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Eifelheiler (German Edition)

Eifelheiler (German Edition)

Titel: Eifelheiler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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gehört …«
    »Auf keinen Fall«, unterbrach Welscher sie barsch.
    Sie setzte eine beleidigte Miene auf. »Musst ja nicht gleich wild
werden.«
    »Okay, lassen wir das«, sagte Fischbach. »Erzählt mal lieber, womit
ihr euch den Morgen vertrieben habt.« Er sah sich suchend um. »Gibt es noch
Kaffee?«
    Bianca Willms sprang auf und ging zur Anrichte am Fenster, auf der
die Kaffeemaschine vor sich hin zischte.
    Welscher runzelte die Stirn. Fischbach behandelte Bianca Willms
mitunter wie eine persönliche Sekretärin. Er überlegte, ob er ihn darauf
ansprechen sollte, und entschied, auf eine Gelegenheit zu warten, bei der sie
allein wären. »Erzähl du doch erst mal, was die Obduktion ergeben hat. Hat Dr. Neumann
was Interessantes rausgefunden?«
    Fischbach rieb sich die Augen. »Wenn du meinst. Gab aber keine
Überraschung. Feuersänger lag mit seiner ersten Einschätzung ganz richtig. Ein
Messerstich durchtrennte die Hauptschlagader am linken Bein, ein weiterer ging
in die rechte Herzkammer. Die beiden Messerstiche waren eindeutig ursächlich für
das Ableben der Kramann.«
    Bianca Willms stellte ihm die Kaffeetasse hin und schob Milch und
Zucker daneben. »Bestialisch«, murmelte sie.
    »Und der Todeszeitpunkt?«, fragte Welscher.
    »Hm, du weißt ja, wie ungenau das Ganze ist.«
    »Aber einen ungefähren Wert wird es doch geben?«
    »Nachmittag. Mit Tendenz zum Abend hin.«
    Das Telefon schrillte. Fischbach beugte sich zur Mitte des Tisches,
nahm den Hörer und meldete sich. Stumm hörte er zu und legte dann ebenso
kommentarlos wieder auf. »Feuersänger kommt gleich vorbei. Er meint, er hätte
was für uns.«
    »Da bin ich aber gespannt«, sagte Welscher. »In der Zwischenzeit
kann ich dir ja mal zeigen, womit wir uns beschäftigt haben.«
    »Wurde auch Zeit, leg los.« Fischbach schlürfte seinen Kaffee und
nickte erwartungsvoll.
    »Zuerst mal: Biancas selbst gestrickte Datenbank ist eine Wucht«,
sagte Welscher.
    »Ist kein großes Ding«, murmelte sie verlegen.
    »Doch, doch«, beharrte Welscher. »Wenn wir hiermit durch sind, gehen
wir damit zum Chef.« Er wandte sich wieder Fischbach zu. »Das Soziogramm war
auf Knopfdruck fertig. Wir mussten nur noch ein paar handschriftliche
Ergänzungen machen.« Er schob Fischbach das Papier in DIN-A 3-Format
zu. »Bianca, erklär mal, wie dein Programm funktioniert.« Welscher sah sie
auffordernd an.
    »Eigentlich ganz einfach. Ich füttere den Computer mit dem, was die
Kolleginnen und Kollegen herausfinden, und versehe die Infos mit
Sortierkriterien. Nehmen wir Heiler als Beispiel.« Sie zeigte auf einen Kreis
in der Mitte des Blattes, in dem der Name des Opfers stand. »Das
Sortierkriterium Heiler habe ich überall dort hinterlegt, wo eine entsprechende
Verbindung besteht oder angesprochen wurde. In einem Pop-up kann ich
zusätzliche Informationen erfassen, wie etwa den Verwandtschaftsgrad. Alles
über Tastaturkürzel, dauert also nicht lange.« Stolz blinzelte sie Fischbach
an.
    »Dann wird das Ganze grafisch umgesetzt«, ergänzte Welscher. »Und
als besonderes Highlight ist zu erwähnen: Die Daten sind bereits für die
Staatsanwaltschaft aufbereitet. Wir ersparen uns somit Aktenarbeit.«
    Fischbach betrachtete den Ausdruck. Mit dem Zeigefinger fuhr er die
Linien und Objekte ab. »Beeindruckend«, lobte er schließlich. »Wirklich
beeindruckend.«
    »Du siehst darauf alles, was wir bisher wissen.« Welscher beugte
sich vor. »Pass auf, ich fasse mal zusammen, was unsere Ermittlungen bisher
erbracht haben: Veronika Kramann wurde von allen, die wir oder die Kollegen,
die sich in der Nachbarschaft umgehört haben, befragt haben, als gutherzig,
gläubig, großzügig, freundlich und zuvorkommend beschrieben. Niemand kann sich
vorstellen, warum eine solch liebenswerte Frau so brutal ermordet wurde. Sie
hat eine Schwester, mit der wir demnächst mal reden sollten, Maria Bartels,
verheiratet mit Ralf Klötsch, wohnhaft in Dahlem.« Welscher fuhr mit dem Zeigefinger
über den Ausdruck, als ob er Blindenschrift lesen würde.
    »Sie Bartels, er Klötsch? Wie ungewöhnlich. Sind die wirklich
verheiratet?«, fragte Fischbach.
    »Stell dir vor, es soll vorkommen, dass die Frau den Nachnamen ihres
Mannes nicht annimmt. Das erlaubt der Gesetzgeber sogar, selbst hier in der …«
    Fischbach stöhnte auf. »Verschon mich mit dem Rumgeätze. Mach mal
lieber weiter.«
    »In der wunderschönen Eifel, in der die liebreizendsten und
offensten Menschen des Planeten leben, wollte ich

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