Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)
länger Einhalt gebieten.
John starrte sie an. »Izabel! V ersprich es mir.«
Sie musste es ihm klarmachen. »John, hör mir zu … «
Er schnitt ihr das Wort ab. »Ich weiß nicht, ob du deine Urteilskraft oder deinen freien Willen verlierst, aber wenn du dich jemals wieder in die Nähe von Abraham Ravenwood begibst, dann gehe ich. Und Lena nehme ich mit.«
»Was?«, stieß sie entsetzt aus. Das konnte nicht sein Ernst sein. »Wenn das, was er sagt, wahr ist und Lena wirklich die Wahl hat, dann wird sie das Lichte wählen. Ich werde nicht zulassen, dass etwas Dunkles in ihr Leben tritt. Ich weiß, dass du gegen dich ankämpfst. Du lässt dich den ganzen Tag nicht blicken, und wenn du hier bist, dann bist du geistesabwesend und verwirrt.«
War es so? Konnte er es in ihrem Gesicht lesen?
John redete weiter. »Es ist meine Aufgabe, Lena zu beschützen. Wenn es sein muss, sogar vor dir.«
Er liebte Lena mehr als sie.
Er wäre imstande, wegzugehen und ihre Tochter mitzunehmen.
Eines Tages würde Lena sich selbst berufen. Und John würde alles daransetzen, dass sie sich von ihr abwandte.
Plötzlich fügte sich etwas in ihr ineinander und alle Teile passten zusammen. Die Wut türmte sich nicht länger auf. Sie krachte auf sie hernieder, begrub sie unter sich. Und dann hörte sie die Stimme.
Brenne.
Die Gardinen fingen Feuer, die Flammen rasten hinter John die Wa nd hoch. Rauch quoll hervor, schwarz und dicht, ein lebender, atmender Schatten. Die Flammen brüllten, als sie sich an der Wand entlangfraßen und sich über den Boden ausbreiteten. Die Flammen folgten einem unsichtbaren Pfad, den nur sie sah, bis sie einen perfekten Kreis um John bildeten.
»Izabel! Hör auf!«, schrie er, die Stimme vom Brüllen des Feuers verzerrt.
Was hatte sie getan?
»Wie kannst du mir das antun? Ich habe zu dir gehalten, sogar als du dich gewandelt hast.«
Als du dich gewandelt hast.
Er war überzeugt, dass sie Dunkel war.
Er hatte es von Anfang an gewusst.
Sarafine blickte ihn durch den Rauch hinweg an, der jetzt durch den ganzen Raum waberte. Sie betrachtete die Flammen, entrückt und wie aus weiter Ferne. Sie stand nicht in ihrem Haus und sah, wie ihr Mann gerade verbrannte. Er sah auch nicht aus wie der Mann, den sie liebte. Nicht einmal wie ein Mann, den sie lieben könnte.
Er ist ein Verräter. Sie hörte die Stimme jetzt ganz deutlich. Diesmal war es nur eine einzige Stimme und Sarafine kannte sie genau.
Denn es war ihre eigene.
Bevor sie das Haus und das Feuer verließ, ihr Leben und ihre Erinnerungen, die bereits verblassten, dachte sie an etwas, das John immer zu ihr gesagt hatte. Sie blickte mit ihren goldenen Augen in seine grünen Augen und sagte:
»Ich werde dich ewig und einen Tag lieben.«
Lena fiel auf den Stufen neben mir auf die Knie und schluchzte.
Ich schlang meine Arme um sie, aber das konnte sie nicht trösten. Sie hatte gerade gesehen, wie ihre Mutter ihren Vater getötet und sie als kleines Kind ihrem Schicksal überlassen hatte.
Dafür gab es keinen Trost.
Das Urteil
13.12.
Ein paar Stunden später. Lena rüttelte mich.
Wach auf. Du musst aufwachen, Ethan …
Ich fuhr hoch. »Ich bin wach!« Aber dann schaute ich mich verwundert um, denn nicht Lena hatte mich wachgerüttelt, sondern Liv. Dabei hatte ich sogar noch das Echo von Lenas Stimme im Ohr.
»Ethan, ich bin’s. Bitte – du musst aufwachen.«
Ich blickte sie aus halb geschlossenen Augen an. »Träume ich?«
Liv runzelte die Stirn. »Ich fürchte, nein. Das ist leider die Wirklichkeit.«
Ich fuhr mir verwirrt mit der Hand durchs Haar. Draußen war es noch stockdunkel, und ich konnte mich nicht daran erinnern, was ich geträumt hatte. Ich konnte mich nur an Lenas Stimme erinnern und das nagende Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. »Was ist los?«
»Es geht um Marian. Sie ist verschwunden. Komm mit.«
Nach und nach kam ich in der Realität an. Ich war in meinem Zimmer. Liv war in meinem Zimmer. Ich träumte nicht. Und das hieß …
»Moment mal. Wie bist du überhaupt hier reingekommen?«
Liv machte ein betretenes Gesicht. »Per Anhalter.« Sie zeigte auf den Skorpiongürtel, den sie umgebunden hatte, und warf einen Blick zurück.
John saß in der Zimmerecke.
Na toll.
Er hob meine Jeans vom Boden auf und warf sie mir zu. »Beeil dich, Pfadfinder.« Für jemanden, der keinen Schlaf brauchte, war er mitten in der Nacht ebenfalls ziemlich mies gelaunt.
Liv wurde rot, drehte sich um und ein paar Sekunden später
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