Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
Vom Netzwerk:
langsam ein Tuch von ihm weggezogen. Aber dieses Tuch war ein schwarzer Nebel, und als er tiefer glitt, wurden Huntings Nacken, seine Haare, seine Haut, seine leeren schwarzen Augen beinahe durchsichtig. Das Gleiche passierte mit seinen beiden Begleitern.
    »Was geschieht mit ihnen?« Ich erwartete nicht wirklich eine Antwort, aber John hatte eine parat.
    »Sie verlieren ihre Kraft. Ihre Dunkelheit.« An Johns entsetztem Blick erkannte ich, dass er so etwas noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte. »Das passiert mit Inkubi, wenn das Tageslicht sie trifft.« John schien das mysteriöse Licht allerdings nichts auszumachen, wie mir ein Blick in seine Richtung verriet.
    »Er kann wirklich Licht entstehen lassen«, flüsterte Liv.
    John sagte noch etwas, aber ich hörte nicht mehr zu. Ich beobachtete die beiden anderen Inkubi, die inzwischen vollständig durchsichtig waren. Die Dunkelheit war aus ihnen schneller herausgesickert als aus Hunting. Ich sah zu, wie ihre Körper stocksteif und ihre Augen starr und leblos wurden. Aber das war nicht das Verstörendste.
    Der schwarze Nebel – die Dunkle Kraft, die aus ihnen herausgeströmt war – versickerte jetzt im Erdboden.
    »Wohin geht sie?«, fragte Lena.
    »In die Unterwelt.« John trat einen Schritt zurück, als wollte er dem, was auch ihm hätte passieren können, nicht zu nahe kommen. »Energie kann sich nicht in Nichts auflösen. Sie verändert nur ihre Form.«
    Ich erstarrte. In meinem Kopf liefen die Worte wie in einer Endlosschleife ab.
    Sie verändert nur ihre Form.
    Ich dachte an Twyla und die Ahnen und an Tante Prue. An meine Mutter und an Macon.
    Und an das grüne Leuchten des Bogenlichts.
    Und jetzt umflutete auch uns ein grünes Licht. Was war mit Macon passiert, als er im Bogenlicht eingeschlossen gewesen war? Hatte meine Mutter ihn vielleicht irgendwie verändert? Hatte sie den Mann, den sie geliebt und verloren hatte, auf wundersame Weise neu erschaffen?
    »Und was wird dann aus dieser Energie?« In Livs Frage schwang Angst mit. John hatte ihr gerade etwas erzählt, von dem sie bisher nichts geahnt hatte.
    Bis auf die Hände war auch aus Huntings Körper inzwischen alle Farbe gewichen. Macon hatte sich nicht bewegt, er hielt die Augen fest geschlossen, als befände er sich in einem fürchterlichen Albtraum.
    Zuerst gab John keine Antwort. Als er schließlich doch etwas sagte, wünschte ich, er hätte es nicht getan. »Vexe.«
    »Das kann Macon nicht gewollt haben.« Liv war ebenso entsetzt wie ich.
    John nahm ihre Hand. »Ich weiß. Aber er hat keinen Einfluss darauf, wie das Universum funktioniert. Das hat keiner von uns.«
    »Oh mein Gott.« Lena zeigte auf die beiden Inkubi, die ganz durchscheinend waren. Die Luft um sie herum schien Wellen zu schlagen, doch dann begriff ich, was tatsächlich geschah. Sie lösten sich auf. Sie wurden nicht zu Asche wie Zombies und Vampire im Film, sondern zerfielen in winzige Partikel, die verschwanden, als wären sie niemals da gewesen.
    Ich hörte, wie Macon scharf die Luft einsog. Sein Eingreifen kostete ihn viel Kraft. Er wollte so lange wie möglich aushalten, um Hunting zu erledigen, aber das Licht wurde schon schwächer, bis der Parkplatz schließlich wieder in Finsternis gehüllt war.
    Hunting sackte zusammen. Stöhnend kroch er über den Asphalt. Sein Gesicht und sein Rumpf waren immer noch starr und ganz und gar durchsichtig.
    Macon sank auf die Knie; Lena kauerte sich neben ihn. »Wie hast du das gemacht?«
    Macon antwortete nicht sofort. Als er wieder zu Atem gekommen war, sagte er: »Das weiß ich selbst nicht. Anscheinend kann ich meine Lichte Energie bündeln. Ich kann Licht erschaffen, besser kann ich es auch nicht erklären.«
    John kam kopfschüttelnd näher. »Und ich dachte, ich sei anders als alle anderen. Aber Sie geben dem Begriff des Lichten Casters eine ganz neue Bedeutung, Mr Ravenwood.«
    Macon sah John an, den Zwitter, dem die Sonne nichts anhaben konnte. »Im Licht ist Dunkelheit und in der Dunkelheit Licht.«
    Ich hörte das Zischen, als Hunting verschwand – sein Körper gezeichnet vom Licht.

Tränen und Regen
    13.12.
    Nach dem Vorfall auf dem Parkplatz brachten Macon und Liv John wieder in die Tunnel zurück, wo er unter dem Schutz von Bannsprüchen sicher war. So hofften wir jedenfalls. Ganz gewiss würde Hunting Abraham Bericht erstatten, auch wenn Liv bezweifelte, dass er dafür stark genug war. Ich fragte sie nicht, ob sie damit meinte, er sei nicht stark genug, um es bis zu

Weitere Kostenlose Bücher