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Eifelheiler (German Edition)

Eifelheiler (German Edition)

Titel: Eifelheiler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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Hause?«
    Irritiert schaute Welscher Sigrid an, bevor er sich wieder Fischbach
zuwandte. »Wohin sonst?«
    Fischbach hob warnend den Zeigefinger. »Keine Alleingänge mehr. Fahr
nach Hause.«
    »Ach so, jetzt peil ich, worauf du hinauswillst.« Welscher lachte.
»Heute Abend bestimmt nicht mehr.« Er hob die Hand zum Abschied und verließ die
Küche. Sigrid folgte ihm.
    »Warte mal.« Sie griff einen verschnürten Stapel Kleidung, der auf
der Flurkommode lag. »Kannst du das bitte bei Gelegenheit zurückbringen? Wenn
ich es Hotte auftrage, wird da nie was draus.«
    Welscher erkannte die Hose wieder, die obenauf lag. Sie gehörte
Hilde Bartels. Als ersten Reflex wollte Welscher ablehnen, schließlich konnte
Fischbach sich selbst darum kümmern. Doch Sigrid zuliebe nahm er das Päckchen
entgegen. »Kein Problem«, sagte er, drückte sie noch mal kurz und ging hinaus
in die Nacht.
    Am Auto angekommen, brummte sein Smartphone und zeigte an, dass er
eine SMS bekommen hatte. Eine Einladung zum Tee
von Larissa de Witt. Sie war offensichtlich eine Nachtschwärmerin. Sein Herz
machte einen Sprung. Kurz überlegte er, die Einladung anzunehmen, entschied
sich dann aber dagegen. Nicht, weil er Fischbach versprochen hatte, nach Hause
zu fahren. Sondern weil er mit seiner immer noch ein wenig müffelnden Kleidung
nicht in die Nähe ihrer Nase kommen wollte. Und erst nach Köln und dann wieder
runter nach Kronenburg fahren, das war ihm dann doch zu anstrengend.
    Enttäuscht, gute Gründe gefunden zu haben, die Einladung heute nicht
annehmen zu können, stieg er in seinen Fiesta und fuhr nach Hause.

ZWANZIG
    Fischbach rieb sich das linke Auge. Es brannte wie neulich
das Chilibonbon von Hartmann. Immer wieder mal suchte ihn eine
Bindehautentzündung heim. Sein Arzt hatte ihm geraten, das Motorradfahren sein
zu lassen. Doch eher würde er aufs Essen als auf seine Harley verzichten.
    Sie saßen im Büro im Untergeschoss und warteten auf Maria Bartels’
Eintreffen. Sie war bereits einige Minuten überfällig.
    Welscher stand am Fenster und ließ sich den Nacken vom Licht der
Morgensonne wärmen. »Dein Auge sieht aus, als würde es in Flammen stehen.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Erneut rieb Fischbach darüber.
    »Lass die Finger davon. Wird nur noch schlimmer.«
    Als ob das so einfach wäre, dachte Fischbach. »Ich hab noch irgendwo
Kortisontropfen. Die helfen immer.«
    »Irgendwo? Die müssen kühl gelagert werden und laufen nach einigen
Wochen ab.«
    »Ist doch nur ein Trick der Pharmaindustrie. Die wollen nur mehr
verkaufen, glaub mir.«
    »Ein Trick?«
    »Sicher. Und die Politiker decken das. Alles Lobbyarbeit.«
    Bevor Welscher etwas erwidern konnte, wurde die Tür geöffnet. Gaby
Brockmeyer, die am Haupteingang Dienst schob und die Besucher empfing,
begleitete Maria Bartels herein. »Jungs, euer Gast ist da.«
    Sie warf ihnen ein Lächeln zu und zog die Tür hinter sich ins
Schloss.
    Unschlüssig blieb Maria Bartels stehen und sah sich um.
    Welscher schob ihr galant einen Stuhl hin. »Nehmen Sie doch Platz.«
    Sie setzte sich.
    Welscher lehnte sich wieder gegen die Fensterbank.
    »Schön, dass Sie es einrichten konnten, Frau Bartels«, begann
Fischbach.
    Sie musterte ihn. »Sie sehen aus wie ein Dämon.«
    »Lassen Sie sich von meinem Matschauge nicht ablenken. Ist nur
vorübergehend, ich habe noch irgendwo Tropfen.«
    »Denken Sie daran, die laufen schnell ab. Besorgen Sie sich lieber
neue.«
    »Alles nur ein Trick der Pharmaindustrie«, sagte Welscher. »Wussten
Sie das nicht?«
    Irritiert sah sie ihn an. »Ein Trick? Wer erzählt denn so einen
Quatsch?«
    »Hört man so in der Eifel.«
    »Blödsinn.«
    Fischbach warf Welscher einen ärgerlichen Blick zu. Der schmunzelte
und bedeutete ihm mit einer Handbewegung weiterzumachen.
    Er wandte sich wieder an Maria Bartels. »Danke für den Tipp, Frau
Bartels. Aber deswegen haben wir Sie nicht einbestellt, wie Sie sich sicher
vorstellen können.«
    »Ich sitze hier, weil Sie mir gedroht haben«, fuhr sie auf.
»Vorführen lassen wollten Sie mich, wenn ich nicht freiwillig erscheine. Mit
einem Streifenwagen abholen lassen wollten Sie mich.« Ihr Kiefer bebte. »Wäre
aber vermutlich immer noch besser gewesen, als wieder mit der Schrottkarre
Ihres Kollegen zu fahren.« Sie deutete mit dem Daumen auf Welscher.
    »Da muss ich Ihnen zustimmen«, sagte Fischbach und freute sich
insgeheim, dass auch Welscher mal sein Fett abbekam. »Wir haben mit Ihrer
Stiefmutter gesprochen, Frau

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