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Eifelheiler (German Edition)

Eifelheiler (German Edition)

Titel: Eifelheiler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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Selbstmitleid, und jetzt riet
er einer fremden Person, sich eine Trennung nicht so zu Herzen zu nehmen.
Verrückt.
    Klötsch sah sie verständnislos an. »Was meinen Sie?«
    »Mein Kollege wollte Ihnen sagen, dass andere Mütter auch nette
Töchter haben«, erklärte Fischbach, »und dass Sie darüber hinwegkommen werden.
Sie werden ihr Glück woanders finden. Klammern Sie sich nicht an Ihre Frau.« Er
wandte sich an Welscher. »Habe ich es so richtig wiedergegeben?«
    »Ja. Aber dein Spruch mit den Müttern und Töchtern hat einen Bart.
Den bringst du jedes …«
    »Sie haben mich wohl missverstanden«, unterbrach ihn Klötsch.
    »Ach ja?« Welscher wechselte mit Fischbach einen irritierten Blick.
    »Also … ich …«
    »Jetzt lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen.«
    »Ich … Meine Zukunftspläne habe ich nicht mit Maria geschmiedet. So,
jetzt ist es raus.« Klötsch wirkte, als wäre ihm ein Stein vom Herzen gefallen.
    Erstaunt beugte sich Fischbach vor. »Sondern?«
    »Mit Vrönn.«
    »Mit Vrönn?«
    »Ja sicher.«
    Fischbach blieb der Mund offen stehen.
    Welscher konnte es ihm nicht verdenken. Sein Kollege war offenbar
genauso überrascht über diese Wendung wie er selbst.
    »Damit keine Verwechselung passiert: Wir sprechen von Veronika
Kramann, dem Mordopfer?«, fragte Fischbach.
    »Ja.« Klötsch sah versonnen zum Fenster hinaus. »Vrönn war so eine
liebe Person. Warmherzig und gütig. Ganz anders als Maria.«
    »Patrick würde Ihnen nicht zustimmen.« Die Spitze hatte sich
Welscher nicht verkneifen können.
    »Jeder hat einen dunklen Punkt auf der Seele. Bei Vrönn war es ihr
Enkel. Aber ich bin sicher, diese schwarze Stelle hätte ich irgendwann bei ihr
gelöscht.«
    »Wenn Sie meinen. Wusste eigentlich Ihre Frau von Ihrem Verhältnis?«
    »Mhm.«
    »Und seit wann?«
    Klötsch kaute missmutig auf seiner Unterlippe.
    »Seit wann?«, grollte Fischbach.
    »Ich habe es ihr am Samstag beim Frühstück gebeichtet.«
    Welscher horchte auf und setzte sich gerade hin. Eifersucht. Ein astreines
Mordmotiv. »Wie hat sie reagiert?«
    »Sie hat das Mittagessen versalzen. Es war noch abscheulicher als
sonst.« Klötsch schüttelte sich.
    »Was noch? Vorwürfe? Wutausbrüche? Fliegende Kochtöpfe?«
    »Nichts dergleichen. Aber ihr Blick hätte Steine töten können.«
    Welscher sah Fischbach etwas auf den Tisch kritzeln. Es sah aus wie Motiv Eifersucht und Verhältnis der
Schwestern . Offensichtlich war Fischbach auf der gleichen Fährte wie er.
    »Wann haben Sie Veronika Kramann zum letzten Mal gesehen?«
    Die Gesichtsfarbe von Klötsch wechselte ins Dunkelrote. Er presste
stumm die Lippen aufeinander.
    »Jetzt habe ich aber bald die Faxen dicke«, polterte Fischbach. »Wir
haben nicht den ganzen Tag Zeit, wie Sie sich sicher denken können. Es gibt
einen Mordfall aufzuklären. Also?«
    »Am Samstag.«
    »Geht’s auch genauer?«
    »Kurz bevor ich runter zum Restaurant bin. Ich bin noch schnell bei
Vrönn vorbeigefahren und habe ihr von meinem Geständnis erzählt.«
    »Dann wussten Sie also von ihren Plänen, heimlich das Haus zu
hüten?«
    »Ja. Sie war ein wenig besorgt, dass ich mit meinem Besuch alles
durchkreuzen könnte. Sie wollte ja inkognito bleiben. Deswegen war ich am
nächsten Morgen, als Sie mich überraschten, auch schon so früh dort. Ich sollte
mich unauffällig reinschleichen.«
    »Als Sie Veronika Kramann am Samstag verließen, lebte sie also
noch.« Welscher versuchte, ihn auf subtile Art und Weise aus der Reserve zu
locken.
    »Ja sicher«, fuhr Klötsch auf. »Ich bin nicht der Mörder.«
    »Warum haben Sie uns denn dann nicht sofort von Ihrem Besuch bei ihr
berichtet?«
    »Weil ich Sorge hatte, Sie würden mir etwas anhängen.«
    Welscher beugte sich vor. »Haben Sie denn ein Motiv?«
    »Natürlich nicht!«, rief Klötsch aufgebracht. »Haben Sie mir nicht
zugehört? Ich liebte diese Frau.«
    »Sie können viel behaupten. Vielleicht ging es Ihnen nur um ihr
Geld. Oder um die Chance, Ihrer Ehefrau eins auszuwischen.«
    »Das ist ja wohl die Höhe«, empörte sich Klötsch und sprang auf.
»Ich denke, es ist an der Zeit, einen Anwalt einzuschalten.«
    Beschwichtigend hob Fischbach eine Hand. »Nichts überstürzen, bitte.
Wir stellen nur ein paar Fragen, kein Grund zur Aufregung.«
    »Sagen Sie«, grummelte Klötsch, ließ sich aber wieder auf seinen
Stuhl sinken.
    »Wie verstand sich Veronika Kramann mit Ihrer Frau?«, wollte
Fischbach wissen.
    »Licht und Schatten, Feuer und

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