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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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ob es für sie ein Feiertag war oder nicht.
    Ja, ich weiß.
    Lena stand in der Küchentür und sah mich an.
    L, es ist nicht so, wie du denkst.
    Lena ging zur Anrichte, wo sich die Essensreste türmten. »Was ich denke, ist, dass du ein paar Stücke von Ammas Kuchen einpacken und in die Tunnel bringen solltest.«
    »Warum willst du, dass ich das tue?«
    Lena sah mich beschämt an. »Ich habe ihre Gefühle nicht verstanden. Bis zu der Nacht, als Ridley den Furor aussprach. Ich weiß, wie es ist, wenn man keine Freunde hat. Und noch schlimmer muss es sein, wenn man Freunde hatte und sie dann verliert.«
    »Willst du etwa damit sagen, dass Liv und ich Freunde sein sollen?« Das nahm ich ihr nicht ab.
    Sie schüttelte den Kopf. Ich sah, wie schwer ihr das Gespräch fiel. »Nein, ich will damit sagen, dass ich dir vertraue.«
    »Ist das einer dieser Tests, die Jungs nie kapieren und bei denen sie eigentlich nur versagen können?«
    Lena lächelte und wickelte den übrig gebliebenen Pekannusskuchen in Alufolie. »Diesmal nicht.«
    Lena und ich hatten noch nicht einmal die Haustür geöffnet, als Amma uns schon ertappte. »Wo wollt ihr denn hin?«
    »Wir fahren nach Ravenwood. Ich möchte Liv ein Stück von deinem Pekannusskuchen bringen.«
    Amma wollte mich mit einem bösen Blick abstrafen, aber irgendwie kam mir der Blick gar nicht so böse vor. »Mit anderen Worten, ihr wollt hinunter in die Tunnel.«
    »Nur um Liv zu treffen, Ehrenwort.«
    Amma rieb ihr goldenes Amulett. »Fix hin und sofort wieder zurück. Ich will nichts von Castern oder Feuern, von Vexen oder anderen Dämonen hören. Kein Sterbenswörtchen. Habt ihr mich verstanden?«
    Ich verstand sie immer, auch wenn sie nichts sagte.

    Lena hob die Falltür hoch, die in Ridleys Zimmer in die Dielenbretter eingelassen war. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass sie mich allein hinuntergehen lassen wollte. Andererseits war es vielleicht doch kein so großes Wagnis für ein Mädchen, das es sofort merken würde, wenn der eigene Freund in Gedanken eine andere küssen wollte.
    Lena reichte mir den Kuchen. »Ich warte hier auf dich. Ich wollte mich sowieso mal ein wenig umschauen.« Ich fragte mich, ob sie seit der Nacht, in der wir John gefunden hatten, noch einmal hier gewesen war. Ich wusste, dass sie sich Sorgen um Ridley machte.
    »Bin gleich wieder da.« Ich gab ihr einen Kuss und stieg die unsichtbaren Stufen hinunter.
    Ich hörte sie reden, noch ehe ich sie sah.
    »Ich weiß nicht, ob das ein richtiges Thanksgiving ist, wie man es im Süden feiert, weil ich ja noch nie Thanksgiving gefeiert habe. Aber ich glaube, dass Tiefkühlkost eigentlich nicht dazugehört.« Livs Stimme hörte sich verdächtig fröhlich an.
    Ich brauchte die andere Stimme gar nicht zu hören, um zu wissen, wer noch da war. Auch ihn hatte ich heute erfolgreich verdrängt.
    »Du hast Glück. Ich hab nämlich auch noch nie Thanksgiving gefeiert. Abraham und Silas machen sich nichts aus Feiertagen. Und wenn man ohnehin kein Essen braucht, hat man auch keinen Vergleich.«
    John.
    »Wie? Kein Halloween? Kein Heiligabend? Gar nichts?« Liv lachte, aber ich wusste, dass die Frage ernst gemeint war.
    »Nichts.«
    »Das ist schon ein bisschen traurig. Tut mir leid für dich.«
    »Keine große Sache.«
    »Dann ist heute also unser erstes Thanksgiving.« Ich hörte, wie sie lachte.
    »Unser erstes gemeinsames«, fügte er hinzu.
    Mir wurde richtig schlecht vom Zuhören. So als hätte ich zu viel Kuchen gegessen und mir danach trotzdem noch ein Truthahn-Sandwich genehmigt.
    Ich spähte um die Ecke. Es war, wie ich es mir gedacht hatte. John und Liv saßen gemeinsam an einem Tisch, den Macon in seinem Arbeitszimmer für sie aufgestellt hatte. Darauf standen zwei Kerzen und ein Fertiggericht auf einem verbeulten Alu-Teller. Truthahn. Der Anblick war entsetzlich, besonders nach dem Festessen von Amma.
    Liv hielt etwas in der Hand, wahrscheinlich Johns Feuerzeug, und versuchte, die Kerzen zwischen ihnen beiden zu entzünden.
    »Deine Hand zittert.«
    »Nein, tut sie nicht.« Sie schaute auf ihre Hand. »Na ja, es ist ein bisschen zugig hier unten.«
    »Mach ich dich nervös?« John lächelte. »Schon gut. Ich nehm’s dir nicht übel.«
    »Ich und nervös? Ich bitte dich.« Livs Wangen nahmen die vertraute Rosafärbung an. »Ich fürchte mich nicht vor dir, falls du das denkst.« Sie blickten einander in die Augen.
    »Autsch!« Liv ließ das Feuerzeug fallen und schüttelte ihre Hand. Anscheinend hatte

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