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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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auf den Kopf fiel.
    Ich schaute erst wieder hoch, als es klingelte.
    Mrs English starrte mich an, und ihr Blick war so irritierend leer, dass ich einen Moment lang dachte, sie hätte zwei Glasaugen und nicht nur eines.
    Ich versuchte, mir einzureden, dass heute, am ersten Schultag, jeder ein bisschen daneben sein durfte. Dass vielleicht etwas mit ihrem Kaffee nicht in Ordnung gewesen war.
    Aber wir waren hier in Gatlin, deshalb war die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich täuschte, ziemlich groß.
    Nach der Englischstunde hatten Lena und ich bis zum Nachmittag keinen gemeinsamen Unterricht mehr. Ich hatte Mathe und Lena Physik.
    Link – und jetzt auch Ridley – hatte man in Anwendungsbezogenes Rechnen gesteckt, den Kurs, den man belegen musste, wenn klar war, dass man es im Fortgeschrittenen-Mathekurs nicht weit bringen würde. Alle nannten es nur Burger-Mathe, weil man dort bloß lernte, wie man Wechselgeld rausgab. Links gesamter Stundenplan las sich so, als hätten die Lehrer beschlossen, dass er nach seinem Abschluss sowieso bei Ed an der Tankstelle landen würde. Genau genommen war sein Stundenplan eine einzige Freistunde. Ich hatte Biologie, er hatte Musik für Muskelpakete, ich hatte Weltgeschichte, er hatte KSS – Kultur der Südstaaten oder »Knutschen mit Savannah Snow« wie Großmaul Link es nannte. Im Vergleich zu ihm kam ich mir vor wie ein Spitzenforscher. Aber ihn schien das nicht zu stören, und wenn doch, dann fiel es nicht auf, weil ihn andauernd Mädchen umschwärmten.
    Um ehrlich zu sein, mir war es egal, ich wollte einfach nur in das vertraute Chaos des ersten Schultags eintauchen, damit ich die verrückte Botschaft auf meinem Schulblock vergessen konnte.
    Ich glaube, es gibt nichts Besseres als einen beschissenen Sommer voller Nahtod-Erfahrungen, um den ersten Schultag als ein großartiges Ereignis zu empfinden. Das dachte ich allerdings nur, bis ich in die Cafeteria kam und mir klar wurde, dass es Sloppy Joes gab. Natürlich. Nichts war typischer für den ersten Schultag als ein Hamburger mit Hackfleischsoße.
    Ich entdeckte Lena und Ridley sofort. Sie saßen allein an einem der orangefarbenen Tische und die Jungs umkreisten sie wie hungrige Geier. Inzwischen gab es niemanden mehr, der nicht schon von Ridley gehört hatte, und alle wollten einen Blick auf sie werfen.
    »Wo ist Link?«
    Ridley deutete mit einer knappen Kopfbewegung in eine Ecke der Cafeteria, wo Link von Tisch zu Tisch ging wie ein gefeierter Champion. Auf Ridleys Tablett türmten sich Schokoladenpudding, rote Götterspeise und scheibenweise trockener Napfkuchen. »Hungrig, Rid?«
    »Was soll ich sagen, Boyfriend? Mädchen sind Naschkatzen.« Sie nahm eine Schale Pudding und schaufelte ihn in sich hinein.
    »Ärger sie nicht. Sie hat einen schlechten Tag«, sagte Lena.
    »Ach ja? Was ist passiert?« Ich biss in meinen ersten matschigen Hamburger des Schuljahrs.
    Lena warf einen vielsagenden Blick zu einem der Tische. » Das ist passiert.«
    Link hatte einen Fuß auf einen Stuhl gestellt, sich über den Tisch gebeugt und unterhielt sich mit den Cheerleadern, wobei seine besondere Aufmerksamkeit der Teamchefin galt.
    »Ach, das hat nichts zu bedeuten. So ist er halt. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, Rid.«
    »Warum sollte ich mir denn Gedanken machen?«, fauchte sie. »Nichts interessiert mich weniger.« Als ich auf ihr Tablett blickte, sah ich, dass sie schon vier Schalen Pudding verputzt hatte. »Morgen tauche ich hier sowieso nicht mehr auf. Diese Schule ist der totale Schwachsinn. Man läuft von einem Klassenzimmer ins nächste wie eine Herde Schafe oder Kühe oder wie …«
    »Wie eine Schule?« Ich konnte es mir nicht verkneifen.
    Ridley verdrehte die Augen, entnervt, dass ich anscheinend überhaupt nichts kapierte. »Wenn schon, dann wie Schüler.«
    »Ich habe von Fischen geredet. Einen Schwarm Fische nennt man auch Schule. Wenn du in die Schule gegangen wärst, dann wüsstest du das.« Ich ging in Deckung, um ihrem Löffel auszuweichen.
    »Das ist doch nicht der Punkt.« Lena warf mir einen warnenden Blick zu.
    »Nein, der Punkt ist, dass du eine Solokünstlerin bist, die sich in Herden nicht wohlfühlt«, sagte ich und versuchte, mitfühlend zu klingen. Ridley widmete sich ihrem nächsten Pudding mit bewundernswertem Zuckerfanatismus, ließ dabei jedoch kein Auge von Link.
    »Sich an jemanden ranzuschmeißen, ist erniedrigend. Es ist erbärmlich. Es ist …«
    »Sterblich?«
    »Genau.« Sie schüttelte sich und

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