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Eifelheiler (German Edition)

Eifelheiler (German Edition)

Titel: Eifelheiler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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bereits und
nahmen Wolf in Empfang. Kurz darauf fuhren sie in Richtung Dahlem davon.
    Welscher sah ihnen hinterher. »Wer hätte das heute Morgen gedacht?
Kapitaler Fang, würde ich sagen.«
    »So ist das in unserem Beruf. Wenn du die Angel auswirfst, weißt du
nie, was du aus dem Wasser ziehst.« Fischbach kratzte sich am Kopf. »Da kommt
mir gerade noch eine Idee.«
    Welscher wartete, doch Fischbach schien nicht weitersprechen zu
wollen. »Jetzt red schon.«
    Langsam wiegte Fischbach den Kopf. »Muss noch einen Moment drüber
nachdenken.« Er nahm seinen Helm und setzte ihn auf.
    »Halt, stopp! Was hast du denn vor?« Welscher sah ihn entrüstet an.
»Du willst doch nicht etwa pitschnass auf die Maschine klettern.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    Verschmitzt lächelte Welscher. »In der Tat, die habe ich.«
    ***
    »Bist du wieder auf Hosenträger umgestiegen?«, fragte Bianca
Willms, als Fischbach den Konferenzraum betrat.
    Lässig legte er seine Daumen hinter die Gummis und ließ sie
zurückschnellen. Gott sei Dank hatte Sigrid Welscher das Wäschepaket für Hilde
Bartels mitgegeben, sonst hätte er sich mit seiner nassen Kleidung auf der
Harley vermutlich noch den Tod geholt. »Ich muss zugeben, dass ich mich
pudelwohl fühle.« Aus seiner Hosentasche zog er das Fläschchen mit den
Augentropfen. Sein Auge fühlte sich inzwischen an, als würde es lichterloh in
Flammen stehen. Er schraubte den Deckel ab, legte den Kopf in den Nacken und
tröpfelte sich etwas davon ins Auge.
    »Das sind doch nicht etwa die Tropfen, die seit Monaten im
Kühlschrank stehen«, hörte er Bianca Willms entsetzt sagen.
    Er steckte die Flasche wieder weg und blinzelte einige Male, damit
sich der Medikamentenfilm verteilte. »Was soll ich machen? Um zum Arzt zu
gehen, fehlt mir im Moment ein wenig die Zeit, oder?«
    »Aber die sind doch …«
    »… abgelaufen, ich weiß«, unterbrach er sie genervt. Zum ersten
Mal verstand er, warum Welscher immer so empfindlich reagierte, wenn jemand
eine spitze Bemerkung über seine Fanta ohne Eis fallen ließ. »Glaub mir, du
bist nicht die Erste, die sich Sorgen macht.« Sein Blick fiel auf den Monitor
des Notebooks. Augenblicklich schoss ihm die Röte ins Gesicht. »Das kann doch
wohl nicht … dieser verdammte Hurensohn! Versprochen hat er es mir, und dann
das!« Ihm leuchtete das Foto entgegen, das Welscher in Veronika Kramanns Keller
von ihm geschossen hatte: auf dem Rücken liegend, zappelnd wie ein Käfer.
    »Er kann nichts dafür. Ich habe sein Handy gehackt. Ist nur ein
Hintergrundbild. Wenn es dich stört …« Sie ließ den Satz unvollendet.
Stattdessen klickte sie einige Male mit der Maus, dann war das Foto
verschwunden. »Fand dich so süß auf dem Bild.«
    »Süß?«
    »Hilflos. Wie ein Baby.«
    Fischbach streckte sich. »Also wirklich. Das ist ja wohl …«
    »Oh Gott«, rief sie erschrocken.
    »Was ist?«
    »Aus Versehen habe ich es an alle E-Mail-Empfänger im Haus
geschickt.«
    Fischbachs Blut rauschte in seinen Ohren. Er stützte sich auf eine
Stuhllehne. »Was? Wiederhol das bitte.«
    Sie sah auf und lachte. »Kleiner Scherz. Nichts passiert.«
    Einen Moment lang sah er sie ungläubig an. So kannte er sie nicht,
aber die neue, lockere Art, die sie gerade an den Tag legte, gefiel ihm.
Erleichtert darüber, dass nichts passiert war, beschloss er, ihr zu verzeihen.
»Okay, Schwamm drüber.« Er sah sich um. »Wann kommen die anderen?«
    »Bin schon da«, hörte er Welscher hinter sich sagen. Er stürmte an
Fischbach vorbei und nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kasten am Fenster.
»Mal sehen, ob deine Theorie wirklich so klasse ist, wie du eben im Büro
behauptet hast. Könnte auch nach hinten losgehen.« Gierig trank er.
    »Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Warte ab, trennen
können wir die Kampfhähne immer noch.«
    Bianca Willms sah auf. »Hähne? Mindestens ein Kampf huhn ist dabei.«
    Fischbach seufzte. Heutzutage war alles viel komplizierter als
früher. Ohne Absicht tappte er immer wieder in die Geschlechterfalle. »Ist doch
nur eine Redewendung. Und ich habe noch nie etwas von Kampfhühnern gehört«,
wandte er ein.
    »Geschenkt. Übrigens: Bönickhausen ist in Düsseldorf«, teilte sie
ihm mit. »Die Bartels und der Wolf müssten gleich eintreffen. Die Kollegen
haben eben angerufen. Und dann hat sich Sylvia Neuroth gemeldet.«
    »Ach nee«, sagte Welscher. »Die Hexe ist wieder eingeflogen? Was hat
sie denn gesagt?«
    »Sie hat einige Tage bei einer

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