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Eigentor für Moritz

Eigentor für Moritz

Titel: Eigentor für Moritz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Nahrgang
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Moritz sich auf den Weg zur Cafeteria. Kurz vor dem Eingang hört er seinen Namen. Er schaut sich um – niemand! Was soll denn das? Für solche Spielchen ist er jetzt wirklich zu hungrig.
    »Moritz!« Die Stimme kommt aus dem Gebüsch. Sie klingt auch nicht wirklich nach Spaß. Eher nach einer Notlage. Also wenigstens mal nachschauen!
    Mark! Zusammengekauert hockt er hinter der Hecke. »Pst, komm her und duck dich!«, flüstert er.
    Moritz zeigt ihm den Vogel. »Räuber und Gendarm, ist das nicht eher etwas für den Kindergarten?«
    »Nun komm endlich!«, drängt Mark. »Sonst sieht sie dich noch.«
    »Hä?« Moritz versteht nur Bahnhof. Aber dann kauert er sich doch neben Mark. Vielleicht kann er so den Grund für dessen geistige Umnachtung herausfinden.
    Wie ein Spion späht Mark durch die Zweige. »Da, da ist sie, siehst du?«
    Celina. Sie läuft über den Schulhof und dreht den Kopf wie ein Wendehals.
    »Die sucht mich«, flüstert Mark unglücklich.
    »Dich? Warum denn das?«
    Mark verdreht die Augen. »Warum wohl? Weil sie in mich verknallt ist, deshalb!«
    »In dich?«
    »Ja, leider. In jeder Pause labert sie mich zu.«
    Moritz grinst. »Beileid, Mann. Das wünscht man nicht mal einem VfBer.«
    Mark nickt düster. »Wenn ich das geahnt hätte, wäre ich auf meiner alten Schule geblieben«, seufzt er.
    »Aber Latein …?«, gibt Moritz zu bedenken. »Und der ganze andere Quatsch?«
    Mark winkt ab. »Nicht halb so schlimm wie diese Nervensäge.«
    Oje! Dann ist es wirklich schlimm. Mark ist zwar ein Spieler des Lieblingsfeindes, aber in so einer Situation müssen Fußballer die Konkurrenz vergessen und zusammenhalten. »Ich weiß, wie du sie loswirst«, bietet Moritz an.
    »Ehrlich? Spuck’s aus!«
    »Sag ihr, dass du Fußballer mit Leib und Seele bist. Justin Bieber findest du voll doof, und überhaupt kann dieser Himbeerheini kein bisschen singen. Das verscheucht sie bestimmt.«
    »Fußballer, Justin Bieber, Himbeerheini«, murmelt Mark. »Alles klar, Mann! Das vergesse ich dir nie. Und weil du jetzt dicke einen gut bei mir hast, gebe ich dir auch einen Tipp. Es geht um den Spanier. Hört auf, euch bei dem abzustrampeln!«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, ihr wollt diesen Fisch unbedingt an Land ziehen, dabei hängt er schon längst bei uns an der Angel.«
    »Fisch? Angel?« Moritz versteht kein Wort. Vielleicht ist Mark doch ganz plötzlich verrückt geworden.
    »Also, dann noch mal schön langsam zum Mitschreiben«, sagt Mark. »Ihr wollt Roberto unbedingt haben. Deshalb schleimt ihr dauernd um den rum. Dabei hat der Typ sich schon längst beim VfB angemeldet. Unser Trainer hat bereits einen Spielerpass für ihn beantragt.«
    »Das glaube ich nicht«, sagt Moritz entgeistert.
    Ich find’s cool bei euch. Ich freue mich, wenn ich für Blau-Gelb spielen darf?
    Alles nur Heuchelei? Vielleicht. Aber das gute Zusammenspiel, das blinde Verständnis, so spielt doch kein Betrüger. Oder doch?
    »Das glaube ich nicht«, wiederholt Moritz mit Nachdruck.
    Mark zuckt die Schultern. »Dann eben nicht. Aber ganz im Vertrauen. Von mir aus hättet ihr ihn haben können. Ich kann ihn nicht ausstehen.«
    Mit rebellischem Knurren macht Moritz’ Magen auf sich aufmerksam. Aber Moritz ist der Appetit vergangen und er knurrt zurück: »Sei still!«
    »Bitte, wie du willst«, sagt Mark beleidigt. »Aber fallt nicht reihenweise in Ohnmacht, wenn ihr den Spanier im VfB-Trikot auflaufen seht. Wäre doch schade, wenn das nächste Derby deswegen ausfallen müsste.«

Krisensitzung

    S chaut euch das bitte mal im Atlas auf der Seite 15 an und sucht …«
    Erdkunde, Norddeutsches Tiefland. Aber Moritz hat wirklich andere Sorgen. Hat sich Mark die ganze Geschichte aus den Fingern gesogen? Warum? Nur um so ein blödes Gerücht in die Welt zu setzen? Über kurz oder lang käme die Wahrheit sowieso ans Licht. Und dann ist da noch die Sache mit der verschleppten Anmeldung. Verhält sich jemand so, der unbedingt zu Blau-Gelb will? Also was nun? Ist Mark ein Lügner oder Roberto ein Verräter?
    Moritz beugt sich über sein Heft und schreibt: Müssen reden! Gleich nach der Schule! Sehr wichtig! Mit einem Räuspern schiebt er Catrina die Nachricht hinüber.
    Herr Laubmühlen stört. »Also, Moritz! Welche Flüsse hast du gefunden?«
    Gar keine, Mist!
    Catrina stößt Moritz an und hält ihm ihr Heft hin. Da steht: Elbe, Weser, Aller … Aber da steht auch noch etwas anderes. Habe heute wenig Zeit! Krankenbesuch!
    Oje, wenn’s dumm läuft,

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