Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
Vom Netzwerk:
Sorgen machen.
    Einen Augenblick lang schwieg sie.
    Und du machst dir Sorgen um mich.
    Ja, L. Um dich auch.
    Seit ihrem Siebzehnten Mond hatten wir nicht mehr dieselben Träume. Aber sie wusste, wenn ich aufwachte und ihren Namen rief, dann hatte sie in einem meiner Träume wieder ein gewalttätiges, entsetzliches Ende gefunden.
    Wir haben im letzten Sommer so viel durchgemacht, Ethan. Ich erlebe das alles auch immer wieder in meinen Gedanken.
    Ich verheimlichte ihr, dass ich es jede Nacht durchlebte und dass diesmal nicht sie es war, die in Gefahr schwebte. So genau wollte sie es bestimmt nicht wissen. Und ich wollte nicht, dass sie wusste, wie sehr es mein Leben bestimmte.
    Und es gab noch etwas, das mein Leben bestimmte. Nämlich die Antwort auf die Frage, die Amma mir nicht geben wollte und die ich selbst nicht herausfand.
    Aber einer kannte ganz sicher die Antwort, und inzwischen hatte ich genug Mumm, um endlich zu ihm zu gehen. Ich wusste nur noch nicht, ob ich ihn dazu bringen konnte, mir die Antwort zu geben.
    Es war pechschwarze Nacht, als ich die Haustür hinter mir zuzog. Lucille saß auf der Veranda und wartete auf mich.
    »Hast du vom letzten Mal nicht noch genug von den Tunneln?« Lucille legte den Kopf schief – ihre Standardantwort. »Nein? Dann lass uns gehen.«
    Ich hörte ein Zischen. Eigentlich war es eher ein scheußliches Reißen.
    Ich drehte mich blitzschnell um. Ein weiterer Besuch von Abraham würde über meine Kräfte gehen. Aber es war nicht Abraham. Ganz im Gegenteil.
    Link lag auf dem Rücken und hatte sich im Gebüsch verheddert. »Mann, dabei hab ich dieses Raumwandeln echt geübt.« Er klopfte sich die Erde von der Jeans. »Wohin gehen wir?«
    »Woher wusstest du, dass ich irgendwohin gehen will? Hast du in meinen Gedanken gewildert?« Wenn er das gemacht hatte, dann war er ein toter Mann.
    »Ich hab dir schon mal gesagt, dass ich nicht vorhabe, mich in diesem Tempel des Verderbens herumzutreiben.« Er strich sein Iron-Maiden-T-Shirt glatt. »Ich brauche keinen Schlaf, das weißt du doch. Ich bin ein bisschen durch die Gegend geschlendert, und da hab ich gehört, wie du dich aus dem Haus geschlichen hast. Eine meiner Superkräfte. Also, wohin gehen wir?«
    Ich war mir nicht sicher, ob ich es ihm wirklich sagen sollte. Andererseits wollte ich auch nicht wirklich allein gehen. »Nach New Orleans.«
    »Du kennst doch gar niemanden in …« Link schüttelte den Kopf. »Mann, warum müssen es bei dir eigentlich immer Friedhöfe und Grabmäler sein? Können wir nicht mal irgendwohin gehen, wo es nicht von Leichen wimmelt?«
    Noch eine Frage, die ich nicht beantworten konnte.
    Das Grab der Voodoo-Königin Marie Laveau sah noch genauso aus wie beim letzten Mal. Beim Anblick der in die Tür geschnitzten X-Zeichen fragte ich mich, ob wir selbst ein Kreuz für uns schnitzen sollten, für den Fall, dass wir nicht zurückkämen. Viel Zeit, um darüber nachzudenken, blieb jedoch nicht, denn Link hatte in Sekundenschnelle die Tür geöffnet, und wir waren drinnen.
    Und wieder stiegen wir die verfaulten, ausgetretenen Stufen in die Dunkelheit hinab. Und auch der Qualm und der widerliche Gestank, der uns noch anhaften würde, selbst wenn wir uns unter die Dusche gestellt hätten, waren gleich geblieben.
    Link hustete. »Lakritze und Benzin. Das ist ekelhaft.«
    »Pssst. Sei leise.«
    Wir kamen am Fuß der Treppe an, von wo aus man die Werkstatt sehen konnte, oder wie immer man diesen entsetzlichen Ort nennen wollte. Aus dem Inneren drang ein schwacher Lichtschein und fiel auf die Flaschen und Gläser um uns herum. Beim Anblick der Reptilien und der kleinen Mäuse, die verzweifelt zu entfliehen versuchten, bekam ich eine Gänsehaut.
    Lucille versteckte sich hinter meinen Beinen, so als hätte sie Angst, ebenfalls in einem dieser Glasgefängnisse zu enden.
    »Woher wissen wir, dass er da ist?«, flüsterte Link.
    Bevor ich ihm eine Antwort geben konnte, ertönte eine Stimme hinter uns. »Ich bin immer da, auf die eine oder die andere Art.«
    Es waren unverkennbar die harsche Stimme und der ausgeprägte Dialekt des Bokors. Aus der Nähe wirkte der Mann sogar noch gefährlicher. Sein Gesicht war faltenlos, aber von Narben entstellt. Sie sahen aus, als stammten sie von Kratz- und Bisswunden, die ihm eine Kreatur beigebracht hatte, die nicht in einem dieser Gläser hauste. In seine langen zotteligen Zöpfe waren kleine Gegenstände eingeflochten. Die Amulette und metallenen Talismane, die kleinen

Weitere Kostenlose Bücher