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Eifelbaron

Eifelbaron

Titel: Eifelbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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mit angewinkelten Beinen auf dem Boden, die Arme weit von sich gestreckt und den Kopf zur Seite geneigt, sodass nur das dunkle Einschussloch zu sehen war. Der Boden um seine Haare herum war von Blut durchtränkt, die vereinzelt wachsenden Grashalme schimmerten ebenfalls dunkel. Leblose Augen blickten starr in die Ferne.
    »Irgendwelche Kampfspuren?«, fragte Fischbach.
    »Wir haben keine Anzeichen dafür gefunden«, antwortete Feuersänger. »Aber endgültig wissen wir es erst, wenn die Rechtsmediziner ihn auseinandergenommen haben.«
    Welschers Magen setzte zum Sprung an. Er rülpste leise in die hohle Hand.
    Andrea Lindenlaub legte ihm die Hand auf die Schulter. »Du musst dir das nicht antun.«
    Er nickte tapfer, ärgerte sich aber insgeheim. Bauernfeind sah beileibe nicht so schlimm aus wie Baron. Hier vor den Augen seiner Kollegen als Weichei zu gelten, gefiel ihm überhaupt nicht. Dabei war es weniger der Anblick, der seinen Magen rebellieren ließ, sondern mehr der Gedanke, dass jemand so brutal aus dem Leben gerissen wurde und keine Chance mehr auf die Verwirklichung seiner Träume und Ziele hatte.
    »Nur ein Schuss?«, fragte Fischbach.
    Feuersänger nickte. »Soweit wir feststellen konnten. Der Täter muss direkt vor ihm gestanden haben. Die Schmauchspuren sind nicht zu übersehen.«
    Fischbach rieb sich das Kinn. »Es war ein Treffen. Bauernfeind kannte seinen Mörder.«
    »Dann stellt sich aber die Frage«, warf Andrea Lindenlaub ein, »warum sie sich in später Nacht, nach einer Fahrt durch die halbe Eifel, ausgerechnet hier trafen.«
    Welscher räusperte sich, der Kloß im Hals wurde kleiner. »Vielleicht ging es um den Dienst an einem Kunden.«
    »Hm, ja, aber mitten in der Nacht? Hier? Ich weiß nicht«, zweifelte Fischbach und richtete sich auf.
    »Baron wurde an einem ähnlich besonderen Ort getötet«, überlegte Doris Schmitz-Ellinger. »Könnte es damit …«
    Ihr Handy schnarrte. Sie drückte es ans Ohr und ging wieder einige Schritte weg.
    »Eine verfallene Burg im Wald«, nahm Fischbach den Faden auf, »und ein religiöses Gebäude. Ein todkranker Geschäftsmann und ein Sterbehelfer.« Er seufzte. »Sollten die Fälle zusammenhängen, bin ich gespannt, wie.«
    Doris Schmitz-Ellinger hatte ihr Gespräch beendet und winkte Feuersänger heran. »In Bonn warten sie auf die Leiche. Schaffen Sie sie umgehend hin.«
    Feuersänger rümpfte die Nase. »Was ist das für ein Ton?«, murrte er. Sein Gesicht lief rot an und glich sich dem Feuermal an. »Ein Bitte hätte nicht geschadet.«
    »Wir haben keine Zeit für Schmeicheleien«, entgegnete Doris Schmitz-Ellinger brüsk. »Wenn die Rechtsmediziner so ausgezeichnet mitziehen, dann sollen sie nicht unseretwegen Däumchen drehen müssen. Also los!«
    Feuersänger war diesmal so schlau, den Mund zu halten. Stattdessen nickte er einem seiner Kollegen zu, der davoneilte und im abgestellten Kleinbus verschwand.
    »Haben wir überhaupt schon einen Totenschein?«, fragte Doris Schmitz-Ellinger.
    »Ja«, antwortete Feuersänger. »Ich habe bei meiner Ankunft einen Hausarzt aus Wachendorf kontaktiert. Der hat vor einer halben Stunde alles bescheinigt.«
    »Gut!« Doris Schmitz-Ellingers Miene hellte sich ein wenig auf. »Dann ist das schon mal erledigt. Was gedenken Sie nun zu tun?«, fragte sie Fischbach.
    Fischbach hob eine Augenbraue. »Was wohl? Den Täter finden natürlich.«
    Augenblicklich verdunkelte ein neuer Schatten das Gesicht der Staatsanwältin. Bevor sie sich jedoch aufregen konnte, verteilte Fischbach die Rollen.
    »Andrea, du fährst mit nach Bonn. Guido klappert, wenn er zurück ist, hier die Häuser ab und hört nach, ob jemandem etwas aufgefallen ist. Jan, du wirst ihn dabei …« Das Klingeln seines Handys unterbrach ihn. Er zog einen Flunsch und meldete sich. Sekunden später riss er erstaunt die Augen auf. »Ist nicht wahr! … Ja, klar. Melde uns bitte bei den Kollegen an. Wir fahren sofort los.« Er beendete das Gespräch und sah lächelnd in die Runde.
    »Rück schon raus«, verlangte Welscher. Er mochte es nicht, wenn jemand seinen Informationsvorsprung derart zelebrierte.
    Fischbach kostete den Moment noch kurz aus, platzte dann aber heraus: »Bei Bauernfeind ist eingebrochen worden.« Er machte kehrt und eilte zu seiner Harley. »Los, Jan. Du kommst mit.«
    »Und wer macht hier weiter?«, rief Andrea Lindenlaub ihm hinterher.
    »Das macht Guido. Er soll Bönickhausen anrufen und um Unterstützung bitten. Wir treffen uns heute

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