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Eifelheiler (German Edition)

Eifelheiler (German Edition)

Titel: Eifelheiler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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die Kosten für den neuen Auspuff überschlagen.
Kann einem schon mal die Laune verderben.« Fischbach hieb zum Abschied mit der
Faust aufs Dach und schloss zu Welscher auf.
    Hinter dem steinernen weißen Elefanten bogen sie rechts ab.
    »Den habe ich hier noch nie gesehen«, stellte Welscher fest.
    »Dann warst du aber lange nicht mehr in Bad Münstereifel. Der
Dickhäuter gehört inzwischen zum Inventar.«
    Über den Rasen gingen sie auf die mit rot-weißen Bändern abgesperrte
Zone zu. Missmutig blickte ihnen Feuersänger entgegen.
    Welscher zeigte auf Schleifspuren im Gras, die vom Gehweg zu
Feuersänger führten. Büsche verhinderten eine freie Sicht auf den Fundort. Vor
den Sperrbändern blieben sie stehen.
    Fischbach rieb sich das entzündete Auge und sah sich um. Mit
Feuersänger untersuchten noch zwei weitere Kriminaltechniker den Tatort. Einer
kroch gerade unter einen Strauch und klaubte zusammen, was irgendwie von
Bedeutung sein könnte. Der andere krabbelte mit einer Lupe in der Hand auf
allen vieren über den Rasen.
    Eine Streifenpolizistin, die Fischbach nicht kannte, stand etwas
abseits. Vermutlich gehörte sie zu Gilles. Sie scheuchte mit strengem Blick die
Passanten davon, die sich zu nahe an den Tatort wagten.
    Feuersänger stellte sich zu ihnen. Um den Hals trug er einen
Fotoapparat. Fischbach deutete darauf. »Du schießt die Fotos heute selbst?«
    »Der Kollege ist krank«, knurrte Feuersänger. »Nutellageneration.
Beim kleinsten Schnupfen bleiben sie zu Hause.«
    Fischbach vermutete, der erkrankte Kollege hatte sich bei
Feuersänger angesteckt und lag jetzt mit einer schweren Grippe und vierzig Grad
Fieber im Bett. »Hast du schon was für uns?«
    »Ihr seid mir vielleicht lustig.« Feuersänger tippte sich an die
Stirn. »Normalerweise wäre ich doch gar nicht hier. Nur weil ein Toter gemeldet
wurde, sind wir direkt ins Auto gesprungen.«
    »Aber wenn ihr schon mal hier seid, kann ich doch wohl auch fragen.«
    »Die Tatwaffe haben wir.« Er drehte sich zu dem Mann mit der Lupe
um. »Ulli, bringst du mal den Golfschläger?«
    Der Angesprochene stand auf und ging zu einem Schild auf der Wiese,
auf der eine große Drei zu erkennen war. Dort hob er etwas Längliches auf und
kam zu ihnen herüber. Mit behandschuhten Fingern hielt er es so, dass
Feuersänger und Welscher einen Blick drauf werfen konnten. »Ein Golfschläger,
ein Driver, um genau zu sein.«
    Welscher erschauerte. »Der Schlägerkopf hat ja fast die Größe eines
Tennisballs! Und damit hat man Klötsch eins übergebraten?«
    Fischbach bemerkte, dass Welscher sich vorsichtig über die Nase
strich.
    »Ja«, bestätigte Ulli, »von hinten. Aber sicherlich nicht mit voller
Wucht, ansonsten würde Klötsch jetzt nicht im Krankenhaus liegen, sondern im
Leichenwagen.«
    »Oder es war jemand, der nicht so stark war«, sagte Fischbach.
    »Kann sein, ja«, stimmte Welscher zu. »Möglicherweise eine Frau.«
    »Bring den Schläger schon mal in den Wagen«, bestimmte Feuersänger.
    Beflissen eilte Ulli davon.
    Feuersänger hob die Kamera und fotografierte die Schleifspuren.
»Klötsch hatte fast fünfhundert Euro in der Brieftasche. Ist Gilles
aufgefallen, als er die Personalien festgestellt hat.«
    »Ein Raubüberfall war es dann wohl eher nicht«, sagte Welscher.
    »Der Täter kann auch gestört worden sein.« Feuersänger senkte das
Objektiv und fotografierte den Kollegen unter dem Busch. »Wuff, wuff«, murmelte
er.
    »Und derjenige, der stört, lässt Klötsch einfach hier liegen, ohne
Hilfe zu leisten oder zu holen?«, zweifelte Welscher.
    »Er hat ihn nicht gesehen, nehme ich an.«
    Fischbach verschränkte die Arme vor der Brust und bedeutete Welscher
mit einem Kopfnicken, nicht weiter darauf einzugehen. Stumm zählte er von drei
rückwärts. Als er bei null angekommen war, sagte Feuersänger: »Ach, übrigens.«
Er nahm die Kamera herunter und ging zu einem silberfarbenen Koffer, der auf
der Wiese stand. Er holte eine Spurensicherungstüte heraus, in der ein
Gegenstand matt im Sonnenlicht schimmerte, und reichte sie Fischbach. »Fiel
Klötsch aus der Hand, als er abtransportiert wurde.«
    Neugierig nahm Fischbach die Tüte entgegen.
    Welscher trat neben ihn. »Eine Perle«, stellte er überflüssigerweise
fest.
    »Möglicherweise hat es einen Kampf gegeben, und Klötsch hat eine
Kette zu fassen bekommen«, sagte Fischbach. Er drehte das Tütchen hin und her.
    »Perlenketten tragen eher Frauen«, sagte Welscher und tippte sich
nachdenklich

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