wie: Waren sie die Mörder?« Er schlug mit flachen Händen leicht auf die Tischplatte. »Provinz ist mörderisch!« Dann grinste er mich an: »Ich sehe, dass mein Schüler ein misstrauisches Gesicht macht. Und als vortragender Legationsrat hoffe ich, dass er jetzt imstande ist, die eine wichtige Frage zu stellen, die unbedingt geklärt werden müsste.«
    »Moment, Moment«, sagte Emma hell und belustigt. »Ich wette, er stellt die Frage. Vera, hältst du dagegen?«
    »Ich denke, es gibt mindestens drei wichtige Fragen. Ja, ich halte dagegen. Einsatz?«
    »Eine Flasche Champagner«, sagte Emma. »Richtigen.«
    »Einverstanden«, sagte Vera. »Nun stell sie schon, die Frage aller Fragen.«
    »Ich möchte mit einer kleinen Flasche Cola beteiligt werden«, begann ich. »Rodenstock hat Recht, eine Frage bleibt in dem ganzen Durcheinander nach wie vor vorherrschend. Gut, Müll spielt die Hauptrolle. Müll und das ganz große Geld, das mit Müll zu machen ist. Wir haben einen Hauptverdächtigen, der anscheinend eng mit Natalie verbunden war und aus dem Bereich Müll kommt. Wir haben den Fasstransporteur, der seinen Auftraggeber nicht verraten will. Und wir haben zwei Polizisten, die verschwunden sind, nachdem sie zumindest randständig mit beiden Toten in Verbindung gebracht werden konnten. Das ist die verzweifelte Lage. Rodenstock sagt immer: Besinne dich auf die Ausgangsposition. Das tue ich und stelle jetzt die Frage: Natalie hat in ihrem dunkelgrünen Austin Mini das Forsthaus in Bongard um elf Uhr morgens verlassen. Wo war sie, bis sie tot in dem Wald bei Mannebach aufgefunden wurde?«
    »Das ist die richtige Frage«, nickte Rodenstock. »Emma hat gewonnen. Ohne eine Antwort auf diese Frage kommen wir nicht weiter.«
    »Wie schön«, sagte ich. »Ich gehe jetzt ein paar Stunden schlafen.«
    »Ich auch«, sagte Vera. »Ich bin ehrlich kaputt.«
    »Ich muss etwas gegen die Schmerzen tun«, sagte Emma.
    »Ich will nur geweckt werden, wenn Emma den Bescheid bekommen hat, dass sie keinen Krebs hat.« Ich sah sie an.
    »Du wirst sehen, der alte Mann da oben will dich noch nicht. Ich habe kürzlich mit meinem Engel gesprochen. Der sagte: Emma können wir nicht gebrauchen, noch lange nicht.«
    Ich stiefelte in mein Schlafzimmer. Cisco fegte im Garten herum und schnüffelte, als sei er auf der Spur eines Schwarzen Panters. Das Gartenrotschwänzchen flatterte in den Vogelbeerbaum.
    »Es ist so, Baumeister«, murmelte Vera hinter mir. »Du kannst versuchen, dich rauszureden. Aber du kannst auch versuchen, den Mund zu halten. Ich mach dann den Rest.«
    Ich hielt den Mund.

SECHSTES KAPITEL
    Wir wurden wach, weil Rodenstock irgendwo im Treppenhaus »Ich fasse es nicht! Ich fasse es nicht!« schrie.
    Die Tür zu meinem Schlafzimmer knallte auf und donnerte gegen die Wand, als tobe eine Springflut herein. Rodenstock versuchte gleichzeitig mit Cisco das Schlafzimmer zu erobern, was zunächst schief ging, denn Rodenstock stolperte über das Tier und ging zu Boden. Der Hund jaulte entsetzlich und verschwand erst einmal unter dem Bett.
    Dann wurde mir bewusst, dass Vera höchst unzüchtig im Stande vollkommener Nacktheit neben mir ruhte. Ich versuchte sie zuzudecken, was sie offensichtlich als Zumutung empfand und zum Zwecke der Abwehr beide Arme ausfuhr. Eine ihrer Fäuste traf mich passgenau am Kinn. Sie brabbelte: »Was issen?« Während ich verzweifelt daran arbeitete, sie irgendwie darauf aufmerksam zu machen, dass wir jetzt zu viert waren, hüpfte Cisco auf das Bett und traf mein kaputtes Bein. Ich weiß nicht, ob ich aufgeschrien habe, aber das alles war auch vollkommen unwichtig, denn Rodenstock stand wie ein Fels vor mir, hatte beide Arme wie zur Kreuzigung ausgebreitet und brüllte: »Sie ist gesund!«
    Daraufhin ließ er sich fallen, seine rechte Hand klatschte auf meine Schulter und seine linke Hand landete zielgerichtet auf Veras Busen. Fünf Sekunden herrschten Ruhe, bis wir merkten, dass Rodenstock weinte.
    »Ach, du lieber Himmel!«, keuchte Vera und versuchte eine Bewegung.
    »Lass es!«, flüsterte ich.
    Emma erschien in der Tür und sagte: »Es ist schon merkwürdig: Kaum weiß er, dass alles gut ist, wendet er sich Jüngeren zu. Und das gleich zweigeschlechtlich! Gott der Gerechte!«
    Irgendwie lösten wir uns aus den Verknotungen und bei der Gelegenheit stellte

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