Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)
Sterblichen verbanden. Irgendwie passte das. Sie winkte mir zu und verschwand um die Ecke, während ich mich wieder Marians dunklem Haus zuwandte.
Ich legte den Stapel Post auf den Schaukelstuhl neben der Eingangstür und hoffte, dass er am nächsten Morgen nicht mehr da wäre. Vor allem aber hoffte ich, dass meine Erinnerungen an die Temporis Porta ausgelöscht wurden.
»Du hast was gemacht? Bitte sag, dass das nicht wahr ist.«
Wir waren im Cineplex und standen in der Schlange für Popcorn an. Lena war nicht so begeistert über meine Idee, Liv zu Savannahs Party einzuladen, wie ich es gehofft hatte. Genau genommen war sie so wenig begeistert darüber, wie ich es befürchtet hatte. Aber wenn Liv zur Party käme, würde Lena sowieso herausfinden, dass ich sie eingeladen hatte. Es war also besser, die Prügel jetzt gleich einzustecken. Eine wütende Freundin war das eine. Aber ein wütendes Caster-Mädchen bedeutete, dass man sich den Hals brechen oder von einer Klippe stürzen konnte.
Ich hatte vorgehabt, Lena von der Temporis Porta zu erzählen, die Liv und ich gefunden hatten. Aber wenn sie schon auf die Party-Einladung so heftig reagierte, war es besser, damit noch zu warten und erst einmal die Sache mit der Einladung zurechtzurücken.
Seufzend setzte ich zu einer Erklärung an, obwohl ich genau wusste, dass es zwecklos war. »Wenn du wirklich Grund hättest, dir Sorgen zu machen, dann würde ich Liv garantiert nicht ausgerechnet dorthin einladen, wo du bist. Dann würde ich die Sache heimlich angehen, meinst du nicht auch?«
»Was meinst du mit heimlich angehen?«
Ich zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Weil ich ja nichts heimlich tun will.«
»Aber angenommen, du wolltest etwas heimlich tun.«
»Will ich aber nicht.« Ich hatte gleich geahnt, dass es ein Fiasko werden würde.
»Ethan, doch nur mal angenommen.«
»Das ist eine Falle.« Ich würde mich hüten, mich mit einem Mädchen über rein hypothetische Fragen zu streiten.
Wir waren am Tresen angekommen und ich zog mein Portemonnaie aus der Tasche. »Was nimmst du?«
Lena sah mich an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. »Das Übliche.«
Was nahm sie denn immer? Was war denn das Übliche? Mein Kopf war wie leer gefegt.
»Das Übliche«, wiederholte ich dümmlich.
Sie sah mich von der Seite an und bestellte dann an der Kasse. »Popcorn mit Karamell, bitte.«
Alles in Ordnung mit dir?
Ja, ich stand nur auf der Leitung. Weiß auch nicht, warum.
Der Mann an der Kasse schob Lenas Popcorn über die Theke und schaute mich an. Ich überflog den Aushang an der Wand. »Wie wär’s mit … Popcorn und scharfen Tamales?«
Scharfe Tamales?
Sie haben keine Zimtpastillen, L.
Denkst du gerade an jemanden Bestimmten?
Ich zuckte die Schultern. Amma machte mit ihrem Hackmesser keine Frühlingsrollen mehr und rührte keine Pasteten mehr mit der Einäugigen Drohung. Die gespitzten Bleistifte der Härte 2 blieben in der Schublade und seit Wochen hatte ich kein Kreuzworträtsel mehr auf dem Küchentisch liegen sehen.
Ethan, mach dir keine Gedanken wegen Amma.
Amma ist noch nie so lange ins Dunkle gereist. In unserem Vorgarten hängen jetzt Flaschen am Baum.
Seit Abraham bei euch aufgetaucht ist?
Eigentlich seit Anfang des Schuljahres.
Wenn du dir solche Sorgen machst, warum sprichst du dann nicht einfach mit ihr?
Hast du jemals versucht, mit Amma über etwas zu sprechen, wenn sie nicht wollte?
Ja. Nein. Vielleicht sollten wir selbst einmal mit diesem Bokor reden.
Nimm’s mir nicht übel, aber der gehört nicht zu der Sorte Menschen, der man die eigene Freundin vorstellen möchte. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es für eine Caster dort nicht sogar gefährlich ist.
Die gesamte Cheerleader-Truppe rauschte an uns vorbei. Ridley war in Begleitung eines Typen, den ich nicht kannte und der seine Hand in die Po-Tasche ihres hautengen Rocks gesteckt hatte. Er war nicht von der Jackson High. Ich tippte auf Summerville. Savannah hatte sich an Link geklammert, der aber nur Augen für Ridley hatte, die wiederum so tat, als wäre er Luft für sie. Savannah platzte fast vor Wut. Sie war jetzt nicht mehr die Nummer eins der Cheerleader-Pyramide.
»Setzt ihr euch zu uns?«, rief Link mir im Vorbeigehen zu.
Savannah verzog ihren Mund zu einem angestrengten Lächeln und winkte. Lena sah ihnen hinterher, als spazierten sie in Unterwäsche durch die Gegend.
»Ich werde mich niemals daran gewöhnen«, sagte sie.
»Ich auch nicht.«
»Hast du
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