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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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fünfzigsten Mal den Sofabezug glatt strich. Tante Mercy verlangte immer ein Kissen und zwei Decken, Tante Grace hingegen wollte zwei Kissen und eine Decke. Tante Mercy konnte benutzte Decken nicht leiden, was bedeutete, dass man jede Decke erst waschen musste, ehe Tante Mercy sie auch nur anfasste. Und Tante Grace konnte keine Kissen leiden, die nach Haaren rochen, selbst wenn es ihre eigenen waren. Das Traurige daran war, dass ich seit dem »Unfall« mehr über ihren Kissenfimmel und ihre Lieblingsverstecke für Kaffee-Eiscreme wusste, als ich es jemals wissen wollte.
    Der Unfall.
    Wenn bisher vom »Unfall« die Rede gewesen war, dann war damit immer der Autounfall meiner Mutter gemeint gewesen. Jetzt war es die für den Süden typische höfliche Umschreibung für den Zustand, in dem sich Tante Prue befand. Ich wusste nicht, was ich schlimmer fand, aber wenn Amma erst einmal angefangen hatte, mit dem »Unfall« zu argumentieren, konnte nichts in der Welt sie mehr von ihrer Meinung abbringen.
    Ich versuchte es trotzdem. »Sie legen sich doch spätestens um acht Uhr ins Bett. Wie wär’s, wenn wir mit ihnen Scrabble spielen, und ich gehe erst aus dem Haus, wenn alle schlafen?«
    Amma schüttelte den Kopf, während sie Backbleche in den Herd schob oder herausholte. Zimtkekse. Zuckersirupgebäck. Shortbread. Kekse über Kekse, aber keine einzige Pastete. Cookies waren zum Verschenken gedacht. Allerdings nicht für die Ahnen. Ich weiß nicht, warum, aber sie waren wohl nicht sonderlich scharf auf Kekse. Was gleichzeitig bedeutete, dass Amma immer noch nicht mit ihnen gesprochen hatte.
    »Für wen backst du heute Abend, Amma?«
    »Warum, bist du dir jetzt zu schade für meine Kekse?«
    »Nein, aber du hast sie auf ein Spitzendeckchen gelegt, und das heißt: Die Kekse sind nicht für mich.«
    Amma arrangierte das Gebäck auf einem Tablett. »Na, du bist mir ja ein ganz Schlauer. Die Kekse sind fürs Krankenhaus. Ich dachte mir, die netten Krankenschwestern dort würden sicher ein paar davon mögen, damit ihnen die Nacht nicht so lang wird.«
    »Ich darf also gehen?«
    »Du bist dümmer, als ich dachte, wenn du tatsächlich glaubst, Savannah Snow legt Wert auf deine Gesellschaft.«
    »Es ist doch nur eine ganz normale Schulparty.«
    Sie senkte die Stimme. »Es gibt keine ganz normale Schulparty, wenn eine Caster, ein Inkubus und eine abgetakelte Sirene dabei sind.« Amma konnte selbst wenn sie leise sprach ein Donnerwetter loslassen. Sie schlug die Tür des Backofens zu und stemmte die Hände in die Hüfte.
    »Viertel-Inkubus«, flüsterte ich zurück. Als ob das irgendetwas geändert hätte. »Die Party ist bei den Snows zu Hause. Du weißt doch, wie die sind.« Ich ahmte Reverend Blackwell nach, eine meiner besten Nummern. »Ehrbare, gottesfürchtige Menschen. Bei ihnen liegt die Bi-hi-bel neben dem Bett.« Amma sah mich streng an. Ich gab es auf. »Es wird schon nichts passieren.«
    »Wenn ich jedes Mal, wenn du das gesagt hast, einen Nickel bekommen hätte, würde ich heute in einem Schloss wohnen.« Amma deckte die Kekse mit Frischhaltefolie ab. »Wenn die Party bei den Snows ist, warum gehst du dann überhaupt hin? Sie haben dich im vergangenen Jahr auch nicht eingeladen, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Ich weiß. Aber ich dachte, es könnte lustig werden.«
    Ich traf mich mit Lena an der Ecke der Dove Street, denn sie hatte noch weniger Glück mit ihrem Onkel als ich mit Amma und musste sich deshalb heimlich aus dem Haus schleichen. Vor lauter Angst, dass Amma sie entdecken und wieder nach Hause schicken könnte, hatte sie den Leichenwagen eine Straße weiter geparkt. Schwer vorstellbar, dass irgendjemand ein so auffälliges Auto übersehen würde.
    Macon hatte darauf beharrt, dass niemand auf irgendwelche Partys ging, solange die Ordnung nicht wiederhergestellt war – am allerwenigsten zu den Snows. Genauso energisch hatte Ridley darauf bestanden, exakt das zu tun. Wie sollte sie sich jemals mit ihrem Schicksal als Sterbliche abfinden können, wenn sie nichts von dem tun durfte, was ihre sterblichen Freunde taten? Teller wurden gegen die Wand geworfen und am Schluss knickte Tante Del ein. Macon blieb zwar hart, aber trotzdem ging Ridley erhobenen Hauptes zur Tür hinaus, und Lena hatte sich etwas einfallen lassen müssen, um von Ravenwood wegzukommen.
    »Er denkt, ich bin in meinem Zimmer und schmolle, weil ich nicht wegdarf.« Lena seufzte. »Und das war auch so, bis ich herausgefunden habe, wie ich mich am

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